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Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

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17. Biholomorphe Abbildungen 78<br />

77 17. Biholomorphe Abbildungen<br />

≤ c.<br />

<br />

1<br />

z<br />

<br />

<br />

<br />

h Also:<br />

17.3. Definition<br />

|z k | ·<br />

a) Seien U, V ⊂ C offen und f : U → V holomorph (als Abbildung U → C). f heißt biholomorph,<br />

wenn f : U → V bijektiv ist und f −1 : V → U holomorph ist.<br />

Für m > k folgt nun: <br />

1 <br />

h · |z|<br />

z<br />

m → 0.<br />

Daraus folgt (∗).<br />

Sei nun (an) eine Folge in C mit an ∈ C. Wenn (an) keinen Häufungspunkt in C besitzt, folgt:<br />

limn→∞ |an| = ∞. ∞ ist also ein Häufungspunkt von (an). Nun gilt:<br />

b) U und V heißen biholomorph äquivalent, wenn ein biholomorphes f : U → V existiert.<br />

c) Eine biholomorphe Abbildung f : U → U heißt Automorphismus von U. Schreibe:<br />

Aut(U) = {f : U → U | f Automorphismus}.<br />

Dabei ist Aut(U) eine Gruppe.<br />

n<br />

gµ(z).<br />

f(z) = h(z) +<br />

µ=1<br />

zµ=∞<br />

17.4. Beispiel<br />

a) Sei p ∈ C[z] mit grad p ≥ 1. p definiert dann p: C → C mit p(∞) := ∞. 42 Es gilt:<br />

Der erste Summand ist ein Polynom, der zweite ist rational. Also ist auch f rational.<br />

p ∈ Aut( C) ⇐⇒ grad p = 1.<br />

Bemerkung<br />

Sei h: C → C holomorph und habe in ∞ einen Pol der Ordnung k. Dann ist h ein Polynom vom Grade<br />

k.<br />

b) Seien p, q ∈ C[z], grad p ≥ 1, grad q ≥ 1 und f := p<br />

q ∈ M(C). Setze f fort zu f : C → C, so daß der<br />

Funktionswert von f bei jedem Pol ∞ ist.<br />

i) Ist grad p > grad q, so setze: f(∞) := ∞.<br />

ii) Ist grad p < grad q, so setze: f(∞) := 0.<br />

17.6. Satz<br />

Sei f ∈ Aut( C). Dann ist f eine gebrochen-lineare Transformation. 45<br />

Beweis:<br />

1. Fall: f(∞) = ∞. Dann folgt: f|C ∈ Aut(C). Mit 17.8. gilt nun: f(z) = az + b mit a ∈ C \ {0} und<br />

b ∈ C. Insbesondere gilt: c := 1 und d := 0.<br />

iii) Ist grad p = grad q, so setze: f(∞) := an<br />

bn .43<br />

Jede rationale Funktion auf C definiert also eine holomorphe Abbildung C → C.<br />

2. Fall: f(∞) = c ∈ C. Betrachte g : C → C,<br />

17.5. Satz<br />

a) Sei f : C → C holomorph. Dann ist f konstant.<br />

0 = z = ∞,<br />

1<br />

z−c<br />

⎧<br />

⎨<br />

b) Sei f : C → C holomorph. Dann ist f rational. 44<br />

∞ z = 0,<br />

0 z = ∞.<br />

⎩<br />

g(z) =<br />

Also gilt: g ∈ Aut( C). Betrachte nun: h := g ◦ f. Es gilt: h ∈ Aut( C), da h eine Komposition<br />

von zwei Automorphismen ist, sowie h(∞) = ∞. Gemäß Fall 1 gibt es dann a ′ , b ′ ∈ C, so daß<br />

gilt: h(z) = a ′ z + b ′ . Es folgt:<br />

f(z) = (g −1 ◦ h)(z)<br />

= g −1 (h(z))<br />

= g −1 (a ′ z + b ′ ).<br />

Beweis:<br />

a) Da C (als Sphäre) kompakt ist, nimmt |f| das Maximum in z0 ∈ C an.<br />

1. Fall: z0 = ∞. f|C hat also sein Maximum in z0. Nach dem Maximumsprinzip ist dann f|C<br />

konstant. Mit der Stetigkeit folgt: f ist konstant.<br />

2. Fall: z0 = ∞. Betrachte g : C → C, z ↦→ f <br />

1<br />

z . g hat sein Maximum im Punkte 0 (da f sei<br />

Maximum in ∞ hat: g(0) = f(∞)), also ist g nach dem Maximumsprinzip konstant. Also ist<br />

auch f konstant.<br />

b) Da f −1 (∞) diskret und C kompakt ist, ist f −1 (∞) endlich, also etwa: f −1 (∞) = {z1, . . . , zn}.<br />

Für zµ = ∞ sei gµ der Hauptteil der Laurentreihenentwicklung von f um zµ. Definiere nun:<br />

n<br />

f ist also gebrochen-linear.<br />

gµ(z) + f(z).<br />

h(z) := −<br />

17.7. Satz<br />

Sei f ∈ Aut(C). Dann gibt es a ∈ C∗ , b ∈ C, so daß für alle z gilt:<br />

µ=1<br />

zµ=∞<br />

h|C ist holomorph. Es gilt:<br />

f(z) = az + b.<br />

h(z)<br />

→ 0, (|z| → ∞) (∗)<br />

|z| m<br />

Beweis: Es reicht zu zeigen: f ist ein Polynom. Dafür ist wiederum zu zeigen: ∞ ist ein Pol, d.h.<br />

keine wesentliche Singularität.<br />

Angenommen, ∞ ist eine wesentliche Singularität. Dann hat g(z) := f <br />

1<br />

z in 0 eine wesentliche<br />

Singularität. Mit dem Satz von Casorati-Weierstraß folgt: g(U1(0)) ist dicht in C. Somit ist auch<br />

f(C \ U1(0)) dicht in C. f(U1(0)) ist ein Gebiet in C, also insbesondere offen. Weil f injektiv ist, gilt:<br />

f(U1(0)) ∩ f(C \ U1(0)) = ∅. Dies ist jedoch mit den obigen Eigenschaften nicht möglich.<br />

d.h. insbesondere |h(z)| ≤ C|z| m . h ist somit ein Polynom.<br />

Zur Begründung von (∗): h hat einen Pol in ∞, d.h. h <br />

1<br />

z := g(z) hat einen Pol in 0 mit<br />

Polstellenordnung k. Also ist g(z)|z| k holomorph in U(0). Es gilt:<br />

|z k | · |g(z)| = c.<br />

45 az+b<br />

Es gibt also a, b, c, d ∈ C mit ad − bc = 0, so daß für alle z ∈ C gilt: f(z) = cz+d .<br />

<br />

42 1<br />

p ist holomorph in ∞, weil p einen Pol in 0 hat.<br />

z<br />

43Wobei: p(z) = anzn + . . . und q(z) = bnzn + . . ..<br />

44 p(z)<br />

Es gibt also p, q ∈ C[z] mit q = 0, so daß für alle z ∈ C mit q(z) = 0 gilt: f(z) = q(z) .

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