Die Heilkraft der Pilze - GAMU
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wichtigen Aspekt berücksichtigen: ihre Verfügbarkeit. <strong>Die</strong> nachfolgenden Informationen sind doch für<br />
ein breites Publikum gedacht, für ein Publikum, das <strong>Pilze</strong> hauptsächlich in Supermärkten,<br />
Gemüseläden o<strong>der</strong> auf dem Wochenmarkt einkauft. Dort aber ist die Angebotspalette - lei<strong>der</strong> - recht<br />
bescheiden. Jene, die <strong>Pilze</strong> sammeln o<strong>der</strong> selbst kultivieren sind zwar besser gestellt, bilden jedoch<br />
nur eine Min<strong>der</strong>heit, und die Quellen, aus denen sie weitere Arten beziehen können, sind<br />
sai sonabhängi g. An di eser Stelle muss jedoch betont werden, dass hier ausschließlich von einem<br />
regelmäßigen Frischpilzkonsum gesprochen wird und nicht etwa von einer Verwendung in <strong>der</strong><br />
Heilkunde. Dafür braucht man in <strong>der</strong> Regel nicht frische son<strong>der</strong>n getrocknete <strong>Pilze</strong>. <strong>Die</strong> jedoch lassen<br />
si ch auch über den Ei genanbau o<strong>der</strong> di e Samml ung l ei cht beschaffen.<br />
Bei einem regelmäßigen Pilzkonsum aber, <strong>der</strong> bei einer Diät für Gewichtsreduktion, Diabetes, Gicht,<br />
Bluthochdruck u. a. wünschenswert wäre, sollten wir auf die ganzjährig verfügbaren Arten<br />
zurückgreifen. Auf solche also, die kommerziell angebaut und rund um das Jahr angeboten werden. In<br />
Deutschland sind es z.Z. <strong>der</strong> weiße und braune Kulturchampignon, <strong>der</strong> Austernpilz und <strong>der</strong> Shii-take.<br />
Auch <strong>der</strong> Shii-take ist ganzjährig, aber momentan nur örtlich begrenzt, erhältlich. <strong>Die</strong>ses Sortiment<br />
kann i n den Sommermonaten noch mit regelmäßi g angebotenen Waldpilzen - hauptsächlich mit<br />
Pfifferlingen - ergänzt werden.<br />
Der Einsatz von <strong>Pilze</strong>n für eine gesunde Ernährung kann freilich nur dann gelingen, wenn man weiß,<br />
wie sie im Haushalt sachgerecht zubereitet und verwertet werden.<br />
Eine wichtige Regel ist, dass frische <strong>Pilze</strong> kühl gelagert werden müssen, damit sie von den<br />
unausweichlichen Zersetzungsprozessen einige Tage verschont bleiben. <strong>Die</strong> optimale<br />
Lagerungstemperatur beträgt 2-4 °C. Deshalb bewahrt man <strong>Pilze</strong> stets im Kühlschrank auf.<br />
Lei<strong>der</strong> ist die Haltbarkeit frischer <strong>Pilze</strong> selbst im Kühlschrank nur begrenzt, wobei sich verschiedene<br />
Arten unterschiedlich verhalten. Der Shii-take gilt als beson<strong>der</strong>s gut lagerfähig. Ihn kann man eine<br />
Woche bis 10 Tage liegen lassen. Auch <strong>der</strong> Austernpilz ist recht gut lagerfähig. Nur beklagen<br />
unerfahrene Konsumenten oft, dass sich auf <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> im Kühlschrank gelagerten<br />
Austernpilze bald ein weißer Schimmelbelag bildet, den sie als Zeichen <strong>der</strong> Ver<strong>der</strong>bnis ansehen.<br />
Nichts <strong>der</strong>gleichen ist <strong>der</strong> Fall! <strong>Die</strong> Bildung dieses Belages auf <strong>der</strong> Hutoberfläche ist eine völlig<br />
normale Erscheinung. Sie besteht nur aus einem Geflecht des Austernpilzes, das aus dem Hut<br />
hervorsprießt und anzeigt, dass <strong>der</strong> Fruchtkörper im Kühlschrank selbst nach dem Pflücken noch<br />
einige Tage weiterlebt. Austernpilze mit diesem weißen Belag oben auf können völlig bedenkenlos<br />
zubereitet und verzehrt werden.<br />
An<strong>der</strong>s wäre es, fände man einen grünen Belag auf den <strong>Pilze</strong>n. Dann wären sie, da von einem grünen<br />
Schimmel befallen, tatsächlich verdorben.<br />
Braune Champignons sind ebenfalls gut lagerfähig. Etwas schwieriger ist es jedoch mit den weißen.<br />
Ihre Farbe ist zu empfindlich, als dass sie über eine längere Zeit unverän<strong>der</strong>t erhalten werden<br />
könnten. Der Zersetzungsprozess, <strong>der</strong> im Kühlschrank erheblich verlangsamt wird, führt doch<br />
allmählich zu einer Braunfärbung <strong>der</strong> weißen Champignons. Man sollte sie deshalb spätestens nach<br />
3-4 Tagen verwerten.<br />
An dieser Stelle möchte ich weit verbreitete Fehlinformationen richtig stellen. Von vielen wird<br />
befürchtet, dass Speisepilze während <strong>der</strong> Lagerung im Kühlschrank giftig werden könnten. Ebenso<br />
wird kolportiert, man könne Pilzgerichte am nächsten Tag nicht mehr aufwärmen und verzehren.<br />
Beides ist falsch. Speisepilze werden während <strong>der</strong> Lagerung nicht giftig. Sie ver<strong>der</strong>ben lediglich wie<br />
jedes an<strong>der</strong>e Lebensmittel, das nach einer gewissen Zeit verschimmelt o<strong>der</strong> einer mikrobiologischen<br />
Zersetzung zum Opfer fällt. Deshalb kann man auch Pilzgerichte, nach Aufbewahrung im<br />
Kühlschrank, am Folgetag aufwärmen und essen. Hinsichtlich Lagerung und Wie<strong>der</strong>verwertung sollte<br />
man bei <strong>Pilze</strong>n den gleichen Maßstab ansetzen wie bei Fleisch- und Fischgerichten.<br />
Man darf nur gesunde <strong>Pilze</strong> verwenden. Weit verbrei tet ist auch die Meinung, dass Pilzhüte vor <strong>der</strong><br />
Zubereitung erst geschält werden müssen. Auch diese Ansicht ist falsch! <strong>Die</strong>se Arbeit kann man sich<br />
getrost ersparen ganz zu schweigen von den wertvollen Nährstoffen, die durch das Schälen in den<br />
Abfall gelangen. Es reicht vollkommen aus, sie unter fließendem Wasser zu waschen, um eventuelle<br />
Erd- und Substratreste zu entfernen.<br />
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