View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Allerdings ist mit dieser Präparationsmethode keine eindeutige Aussage möglich, welchem<br />
Gewebe der Nabelschnur die so gewonnenen Zellen zuzuordnen sind. Das Wharton's jelly<br />
enthält Myofibroblasten verschiedener Differenzierungsstufen vom unreifen Fibroblasten bis<br />
zur glatten Muskelzelle (Nanaev A. K. et al., 1997). In dieses Matrixgewebe eingebettet sind<br />
zwei Arterien und eine Vene, deren Wände glatte Muskelzellen enthalten und die mit<br />
Endothelzellen ausgekleidet sind (Betz E. et al., 1997). Setzt man die in der vorliegenden<br />
Arbeit entwickelte Präparationsmethode ein, könnten die so gewonnenen Zellen theoretisch<br />
aus jedem dieser Gewebe stammen. Tatsächlich wurden bei den kultivierten Zellen zwei<br />
Morphologien beobachtet: "fibroblastähnliche" und "endothelähnliche" Zellen (s. 4.2.1). Auf<br />
letztere soll erst später genauer eingegangen werden, da für weiterführende Experimente<br />
grundsätzlich nur die "fibroblastähnlichen" Zellen eingesetzt wurden.<br />
Die Gewinnung von Zellen mit fibroblastähnlicher Morphologie wurde nicht nur für Wharton's<br />
jelly beschrieben (Mitchell K. E. et al., 2003), sondern auch für die subendotheliale Schicht<br />
der Nabelschnurvene, präpariert durch einen vom Lumen der Vene ausgehenden<br />
enzymatischen Verdau (Romanov Y. A. et al., 2003, Covas D. T. et al., 2003). Auch durch<br />
einen enzymatischen Verdau der Außenseite aller Nabelschnurgefäße wurden ähnliche<br />
Zellen präpariert (Sarugaser R. et al., 2005). Aus der Plazenta konnten ebenfalls Zellen<br />
dieses Phänotyps präpariert werden (Miyamoto K. et al., 2004, Zhang Y. et al., 2004). Alle<br />
diese Zellen hatten Eigenschaften ähnlich denen mesenchymaler Stamm- oder<br />
Vorläuferzellen. Ihre Morphologie ist ähnlich wie bei den in der vorliegenden Arbeit<br />
verwendeten WJC. Es kann weder ausgeschlossen noch belegt werden, dass auch diese<br />
Autoren WJC verwendeten, die aus dem selben Gewebe stammten wie die in der<br />
vorliegenden Arbeit präparierten. Aufgrund der Beschaffenheit der Nabelschnur- und<br />
Plazentagewebe, die insgesamt sehr weich und elastisch sind, ist es allerdings ohnehin<br />
schwierig, diese Gewebe so sauber zu trennen, dass keine Verunreinigungen mit anderen<br />
Geweben auftreten. Am interessantesten sind in dieser Hinsicht die Veröffentlichungen von<br />
Romanov Y. A. et al., 2003 und Covas D. T. et al., 2003, da diese Autoren die Zellen durch<br />
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