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Die Heilkraft der Pilze - GAMU

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Das war jedoch nicht alles. Als Lebenselixier und blutreinigendes Tonikum stand <strong>der</strong> Schiefe<br />

Schillerporling in <strong>der</strong> Volksheilkunde ebenfalls stets hoch im Kurs. Man hat ihn zur Heilung von<br />

Geschwüren und Gastritis und bevorzugt als Kräftigungsmittel verwendet.<br />

In chemischen Analysen wies man im Schiefen Schillerporling verschiedene Triterpene, die als<br />

Hauptbestandteil von ätherischen Ölen gelten, Tannine, Substanzen, die stark mit Eiweiß reagieren<br />

und daher gerbend und zusammenziehend wirken, sowie Alkaloide, organische Säuren, unter<br />

an<strong>der</strong>en Vanilinsäure, Syringasäure und Hydroxybenosesäure nach. Jene Substanz jedoch, di e für<br />

die krebshemmende bzw. immunstabilisierende Wirkung verantwortlich sein könnte, ist noch nicht<br />

eindeutig identifiziert.<br />

Christopher Hobbs berichtet von einem Fall aus Polen, <strong>der</strong> sich bereits in den 50er Jahren zugetragen<br />

hat. Es wurden seinerzeit 48 Personen, die an bösartigen Tumoren in fortgeschrittenem Stadium<br />

erkrankt waren, mit Injektionen aus dem <strong>Pilze</strong>xtrakt sowie Kobaltsalz behandelt. <strong>Die</strong> Mehrzahl waren<br />

Frauen, die an Lungenkrebs o<strong>der</strong> an Tumoren <strong>der</strong> Genitalorgane litten.<br />

<strong>Die</strong> Tumore gingen als Folge <strong>der</strong> Behandlung bei 10 Personen zurück. Bei allen ließen die Schmerzen<br />

nach, Blutungen als Folge des Annagens von Gefäßwänden durch die Geschwüre traten seltener auf<br />

und waren weniger intensiv, die Patienten schliefen besser und hatten einen besseren Appetit.<br />

In Westsibirien soll <strong>der</strong> Schiefe Schillerporling traditionell zu einem Tee zubereitet werden, um<br />

Tuberkulose, Bauschmerzen, Leber- und Herzleiden zu behandeln. Ferner bereitet man auch noch<br />

eine Art "Reinigungswasser" aus diesem Pilz, das Frauen für die Waschung ihrer Hände, Füße, ja<br />

sogar des ganzen Körpers und insbeson<strong>der</strong>e des Geni talberei chs während und nach ei ner<br />

Menstruation verwenden. Neugeborene werden den Berichten zufolge ebenfalls mit diesem Wasser<br />

äußerlich gereinigt.<br />

Anwendung<br />

Auch die Anwendungsempfehlungen des Schiefen Schillerporlings und die Rezepturen seiner<br />

Zubereitung für eine Selbstmedikation beruhen hier hauptsächlich auf Informationen von Christopher<br />

Hobbs. Er berichtet, dass in Polen und Russland ein Tee aus dem Pilz hergestellt wird, indem kleine<br />

Stücke des Fruchtkörpers mehrere Minuten in Heißwasser ausgekocht werden. Das Pilzmaterial für<br />

den Tee wird aus dem Inneren des Fruchtkörpers entnommen. We<strong>der</strong> die äußere Kruste noch die den<br />

Wirtsbaum direkt angrenzende Schicht ist geeignet. Ein nur 3 cm2 großes Stück reicht aus, um 2,5 l<br />

Tee zu kochen. Von diesem Tee wird täglich 3 mal 1 Tasse jeweils eine halbe Stunde vor einer<br />

Mahlzeit getrunken.<br />

Für die Herstellung des Reinigungswassers wird <strong>der</strong> Pilz zuerst angezündet und zum Glühen<br />

gebracht. Danach wird <strong>der</strong> verkohlte Fruchtkörper in Heißwasser getaucht und kräftig gerührt, bis er<br />

vollkommen zerfällt und das Wasser schwarz wird. Das Wa sser wird schließlich durch Gaze o<strong>der</strong> Tüll<br />

gefiltert, und damit ist es auch fertig zum Gebrauch.<br />

Man kann als weitere Möglichkeit einen leichten alkoholischen Extrakt aus dem Schiefen<br />

Schillerporling machen. Dazu wird auf den frischen Fruchtkörper o<strong>der</strong> Stücke davon die 9fache Menge<br />

eines 10 %igen Äthylalkohols gegeben. Der Pilz wird in Gewichts-, <strong>der</strong> Alkohol in Volumenprozent<br />

gerechnet. Das Ganze lässt man vor Gebrauch für 10 bis 14 Tage ziehen. Man sollte sich ebenfalls<br />

überlegen, den Fruchtkörper kl ein zu schnei den o<strong>der</strong> zu raspeln, um ihn entsprechend <strong>der</strong><br />

Ausführungen im Kapitel 5 zur Herstellung eines wässrigen o<strong>der</strong> alkoholischen Extraktes zu<br />

verwenden, sollte man ebenfalls erwägen.<br />

Aus dem alkoholischen Extrakt nimmt man täglich 2 mal einen halben o<strong>der</strong> ganzen Teelöffel mit etwas<br />

Wasser o<strong>der</strong> Ingwertee vermischt. Der wässri ge Extrakt wird am besten ei ngedampft, danach<br />

getrocknet und so in Portionen von einem halben Teelöffel etwas Wasser o<strong>der</strong> Ingwertee zugegeben<br />

und getrunken.<br />

Der Schmetterlingsporling<br />

Beschreibung und Bedeutung<br />

Oft fällt einem als Spaziergänger im Wald ein Pilz an Stümpfen und toten Stämmen von vielerlei<br />

Laubhölzern, manchmal sogar auch an Nadelhölzern auf, <strong>der</strong> dachziegelartig übereinan<strong>der</strong> stehende<br />

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