26.10.2013 Aufrufe

Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

15. Der Satz von Mittag-Leffler 68<br />

67 15. Der Satz von Mittag-Leffler<br />

hat ebenfalls die Eigenschaft (∗ ∗ ∗), denn: Ohne Einschränkung sei<br />

2 π<br />

sin(πz)<br />

2i (eiπz − e−iπz ) folgt:<br />

Die Funktion z ↦→ −<br />

z = iy. Mit sin(πz) = 1<br />

| sin(πz)| = 1<br />

2 · |e−πy − e πy |<br />

→ ∞. (|y| → ∞)<br />

Damit hat auch<br />

f ′ 2 π<br />

0(z) = −<br />

+ f1(z)<br />

sin(πz)<br />

die Eigenschaft (∗ ∗ ∗). f ′ 0 ist holomorph und periodisch mit Periode 1. Wegen (∗ ∗ ∗) und der<br />

Holomorphie ist f ′ 0|S beschränkt. Aus dem Satz von Liouville folgt: f ′ 0 ist konstant. Die Eigenschaft<br />

(∗ ∗ ∗) bedeutet: lim<br />

y→∞ |f ′ 0(x, y)| = 0. Daraus folgt: f ′ 0 = 0. Hieraus folgt a) und b).<br />

15.7. Satz<br />

a) 1 <br />

<br />

1 1<br />

+ + = π · cot(πz). (Partialbruchentwicklung von cot)<br />

z z − ν ν<br />

ν∈Z\{0}<br />

∞<br />

2 1<br />

π<br />

b)<br />

=<br />

für z ∈ C \ Z.<br />

(z − ν) 2 sin(πz)<br />

ν=−∞<br />

Beweis: f(z) = π · cot(πz) und 1 <br />

1 1<br />

z + ν∈Z\{0} z−ν + ν lösen die gleiche Mittag-Leffler-Verteilung.<br />

Also existiert nach der Bemerkung zu Satz 15.5. ein f0 ∈ O(C), so daß gilt:<br />

f(z) = f0(z) + 1 <br />

<br />

1 1<br />

+ + .<br />

z z − ν ν<br />

ν∈Z\{0}<br />

Differenzieren liefert:<br />

15.8. Folgerung<br />

2<br />

<br />

<br />

∞<br />

1<br />

(z − ν) 2<br />

= f ′ 0(z) − 1 <br />

−<br />

z2 <br />

π<br />

sin(πz)<br />

−<br />

für z /∈ Z + 1<br />

2 .<br />

1<br />

+<br />

) ν + 1<br />

2<br />

1<br />

z − (ν + 1<br />

2<br />

a) π · tan(πz) = −<br />

ν∈Z\{0}<br />

ν=−∞<br />

1<br />

(z − ν) 2<br />

∞<br />

2z<br />

z2 für z /∈ Z.<br />

− ν2 ∞<br />

(−1) ν<br />

= f ′ 0(z) −<br />

1<br />

=<br />

z +<br />

π<br />

sin(πz)<br />

b)<br />

ν=−∞<br />

ν=1<br />

= f ′ 0 − f1(z).<br />

. Dann folgt:<br />

Beweis:<br />

a) Verwende Satz 15.7. a) und cos(πz) = sin π z + 1<br />

2<br />

2<br />

Wir stellen fest: f1 hat Periode 1, d.h. es gilt: f1(z+1) = f1(z). Wir wollen nun f1 näher untersuchen.<br />

Betrachte dazu die Menge<br />

S := {z = x + iy | 0 ≤ x ≤ 1, |y| ≥ 1}.<br />

2 .<br />

1<br />

<br />

1 z − ν + 2<br />

= <br />

<br />

π<br />

cos(πz)<br />

ν∈Z<br />

Sei z ∈ S. Wegen<br />

Mittels Integration folgt:<br />

(∗)<br />

<br />

<br />

1<br />

(x − ν) 2 + (y − ν) 2<br />

1<br />

=<br />

(z − ν) 2<br />

.<br />

+ 1<br />

ν + 1<br />

2<br />

1<br />

z − ν + 1<br />

2<br />

π · tan(πz) = − <br />

<br />

<br />

1<br />

,<br />

ν2 gilt für ν /∈ {0, 1}:<br />

ν∈Z<br />

. (∗∗)<br />

1<br />

(ν − 1) 2<br />

2 ≤ max<br />

1<br />

(z − ν)<br />

1<br />

konvergiert absolut und gleichmäßig auf S.<br />

(z − ν) 2<br />

∞<br />

Also folgt mit dem Majoranten-Kriterium:<br />

1<br />

sin(πz) .<br />

Die Integrationskonstante ist 0, weil π · tan(π · 0) = 0.<br />

b) Es reicht, für z ∈ R nachzuweisen:<br />

<br />

cot(πz) + tan π z<br />

<br />

=<br />

2<br />

ν=−∞<br />

Sei nun ε > 0. Wähle ein ν0 > 0, so daß gilt:<br />

Mit Satz 15.7. b) und 15.8. a) folgt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

S<br />

1<br />

(z − ν) 2<br />

ν0 <br />

<br />

<br />

<br />

< ε<br />

2 .<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

f1 −<br />

1<br />

+<br />

2ν + 1<br />

1<br />

z − (2ν + 1)<br />

− <br />

1<br />

+<br />

2ν<br />

<br />

1<br />

z − ν<br />

+ <br />

1<br />

=<br />

z<br />

π<br />

sin(πz)<br />

µ=−ν0<br />

ν∈Z<br />

ν∈Z\{0}<br />

Dies ist möglich wegen der gleichmäßigen Konvergenz. Wähle nun R so groß, daß für |Imz| > R gilt:<br />

2z<br />

z2 .<br />

− ν2 ∞<br />

(−1) ν<br />

= 1<br />

z +<br />

1 ε<br />

<<br />

|z − ν| 2 2<br />

<br />

ν=1<br />

. (∗∗)<br />

|ν|≤ν0<br />

15.9. Satz und Definition<br />

Die Funktion<br />

z<br />

f(z) = ez z = 0,<br />

− 1<br />

1 z = 0,<br />

ist holomorph auf U = {z |z| < 2π}. Die Potenzreihenentwicklung von f um 0 hat die Form<br />

z<br />

ez z<br />

= 1 −<br />

− 1 2 +<br />

∞ B2ν<br />

(2ν)!<br />

ν=1<br />

z2ν .<br />

Insgesamt gilt nun für z ∈ S mit |Imz| > R:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1<br />

(z − ν) 2<br />

ν0 <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

+<br />

1<br />

(z − ν) 2<br />

ν0 <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

f1(z) −<br />

|f1(z)| ≤<br />

ν=−ν0<br />

ν=−ν0<br />

< ε.<br />

Da f1 periodisch ist, folgt:<br />

∀ ε > 0 ∃ R > 0 : |Imz| > R ⇒ |f1(z)| < ε. (∗ ∗ ∗)<br />

Die B2ν heißen Bernoulli-Zahlen.<br />

Die Behauptung folgt mit der Periodizität von f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!