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Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

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16. Der Weierstraßsche Produktsatz 74<br />

73 16. Der Weierstraßsche Produktsatz<br />

Lösung der Mittag-Leffler-<br />

′<br />

f<br />

f<br />

16.10. Hilfssatz<br />

Sei f ∈ O(G) Lösung der Weierstraßverteilung W = {na | a ∈ D}. Dann ist<br />

Verteilung { na<br />

z−a | a ∈ D}.<br />

Beweis: Sei<br />

Wie in Hilfssatz 16.3. haben wir auf jedem Kompaktum für ν ≥ ν0 folgende Abschätzung:<br />

2<br />

3 |fν(z)| ≤ | log(1 + fν(z))| ≤ 4<br />

3 |fν(z)|.<br />

Dazu sei ν0 so groß, daß für alle ν ≥ ν0 gilt: fνK ≤ 1<br />

4 .<br />

f(z) = (z − a) na ga(z),<br />

f ′ (z) = na(z − a) na−1 ga(z) + (z − a) na g ′ a(z)<br />

mit ga ∈ O(G) und ga(a) = 0. Dann folgt:<br />

Bemerkung<br />

Die Argumente in den Hilfssätzen 16.4. und 16.6. funktionieren nur, wenn für alle z gilt: 1 + fν(z) /∈<br />

[−∞, 0]. Wenn 1 + fν(z0) ∈ (−∞, 0) für ein z0, so wähle einen anderen Halbstrahl und U = U(z0),<br />

so daß 1 + fν|U nicht Werte in diesem Halbstrahl annimmt. Wähle einen entsprechenden Zweig lg des<br />

Logarithmus anstelle von log.<br />

na<br />

=<br />

z − a + g′ a(z)<br />

ga(z) .<br />

f ′ (z)<br />

f(z)<br />

16.7. Hilfssatz<br />

∞<br />

keine Polstelle in a. Der Hauptteil von f in a ist somit<br />

g′ a ist holomorph auf G \ D. Dabei hat (z)<br />

ga(z)<br />

f ′<br />

f<br />

(1 + fν) kompakt und absolut gegen f : U → C. Dann gilt: f ∈ O(U).<br />

Sei fν ∈ O(U). Es konvergiere<br />

mit a ∈ D.<br />

na<br />

z−a<br />

ν=1<br />

16.11. Weierstraßscher Produktsatz<br />

Beweis: Sei K = Uε(z0) ⊂ U. Gemäß Hilfssatz 16.6. konvergiert dann <br />

ν≥ν0 log(1+fν) gleichmäßig<br />

auf K. Auf dem Inneren von K betrachte nun:<br />

n<br />

<br />

ν0−1 <br />

n<br />

<br />

(1 + fν(z)) = (1 + fν(z)) · exp log(1 + fν(z)) .<br />

Sei D = {ai | i ∈ N0} diskret in C mit a0 = 0. Sei W = {ni | i ∈ N0} die Weierstraßverteilung zu D. 37 Sei<br />

|a1| ≤ |a2| ≤ . . . Dann existiert ein f ∈ O(C) mit D(f) = W , d.h. f hat die Nullstellen genau in den ai<br />

mit Vielfachheit ni. 38<br />

ν=ν0<br />

ν=1<br />

ν=1<br />

z−ai | ai ≥ 1}. Die Funktion<br />

Beweis: Betrachte die Mittag-Leffler-Verteilung H = { ni<br />

⎤<br />

j<br />

z<br />

ki <br />

⎡<br />

⎣ 1<br />

z − ai<br />

∞<br />

⎦<br />

+ 1<br />

ai<br />

ni<br />

h(z) =<br />

ai<br />

j=1<br />

i=1<br />

Dabei gilt:<br />

n<br />

a) log(1 + fν(z)) → g ∈ O(I(K)) und<br />

ν=ν0<br />

n<br />

<br />

b) exp log(1 + fν(z)) → h = exp(g) ∈ O(I(K)).<br />

löst H für geeignete ki. Schreibe die Funktion h als<br />

∞<br />

h(z) =<br />

ν=ν0<br />

n<br />

Also folgt:<br />

(n → ∞)<br />

(1 + fν(z)) → f| I(K)<br />

hi(z).<br />

ν=1<br />

i=1<br />

mit f| I(K) ∈ O(I(K)).<br />

. Definiere dazu:<br />

n0<br />

= h + z<br />

′<br />

f<br />

f<br />

Suche nun f ∈ O(G), so daß gilt:<br />

j+1 ni<br />

z<br />

<br />

ki <br />

<br />

.<br />

1<br />

j + 1<br />

exp<br />

1 − z<br />

ai<br />

ui(z) :=<br />

ai<br />

i=1<br />

16.8. Definition<br />

a) Sei U ⊂ C offen zu einer diskreten Menge D ⊂ U. Eine Weierstraßverteilung oder Nullstellenverteilung<br />

auf U ist die Menge<br />

{na | na ∈ N, a ∈ D},<br />

Es gilt: ui ∈ O(C) und u′ i<br />

ui = hi. Sei nun<br />

also eine Funktion h: D → N.<br />

b) Sei U ⊂ C ein Gebiet und 0 = f ∈ O(U). Somit ist {f = 0} diskret. Dann heißt<br />

∞<br />

D(f) = {na | f(a) = 0, na ist Nullstellenordnung von f in a}<br />

ui(z).<br />

f(z) := z n0 ·<br />

i=1<br />

′<br />

f n0<br />

Dann gilt: f = h + z . Nach Hilfssatz 16.7. gilt auch f ∈ O(C), falls f kompakt konvergiert. Dann<br />

gilt aber auch D(f) = W , denn ui hat in ai eine Nullstelle der Ordnung ni mit ui(aj) = 0 für i = j.<br />

die zu f assoziierte Weierstraßverteilung.<br />

c) Eine Lösung der Weierstraßverteilung W = {na | a ∈ D} ist eine holomorphe Funktion f ∈ O(W ),<br />

so daß gilt: W = D(f).<br />

37 Eventuell gilt n0 = 0, dann aber ni ∈ N für i ≥ 1. Wenn 0 /∈ D, dann füge 0 hinzu und setze n0 = 0.<br />

16.9. Satz<br />

Sei G ⊂ C ein Gebiet und f, g ∈ O(G).<br />

⎤<br />

⎦<br />

j<br />

z<br />

k<br />

i<br />

ai<br />

+ 1<br />

ai<br />

⎡<br />

⎣ 1<br />

z − ai<br />

j=1<br />

38Genauer gilt: Wählt man ki ∈ N ∪ {0, 1}, so daß<br />

∞<br />

ni<br />

i=1<br />

a) Es gilt D(f) = D(g) genau dann, wenn ein h ∈ O∗ (G) existiert, so daß gilt: f = hg.<br />

b) Ist G einfach zusammenhängend, so gilt D(f) = D(g) genau dann, wenn ein h ∈ O(G) existiert, so<br />

daß gilt: f = eh · g.<br />

kompakt konvergiert, so kann man<br />

⎞⎤ni<br />

⎠⎦<br />

j<br />

z<br />

⎛<br />

k i+1<br />

⎝<br />

j=1<br />

<br />

1<br />

j<br />

⎡<br />

<br />

⎣ 1 − z<br />

ai<br />

∞<br />

exp<br />

f(z) = z n0<br />

ai<br />

i=1<br />

Beweis:<br />

a) Klar, setze h := f<br />

g .<br />

b) G ist einfach zusammenhängend und h ∈ O∗ (G), also gibt es ein h mit e h = h.<br />

setzen.

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