Die Heilkraft der Pilze - GAMU
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treffende Bezeichnung für den Igel-Stachelbart. Man nennt ihn dort den "Affenkopfpilz", da <strong>der</strong><br />
Fruchtkörper an einen behaarten Affenkopf erinnert.<br />
Während sich deutsche Mykologen zum Speisewert des Igel-Stachelbarts recht zurückhaltend äußern,<br />
gilt er in China als ein vorzüglicher Speisepilz. Dennoch hat sich seine Inkulturnahme relativ spät, erst<br />
Ende <strong>der</strong> 50er Jahre in Shanghai vollzogen. Gut 20 Jahre später führte auch <strong>der</strong> Berliner Mykologe,<br />
Dr. Peter Hübsch, Experimente mit dem Igel-Stachelbart durch und schaffte es, ihn zu kultivieren. Man<br />
schenkt i hm sei tdem auch hi erzulande mehr Aufmerksamkei t, wofür di e Tatsache spri cht, dass an<br />
zwei Stellen gleichzeitig intensive Igel-Stachelbartforschung betrieben wird.<br />
Für die meisten Leser dieser Zeilen wird <strong>der</strong> Igel-Stachelbart völlig unbekannt sein, da er im Handel<br />
(noch) nicht erhältlich ist. <strong>Die</strong>s jedoch könnte sich bald än<strong>der</strong>n und deshalb ist es angebracht, ihn hier<br />
vorzustellen. Ich vermute nämlich, dass dann <strong>der</strong> Igel-Stachelbart wegen seines Wohlgeschmacks<br />
und seiner Heilwirkung bald zu einem Renner unter den Speisepilzen werden könnte.<br />
Inhaltsstoffe und medizinische Wirkung<br />
Dr. Renate Eisenhut vom Lehrstuhl für Gemüsebau <strong>der</strong> Technischen Universität München analysierte<br />
die Nährstoffzusammensetzung des Igel-Stachelbarts. Sie ermittelte unter an<strong>der</strong>en 254 mg Kalium,<br />
109 mg Phosphor aber nur 8 mg Natrium in 100 g Frischpilzen. Sie fand darüber hinaus alle für den<br />
Menschen essentiellen Aminosäuren im Eiweiß des <strong>Pilze</strong>s und stellte fest, dass für sein Aroma 32<br />
Substanzen verantwortlich sind, wesentlich mehr als in bekannten Speisepilzen wie dem Champignon,<br />
Austernpilz und Shii-take vorhanden sind. Frau Dr. Eisenhut weist in ihrem Forschungsbericht ferner<br />
darauf hin, dass im Igel-Stachelbart Substanzen enthalten sind, die ihm eine zitrus- bzw.<br />
ko kosähnliche Geruchsnote geben.<br />
Auch Polysaccharide und Polypeptide sind im Igel -Stachelbart reichlich nachgewiesen worden, denen<br />
chinesische Wissen schaftler hervorragende Heilwirkungen zuschreiben. Ying Jianzhe und Mitautoren<br />
berichten im "Icones of Medical Fungi from China", dass diese Substanzen die Immunfunktion des<br />
Organismus steigern und in Tierexperimenten eine signifikante Hemmung des Wachstums <strong>der</strong><br />
bösartigen Gewebegeschwulst Sarkoma 180 festgestellt haben. Zum gleichen Ergebnis kommen auch<br />
die Wissenschaftler Q. Y. Yang vom Shanghai Normal University aus China und S. C. Jong vom<br />
American Type Culture Collection aus den USA. Auch sie berichten von einer Hemmwirkung des Igel-<br />
Stachelbart auf Sarkoma 180 und zusätzlich auf das Wachstum des Ehrlich Aszites Karzinoms und<br />
zwar dadurch, dass die Synthese <strong>der</strong> Ribonuklein- und Desoxyribonukleinsäure <strong>der</strong> Krebszellen<br />
gehemmt wird. Weiter wird berichtet, dass die Chinesen Tabletten aus dem Myzelium des Igel-<br />
Stachelbarts herstellen und diese erfolgreich gegen Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür,<br />
chronische Magenschleimhautentzündung und gegen den chronisch-atrophischen Magenkatarrh<br />
einsetzen. Ferner sollen diese Tabletten eine deutliche Heilwirkung auch beim Magen- und<br />
Speiseröhrenkrebs zeigen. Yang und Jong geben auch noch eine entzündungshemmende Wirkung<br />
des Igel-Stachelbartes an.<br />
Anwendung<br />
Als laufende Immunstütze wird 2mal täglich ein wässriger Extrakt des Igel-Stachelbarts getrunken. 60<br />
g Trockenpilze werden dazu in Wasser getaucht, bis sie weich werden. Dann schneidet man die <strong>Pilze</strong><br />
in dünne Scheiben, kocht sie mit Wasser ab und nimmt den Sud für den täglichen Gebrauch. In China<br />
wird sogar empfohlen, dem Sud nach Geschmack auch noch etwas Wein zuzugeben.<br />
Speziell für die Behandlung von Nervenschwäche o<strong>der</strong> bei einem allgemeinen Erschöpfungszustand<br />
empfiehlt man die Verwendung von 150 g Trockenpilzen. Sie werden in Scheiben geschnitten und mit<br />
einer Hühnerbrühe gekocht. Von <strong>der</strong> Suppe wird 2mal täglich gegessen. In China wird darüber hinaus<br />
<strong>der</strong> Press-Saft aus den Fruchtkörpern für medizinische Zwecke verwendet. Wie bereits erwähnt,<br />
werden auch Tabletten aus dem Igel-Stachelbart hergestellt. Täglich 3 mal 3 bis 4 Tabletten gelten als<br />
die übliche Dosierung.<br />
Schließlich besteht die Möglichkeit wie bei allen an<strong>der</strong>en <strong>Pilze</strong>n, die Fruchtkörper des Igel-<br />
Stachelbarts zu zerkleinern, zu trocknen und zu pulverisieren. Am einfachsten kann man eine<br />
Selbstmedikation mit dem Pilzpulver durchführen.<br />
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