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Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

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6. Potenzreihenentwicklung holomorpher Funktionen 28<br />

27 6. Potenzreihenentwicklung holomorpher Funktionen<br />

6.5. Satz<br />

Sei U ⊂ C offen und f : U → C. Dann sind äquivalent:<br />

Beweis: Mit Satz 6.1. gilt:<br />

f(ξ)<br />

ξ − z dξ<br />

<br />

f(z) =<br />

a) f ist komplex differenzierbar, also holomorph.<br />

b) f ist unendlich oft komplex differenzierbar.<br />

c) f ist um jeden Punkt z0 ∈ U lokal in eine Potenzreihe entwickelbar.<br />

∂Ur(z0)<br />

f(ξ)<br />

(ξ − z0) − (z − z0) dξ<br />

<br />

1<br />

2πi<br />

1<br />

2πi<br />

1<br />

2πi<br />

=<br />

∂Ur(z0)<br />

1<br />

1 − z−z0<br />

f(ξ)<br />

ξ − z0<br />

<br />

d) f hat lokal eine Stammfunktion.<br />

dξ<br />

·<br />

=<br />

<br />

ξ−z0<br />

∂Ur(z0)<br />

f dz = 0.<br />

e) f ist stetig und für jedes achsenparalleles Rechteck Q ⊂ U gilt:<br />

(z − z0) ν<br />

dξ<br />

(ξ − z0) ν<br />

∞<br />

f(ξ)<br />

ξ − z0<br />

<br />

∂Q<br />

·<br />

1<br />

2πi<br />

(∗)<br />

=<br />

Beweis:<br />

a) ⇒ d): Satz 3.4.<br />

a) ⇒ b): Satz 6.2. mit der Tatsache, daß Potenzreihen unendlich oft differenzierbar sind.<br />

a) ⇔ c): Satz 6.2.<br />

d) ⇒ a): Lokal existiert ein F ∈ O(U) mit F ′ = f|U . Also gilt: f|U ∈ O(U), und somit f ∈ O(U).<br />

ν=0<br />

∂Ur(z0)<br />

dξ<br />

(ξ − z0) ν<br />

f(ξ)<br />

ξ − z0<br />

<br />

∞<br />

· (z − z0) ν<br />

1<br />

2πi<br />

∞<br />

(∗∗)<br />

=<br />

∂Ur(z0)<br />

<br />

ν=0<br />

f(ξ)<br />

ν<br />

dξ (z − z0)<br />

(ξ − z0) ν+1<br />

1<br />

2πi<br />

=<br />

∂Ur(z0)<br />

ν=0<br />

<br />

b) ⇒ a): Trivial.<br />

∞<br />

f dz = 0 nach Goursat.<br />

a) ⇒ e): Klar, da f stetig und<br />

aν(z − z0) ν .<br />

=<br />

∂Q<br />

ν=0<br />

e) ⇒ a): f besitzt lokal eine Stammfunktion nach 3.3., also: f ∈ O(U).<br />

6.6. Satz (Riemannscher Hebbarkeitssatz)<br />

Sei B ⊂ C offen, z0 ∈ B und f ∈ O(B \{z0}). f sei nahe z0 beschränkt, d.h. es existiert ein U = U(z0) ⊂<br />

B, so daß gilt: |f(z)| ≤ M für alle z ∈ U. Dann gilt: F ∈ O(B), so daß F | B\{z0} = f.<br />

<br />

<br />

(∗) gilt, weil z−z0<br />

<br />

<br />

= ξ−z0<br />

|z−z0|<br />

r < 1 und z ∈ Ur(z0).<br />

(∗∗) gilt wegen der gleichmäßigen Konvergenz.<br />

∞<br />

Zur Eindeutigkeit: Sei f(z) = aν(z − z0) ν für alle z ∈ UR(z0). Dann folgt:<br />

ν=0<br />

Insbesondere gilt: Sei f : B \ {z0} → C holomorph und f : B → C stetig, dann folgt: f ∈ O(B).<br />

aνν(ν − 1) · . . . · (ν − s + 1)(z − z0) ν−s .<br />

f (s) (z) = <br />

(z − z0)f(z) z = z0<br />

Beweis: Sei g : B → C mit<br />

ν≥s<br />

.<br />

0 z = z0<br />

g(z) :=<br />

. as ist somit eindeutig bestimmt.<br />

Bei z = z0 folgt: f (s) (z0) = as · s!. Also: as = f (s) (z0)<br />

s!<br />

Dann gilt: g ∈ O(B \ {z0}), weil f nahe z0 beschränkt ist. Also ist g in z0 stetig. g hat nach 3.2. eine<br />

Stammfunktion, und mit 6.5. gilt: g ∈ O(B). Also gilt:<br />

6.3. Folgerung<br />

f(ξ)<br />

dξ.<br />

(ξ − z) s+1<br />

<br />

g(z) = g(z0) + (z − z0)∆(z),<br />

∂Ur(z0)<br />

In Satz 6.1. gilt: f (s) (z) = s!<br />

2πi<br />

wobei ∆ in z0 stetig ist. Es gilt für z = z0:<br />

g(z) = (z − z0)f(z)<br />

= (z − z0)∆(z).<br />

6.4. Folgerung<br />

Sei U ⊂ C offen, z0 ∈ U und f ∈ O(U). Sei R maximal mit UR(z0) ⊂ U. Dann gibt es eine konvergente<br />

∞<br />

Potenzreihe aν(z − z0) ν ∞<br />

auf UR(z0), so daß für alle z ∈ UR(z0) gilt: f(z) = aν(z − z0) ν .<br />

ν=0<br />

ν=0<br />

Also gilt: ∆ = f auf B \ {z0}. Also ist f in z0 stetig. f hat nach 3.2. lokal eine Stammfunktion, und<br />

mit 6.5. folgt: f ∈ O(B).<br />

Bemerkungen<br />

∞<br />

6.7. Definition<br />

f ∈ O(C) heißt ganze Funktion.<br />

aν(z − z0) ν kann größer als R sein.<br />

a) Der Konvergenzradius von<br />

ν=0<br />

b) Man sagt: f ist lokal in eine Potenzreihe entwickelbar.<br />

Bemerkungen<br />

∞<br />

aνz ν für alle z ∈ C, da C keinen Rand hat.<br />

a) Sei f ∈ O(C). Dann gilt: f(z) =<br />

ν=0<br />

b) Ganze Funktionen sind zum Beispiel exp, sin, cos sowie alle Polynome.

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