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Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

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12. Isolierte Singularitäten holomorpher Funktionen 50<br />

49 12. Isolierte Singularitäten holomorpher Funktionen<br />

ν=−n aν(z − z0) ν mit a−n = 0. Weiter gilt:<br />

” ⇐“: Es gilt: f(z) = ∞<br />

∞<br />

aν(z − z0) ν+n<br />

(z − z0) n f(z) =<br />

ν=−n<br />

Bemerkung<br />

In Satz 10.8. ist f : C → C holomorph und kein Polynom. Also gilt für alle r > 0: f(C \ Ur(0)) ist dicht<br />

in C. Der Punkt“ ∞ ist also eine wesentliche Singularität von f, also: 0 ist eine wesentliche Singularität<br />

”<br />

von z ↦→ f <br />

1<br />

z .<br />

∞<br />

aν−n(z − z0) ν<br />

=<br />

ν=0<br />

12.5. Satz von Casorati-Weierstraß<br />

konvergiert in Ur(z0) und hat keine Nullstellen in z0.<br />

c) Klar mit a) und b).<br />

Sei z0 eine isolierte Singularität von f ∈ O(U \ {z0}). Dann gilt: z0 ist genau dann eine wesentliche<br />

Singularität, wenn für alle w0 ∈ C eine Folge (zn) ⊂ U mit lim<br />

n→∞ zn = z0 existiert, so daß gilt:<br />

12.7. Beispiel<br />

a) e 1<br />

z hat eine wesentliche Singularität in 0, denn:<br />

lim<br />

n→∞ f(zn) = w0.<br />

ν 1<br />

ν!<br />

<br />

1<br />

z<br />

∞<br />

e 1<br />

z =<br />

Also: Für alle V = V (z0) ist f(V \ {z0}) dicht in C.<br />

Beweis:<br />

ν=0<br />

z−ν ν!<br />

∞<br />

=<br />

” ⇒“: Annahme, es existiert ein V = V (z0), so daß f(V \ {z0}) nicht dicht in C ist. Dann existieren<br />

ein w0 ∈ C und ein ε > 0, so daß gilt: f(V \ {z0}) ∩ Uε(w0) = ∅. Also gilt für alle V \ {z0}:<br />

|f(z) − w0| ≥ ε. Definiere nun die Funktion<br />

ν=0<br />

zν (−ν)! .<br />

0<br />

=<br />

.<br />

1<br />

f(z) − w0<br />

g : V \ {z0} → C, g(z) :=<br />

ν=−∞<br />

Dann folgt: |g(z)| ≤ ε für alle z ∈ V \ {z0}. Also ist g| V \{z0} beschränkt. Somit existiert eine<br />

hat entweder eine holomorphe<br />

g(z)<br />

holomorphe Fortsetzung g in z0. Daraus folgt: f(z) = w0 + 1<br />

Fortsetzung19 oder einen Pol20 in z0, was ein Widerspruch ist.<br />

” ⇐“: Trivial, da z0 weder hebbar noch ein Pol ist.<br />

<br />

ν z2ν+1<br />

12.6. Satz<br />

(2ν + 1)!<br />

Also: aν = 1<br />

(−ν)! für ν ≤ 0 und aν = 0 für ν > 0.<br />

b) Folgende Funktion ist holomorph auf C fortsetzbar:<br />

sin z<br />

f(z) =<br />

z<br />

= 1<br />

<br />

∞<br />

(−1)<br />

z<br />

ν=0<br />

− . . .<br />

z4<br />

+<br />

5!<br />

= 1 − z2<br />

3!<br />

Sei U ⊂ C offen, z0 ∈ U und f ∈ O(U \ {z0}). Sei U0,r(z0) ⊂ U. Sei f(z) = ∞ ν=−∞ aν(z − z0) ν für alle<br />

z ∈ U0,r(z0). Dann gilt:<br />

Nun eine Funktion mit einem Pol 1. Ordnung:<br />

a) z0 ist genau dann eine hebbare Singularität, wenn aν = 0 für alle ν < 0.<br />

b) z0 ist genau dann ein Pol der Ordnung n, wenn a−n = 0 und aν = 0 für ν < −n.<br />

sin z<br />

z2 g(z) =<br />

c) z0 ist genau dann eine wesentliche Singularität, wenn aν = 0 für unendlich viele ν < 0.<br />

+ . . .<br />

z<br />

−<br />

3!<br />

= 1<br />

z<br />

1<br />

z(z−1) 8 hat in 0 einen Pol der Ordnung 1 und in 1 einen Pol der Ordnung 8.<br />

c) Die Funktion f(z) =<br />

12.8. Definition<br />

Sei U ⊂ C offen. Eine meromorphe Funktion ist eine holomorphe Funktion f : U \ Pf → C, wobei gilt:<br />

Beweis:<br />

a) z0 ist genau dann hebbar, wenn f eine holomorphe Fortsetzung f besitzt. Die Potenzreihenentwicklung<br />

von f ist identisch mit der Laurentreihenentwicklung von f, daher gilt: aν = 0 für<br />

ν < 0.<br />

b) ⇒“: (z − z0)<br />

” nf(z) ist holomorph und hat keine Nullstellen in z0, weil die Polordnung n ist. Es<br />

gilt:<br />

a) Pf ⊂ U ist diskret, d.h. ohne Häufungspunkt in U.<br />

b) Jedes z ∈ Pf ist ein Pol von f.<br />

∞<br />

aν(z − z0) ν<br />

(z − z0) n f(z) = (z − z0) n<br />

ν=−∞<br />

Pf heißt die Polstellenmenge von f. Die Menge aller meromorphen Funktionen auf U wird mit M(U)<br />

bezeichnet.<br />

∞<br />

aν(z − z0) ν+n<br />

=<br />

ν=−∞<br />

12.9. Bemerkung<br />

M(U) ist C-Algebra. 22<br />

∞<br />

bν(z − z0) ν .<br />

=<br />

ν=0<br />

22 Sei Ω eine Menge und A ⊂ 2 Ω ein System von Teilmengen. A heißt Algebra, wenn gilt:<br />

a) Ω ∈ A.<br />

b) Aus A ∈ A folgt: ∁A ∈ A.<br />

c) Aus A1, A2 ∈ A folgt: A1 ∪ A2 ∈ A.<br />

Ein Koeffizientenvergleich liefert: a−n = b0 = 0, aν = 0 für ν < −n. 21<br />

19wenn g(z0) = 0<br />

20wenn g(z0) = 0<br />

21Siehe auch Übungsblatt 6, Aufgabe 3.

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