Geschäftsbericht 2012 - Donner & Reuschel
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Lagebericht <strong>2012</strong><br />
im Zinsbuch ist dem handelsrechtlichen Vorsichtsprinzip dadurch Rechnung zu tragen,<br />
dass für einen eventuellen Verpflichtungsüberschuss aus der Bewertung der gesamten<br />
Zinsposition des Zinsbuchs eine Drohverlustrückstellung zu bilden ist. Ein Verpflichtungs-<br />
überschuss besteht dann, wenn der Wert der Leistungsverpflichtung (insbesondere Zins-<br />
aufwand, Verwaltungskosten und Risikokosten) den Wert des Gegenleistungsanspruchs<br />
(insbesondere Zinsertrag) übersteigt. Eine solche Drohverlustrückstellung war im Jahres-<br />
abschluss <strong>2012</strong> nicht zu bilden.<br />
Die Liquidität bezeichnet die Fähigkeit eines Institutes, innerhalb eines geeigneten Zeit-<br />
raums die erwarteten Zahlungsabflüsse durch zur Verfügung stehende Zahlungsmittel<br />
mindestens zu decken.<br />
Das dispositive Liquiditätsrisiko bezeichnet die aktuelle oder zukünftige Gefahr, dass<br />
das Institut zahlungsunfähig wird, also seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nach-<br />
kommen kann.<br />
Das strukturelle Liquiditätsrisiko ist die Gefahr der Ertragsverschlechterung durch zu-<br />
sätzliche Aufwendungen für die Refinanzierung zur Deckung unerwarteter Mittelabflüsse<br />
oder bei Vergrößerung eigener Bonitätsspreads.<br />
Zum Liquiditätsrisiko gehört auch das Marktliquiditätsrisiko. Dies bezeichnet das Risi-<br />
ko, Aktiva nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt und /oder nicht zu einem bestimmten<br />
Preis liquidieren zu können, also Liquidierbarkeitsrisiken. Weiterhin fallen in diese Rubrik<br />
Marktfunktionsrisiken und die Gefahr der Kürzung oder Streichung von Derivatelinien<br />
aufgrund der allgemeinen Marktsituation oder der individuellen Bonitätssituation eines<br />
Institutes.<br />
Die Steuerung der Liquidität wird vom Treasury wahrgenommen. Damit ist diese Funkti-<br />
on im Handelsbereich verankert. Aufgabe der Liquiditätssteuerung ist es, die jederzeitige<br />
Zahlungsfähigkeit des Institutes sicherzustellen. Dabei ist eine ausreichende Diversifika-<br />
tion, vor allem im Hinblick auf die Vermögens- und Kapitalstruktur zu gewährleisten. Die<br />
Aufgabe der Überwachung wird getrennt von der Steuerungsfunktion durch das Control-<br />
ling wahrgenommen. Die Liquiditätsüberwachung erfolgt anhand der Ausprägung der<br />
Liquiditätskennzahl gem. Liquiditätsverordnung unter Normalbedingungen und über<br />
angemessene Szenariobetrachtungen des Liquiditätscashflows. Hierbei werden verschie-<br />
dene Szenarien bis hin zum Worst-Case betrachtet. Die entsprechenden Berichte werden<br />
monatlich erstellt. Die Anforderungen der Liquiditätsverordnung wurden stets eingehal-<br />
ten. Im Rahmen einer Liquiditätsplanung wurde die dauerhafte Haltefähigkeit der umge-<br />
widmeten Wertpapiere festgestellt.<br />
38 DONNER & REUSCHEL Aktiengesellschaft | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>