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Die Heilkraft der Pilze - GAMU

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ting Chang, Professor an <strong>der</strong> Chinese University of Hong Kong und einer <strong>der</strong> besten Kenner <strong>der</strong><br />

Materie für 1994, eine Weltproduktion von mehr als 1,8 Mio. Tonnen und einen Anteil von 37,6 %. <strong>Die</strong><br />

Wertschöpfung aus <strong>der</strong> weltweiten Champignonproduktion dürfte sich bei etwa 3,5 Milliarden EURO<br />

bewegen. Rund 1.4 Mio. Tonnen Champignons werden allein in Europa und Nordamerika erzeugt.<br />

China ist mit 360.000 Tonnen <strong>der</strong> einzige wichtige Champignonproduzent in Asien. <strong>Die</strong> verbleibenden<br />

ca. 46.000 Tonnen - weniger als die deutsche Produktion - verteilen sich auf den Rest <strong>der</strong> Welt.<br />

Hierzulande erzeugen etwa 80 Betriebe jährlich rd. 60.000 Tonnen frische Champignons.<br />

Der Champignon gilt als Inbegriff des Speisepilzes deutscher Konsumenten. Er sieht genau so aus,<br />

wie sich die meisten Bundesbürger einen Pilz vorstellen, den sie kaufen können: klein, rund und weiß.<br />

Nur noch <strong>der</strong> Pfifferling kann mit einem vergleichbaren Bekanntheitsgrad aufwarten. Als wir vor gut 25<br />

Jahren die ersten Austernpilze kommerziell kultivierten und danach vermarkten wollten, haben viele<br />

Kunden nur mit einem misstrauischen Nasenrümpfen reagiert. <strong>Die</strong> Austernpilze waren groß, flach und<br />

dunkel, ergo giftig wie die meisten vermuteten.<br />

Man vermarktet hierzulande jährlich etwa 240.000 Tonnen Champignons (überwiegend aus Import)<br />

und kein an<strong>der</strong>er Speisepilz kommt ihm dem Verbrauch betreffend auch nur in die Nähe. Schade ist<br />

nur, dass schätzungsweise mehr als 2/3 <strong>der</strong> Bundesbürger diesen wohlschmeckenden Edelpilz nur<br />

als min<strong>der</strong>wertigen Gummipfropfen (aus <strong>der</strong> Konservendose) kennen und verzehren. Das aber sollte<br />

man sich schleunigst abgewöhnen, da nur die frischen Champignons den vollen Nährstoffgehalt<br />

garantieren, und nur solche kommen für eine gesundheitsför<strong>der</strong>nde und Krankheiten vorbeugende<br />

Ernährung in Frage.<br />

Inhaltsstoffe und medizinische Wirkung<br />

Viele Wissenschaftler haben sich weltweit mit <strong>der</strong> Inhaltsstoffzusammensetzung des Champignons<br />

beschäftigt, und sie kamen dabei zu abweichenden Ergebnissen. So ist z.B. sein Wassergehalt<br />

großen Schwankungen unterworfen, weil die Anbaumethoden und die Pflegemaßnahmen <strong>der</strong><br />

Pilzkultur wesentlichen Einfluss auf den Wassergehalt haben. Man stellte Werte zwischen 89 und 93<br />

% fest. Auch <strong>der</strong> Gehalt an Hauptnährstoffen des Champignons schwankt. In 100 g Trockensubstanz<br />

fand man 30 bis 35 g Eiweiß, 38 bis 43 g Kohlenhydrate, 8 bis 21 g Ballaststoffe, 2 bis 3 g Fett und 9<br />

bis 12 g Mineralien. Von Vitamin B1 enthält <strong>der</strong> Champignon 1,1 mg, von Vitamin B2 4,7 mg, von<br />

Niacin 56 mg, von Pantothensäure 22,5 mg, von Folsäure 267 μg und von Vitamin C 53 mg, jeweils<br />

bezogen auf 100 g Trockensubstanz. Beachtlich ist auch die Mineralstoffzusammensetzung des<br />

Champignons: 4540 mg Kalium, 1320 mg Phosphor, 140 mg Magnesium, 86 mg Kalzium und nur 86<br />

mg Natrium sind das Ergebnis entsprechen<strong>der</strong> Analysen, ebenfalls bezogen auf 100 g Trockenpilze.<br />

<strong>Die</strong>ses Inhaltsstoffangebot prädestiniert den Champignon geradezu für die häufige Verwendung in<br />

einer auf Gewichtsreduktion ausgerichteten Diät, aber nicht nur dafür. Gichtkranke, Diabetiker und<br />

Bluthochdruckpatienten sollten den Champignon ebenfalls viel öfter als bisher, mit auf ihren<br />

Speisezettel nehmen, da sein geringer Purin-, Natrium- und Glukosegehalt gepaart mit hohem Kalium-<br />

und beachtlichem Vitamingehalt sowie den verdauungsför<strong>der</strong>nden Ballaststoffen diesen Edelpilz für<br />

si e beson<strong>der</strong>s wertvol l machen. Es erscheint mi r i n di esem Zusammenhan g jedoch wichtig, mit<br />

Nachdruck auf die frischen Champignons hinzuweisen. Konservierte <strong>Pilze</strong> sind vergleichsweise<br />

nahezu ausgelaugt, und sie warten bei weitem nicht mit den diätetisch günstigen Werten <strong>der</strong> frischen<br />

auf.<br />

Der französische Wissenschaftler J. Larousse machte sich die Mühe, frische und konservierte<br />

Champignons hinsichtlich <strong>der</strong> Inhaltsstoffe miteinan<strong>der</strong> zu vergleichen. Sein Vergleich fiel geradezu<br />

erschreckend aus. Larousse hat seine Ergebnisse bereits vor 10 Jahren publiziert, doch sie blieben<br />

bisher weitgehend unbeachtet. Zumindest erklärt das die Tatsache, dass in diesem Lande weiterhin<br />

überwiegend konservierte Champignons konsumiert werden, anstatt auf die wertvollen frischen<br />

zurückzugreifen.<br />

Aus den Ergebnissen von Larousse stelle ich die wi chti gsten vor i n <strong>der</strong> Hoffnung, dass zumindest die<br />

Leser dieses Buches eine <strong>der</strong>artige Aufklärung begrüßen und sich in Zukunft entsprechend verhalten<br />

werden (siehe Tabelle 4).<br />

<strong>Die</strong> Angaben von Larousse sprechen für sich. Durch den Konservierungsprozess gehen offenbar<br />

mehr als die Hälfte, bis zu Dreiviertel <strong>der</strong> Vitamine des Champignons verloren und auch sein Eiweiß-,<br />

Kalium- und Phosphorgehalt sinken erheblich ab. Nur <strong>der</strong> Kalziumgehalt steigt von den wertvollen<br />

Mineralien durch die Konservierung etwas an. Vollkommen unerwünscht ist dagegen <strong>der</strong> Anstieg des<br />

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