15.10.2013 Aufrufe

Textsemantische Grundlagen der Analyse von Musikszenen und ...

Textsemantische Grundlagen der Analyse von Musikszenen und ...

Textsemantische Grundlagen der Analyse von Musikszenen und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

immer <strong>von</strong> einem Zugleich verschiedener Funktionen auszugehen, die<br />

einan<strong>der</strong> überlagern <strong>und</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger deutlich in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />

treten können. So treten in <strong>der</strong> soziologischen Beschreibung zum Subsystem<br />

des Individuums <strong>und</strong> seiner Glaubenssysteme, Motivationen, Vorlieben,<br />

Identitätsentwürfe etc.<br />

– jenes <strong>der</strong> Einheiten des sozialen Systems (auf mikro- wie auf<br />

makrosoziologischer Ebene),<br />

– jenes <strong>der</strong> Interaktion <strong>und</strong> <strong>der</strong> sozialen Nahbeziehungen sowie<br />

– das bei Parsons sogenannte kulturelle System, in dem die kulturellen<br />

Werte <strong>und</strong> Normen versammelt sind, die <strong>von</strong> allen Mitglie<strong>der</strong>n einer<br />

Gesellschaft o<strong>der</strong> einer Subkultur geteilt werden bzw. geteilt werden<br />

sollten.<br />

Alle Kommunikation ist nach dieser Auffassung eingeb<strong>und</strong>en in diese<br />

genannten Funktionskreise.<br />

Nun ist Kommunikation angewiesen auf Symbolisierungen, nutzt<br />

symbolische Systeme <strong>und</strong> bringt Symbolwelten hervor. Zwar tendieren<br />

Symboliken zur Verfestigung (als Zeichensysteme, Liturgien, Rituale etc.)<br />

<strong>und</strong> lösen sich <strong>von</strong> den Akten des Symbolgebrauchs, doch sind sie letztlich<br />

immer zurückverwiesen auf ihre Aktualisierung in den Akten <strong>der</strong><br />

Kommunikation. Der Aktcharakter bleibt auch den Texten (o<strong>der</strong>: »Werken«)<br />

erhalten, die eine Son<strong>der</strong>form <strong>der</strong> kommunikativen Mittel darstellen. Texte<br />

sind in sich hochorganisierte symbolische Formen, <strong>der</strong>en Elemente einen<br />

gegenüber <strong>der</strong> umgebenden Alltagswelt relativ autonomen Verweisungs-<br />

zusammenhang bilden. Sie können sogar modellhaft eigene Sozial- <strong>und</strong><br />

Kommunikationswelten ausbilden, die die Funktionskreise <strong>der</strong> sozialen<br />

Kommunikation in ihren »Diegesen« wie<strong>der</strong>holen. Ungeachtet <strong>der</strong> Tatsache,<br />

Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung, 9, 2013 // 225

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!