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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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vielleicht auch durch die Beschichtung der Kulturgefäße erreicht werden. Weitere<br />

Experimente könnten klären, ob sich die Expansion der HSC verbessert, wenn nicht nur<br />

einer der untersuchten Feederzelltypen eingesetzt wird, sondern eine Mischung aus den<br />

verschiedenen Feederzellen. Im Knochenmark, wo die HSC im Körper lokalisiert sind,<br />

befinden sich auch unterschiedliche Zelltypen in ihrer Umgebung, die durch ihre Produktion<br />

von Wachstumsfaktoren und Molekülen der extrazellulären Matrix zur Erhaltung und<br />

Regulation der HSC beitragen (Dorshkind K., 1990). Bei einer simultanen Verwendung<br />

mehrerer Feederzelltypen könnten sich somit Synergieeffekte ergeben, da die natürliche<br />

Umgebung der HSC präziser nachgebildet würde. Allerdings würde ein solch komplexer<br />

Aufbau Schwierigkeiten beim klinischen Einsatz mit sich bringen. Er könnte jedoch ein<br />

nützliches Modell für die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen HSC und den sie<br />

umgebenden Zellen in der Stammzellnische bieten, eventuell auch im Hinblick auf die<br />

Evaluierung neuer Pharmazeutika.<br />

Da für WJC gezeigt werden konnte, dass sich auf einfache Weise in kurzer Zeit hohe<br />

Zellzahlen generieren lassen, sollte überlegt werden, diese Zellen nicht nur für die Kokultur<br />

mit HSC, sondern auch für andere Ansätze der Zelltherapie nutzbar zu machen. Möglich<br />

wäre etwa ihr Einsatz im Tissue Engineering für die Reparatur von<br />

Herzscheidewanddefekten, wie sie häufig bei Neugeborenen vorkommen. Da solche Defekte<br />

schon pränatal diagnostiziert werden können, könnten die Zellen nach der Geburt des<br />

Kindes gewonnen und nach kurzer Kultivierungsdauer autolog eingesetzt werden. Eine<br />

andere Verwendung könnte die Regenerierung von Muskelgewebe z.B. im Herzmuskel nach<br />

Infarkten sein: Da WJC aufgrund ihrer Herkunft Myofibroblasten sein könnten, die sich auf<br />

dem Differenzierungsweg zu glatten Muskelzellen befinden, läge diese Möglichkeit nahe.<br />

Nicht nur in der klinischen Anwendung, sondern auch in der Grundlagenforschung könnten<br />

diese Zellen nützlich sein, da sie aufgrund ihres Ursprungsgewebes vermutlich einen recht<br />

primitiven Zelltyp darstellen. Hierfür müsste jedoch zunächst die Klärung der genauen<br />

Herkunft sowie die Zuordnung der WJC zu einem definierten Zelltyp erfolgen.<br />

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