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Textsemantische Grundlagen der Analyse von Musikszenen und ...

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– sie deutet auch darauf hin, dass <strong>der</strong> Held Stammk<strong>und</strong>e ist <strong>und</strong> sich auf<br />

eine kumpelhafte Art bestens mit dem Italiener versteht.<br />

Es sind eher beiläufige Informationen, die man aus <strong>der</strong> kleinen Szene<br />

ableiten kann – betreffend das Milieu <strong>und</strong> den Aktionsmodus, in dem die<br />

Figuren (resp. die Hauptfigur) handeln. Damit verdeutlicht sie auch die<br />

atmosphärische Tönung des Alltagslebens <strong>und</strong> wird eine minimale<br />

alltagsweltliche Vorgeschichte des Restaurantbesuchs selbst.<br />

Relative Eigenständigkeiten<br />

Manchmal ermöglicht die Musik eine Konzentrierung des narrativ<br />

wichtigen Inhalts. Manchmal aber fokussiert sie den allgemeineren<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Geschichte. Das Atmosphärische wird dann dominant, ein<br />

affektiver Modus tritt in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, <strong>der</strong> sich aus dem Zusammen einer<br />

minimalistischen Inszenierung, <strong>der</strong> Reduktion des Narrativen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

affektlenkenden o<strong>der</strong> zumindest die Affektrichtung anzeigenden Musik<br />

errechnet werden kann. Ein einfaches, sehr dichtes Beispiel entstammt Alan<br />

J. Pakulas Paranoia-Thriller A PARALLAX VIEW (USA 1974): Nachdem er<br />

ersten Hinweisen auf den inneren Zusammenhang <strong>der</strong> Tode einer ganzen<br />

Reihe <strong>von</strong> Zeugen eines Attentats, mit dem <strong>der</strong> Film begann, äußerst<br />

misstrauisch begegnet war, geht <strong>der</strong> Journalist Fraly etwa nach <strong>der</strong> Hälfte<br />

des Films auf die Suche nach Überlebenden. Es kommt zu einem<br />

Zusammentreffen mit Tucker, einem <strong>der</strong> Zeugen, auf den schon mehrfach<br />

Mordanschläge verübt wurden <strong>und</strong> <strong>der</strong> abgetaucht war. Zum Gespräch<br />

fahren Tucker <strong>und</strong> Fraly auf einem Segelboot aufs Meer hinaus, begleitet<br />

vom Leibwächter Tuckers. Mit <strong>der</strong> Ausfahrt des Bootes (0:42:00) setzt eine<br />

Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung, 9, 2013 // 263

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