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Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

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15. Der Satz von Mittag-Leffler 66<br />

65 15. Der Satz von Mittag-Leffler<br />

Bemerkung<br />

Sei f ∈ M(C), dann gilt: f definiert eine Mittag-Leffler-Verteilung. f habe die Pole aν mit Hauptteilen<br />

hν in aν. Mit Satz 15.5. folgt dann:<br />

∞<br />

(hν − Pν)(z)<br />

g(z) := h0(z) +<br />

15.4. Folgerung<br />

Seien fν ∈ M(U) und ∞ ν=1 fν sei kompakt konvergent. Es sei P := ∞ ν=1 P (fν). Dann ist P diskret in<br />

U, und die Funktion<br />

∞<br />

f : U \ P → C, f(z) := fν(z)<br />

ν=1<br />

ν=1<br />

ist meromorph auf C, wenn Pν das Taylorpolynom von hν um 0 von genügend hohem Grad ist.<br />

Wenn nun g die gleiche Mittag-Leffler-Verteilung wie f hat, so folgt:<br />

f(z) = h(z) + g(z),<br />

ist holomorph auf U \ D, meromorph auf U und es gelte: P (f) ⊂ P .<br />

Beweis:<br />

a) Zur Diskretheit von P : Wäre P nicht diskret in U, so hätte P einen Häufungspunkt z0 ∈ U.<br />

Dann gilt für K = Uε(z0) ⊂ U: K ∩ P (fν) = ∅ für unendlich viele ν. Dies ist ein Widerspruch<br />

wobei gilt: h ∈ O(C).<br />

15.6. Beispiel<br />

Sei (aν) eine Folge in C mit a0 = 0, lim<br />

ν→∞ |aν| = ∞ und |aν| ≤ |aν+1|.<br />

zur Voraussetzung. 33 Also ist P diskret.<br />

b) Da ∞ ν=1 fν auf U \ P kompakt konvergiert, ist f = ∞ ν=1 fν holomorph auf U \ P .<br />

c) Zu zeigen: f hat höchstens Pole in z0. Sei z0 ∈ P . Seien ε > 0 und K := Uε(z0). Also existiert<br />

ein ν0, so daß für alle ν ≥ ν0 gilt: f| Uε(z0) ist holomorph. Für ν ≥ ν0 gilt auf Uε(z0):<br />

a) Wir wollen nun f ∈ M(C) so konstruieren, so f in aν einen Pol 1. Ordnung hat mit Residuum<br />

ν0−1 <br />

cν<br />

z−aν .<br />

cν = 0, also mit Hauptteil<br />

fν.<br />

fν +<br />

f = <br />

ν2 mit ν ≥ 1. Die Potenzreihenentwicklung um 0 ist<br />

1<br />

= −<br />

z − aν<br />

1<br />

∞<br />

µ<br />

z<br />

.<br />

aν aν<br />

µ=0<br />

Sei dazu εν = 1<br />

ν=1<br />

ν≥ν0<br />

Da erste Summand ist gleichmäßig konvergent, und somit holomorph. Der zweite Summand ist<br />

eine endliche Summe von meromorphen Funktion, und somit auch selbst meromorph. Somit hat<br />

f höchstens Pole in z0.<br />

2 gilt:<br />

<br />

<br />

1<br />

<br />

z<br />

− aν<br />

Wähle kν so, daß für |z| ≤ |aν|<br />

<br />

µ <br />

< 1<br />

ν2 |cν| .<br />

z<br />

kν<br />

15.5. Satz von Mittag-Leffler für C<br />

aν<br />

+ 1<br />

aν<br />

µ=0<br />

Sei D ⊂ C diskret und M = {hν} eine Mittag-Leffler-Verteilung zu D = {zν | ν ∈ I}, wobei I endlich<br />

oder abzählbar ist. Dann hat M eine Lösung. Genauer gilt:<br />

Die Funktion<br />

f(z) = c0<br />

z +<br />

∞<br />

<br />

kν 1 z<br />

cν +<br />

z − aν<br />

ν=1<br />

µ=0<br />

ν<br />

a µ+1<br />

<br />

ν<br />

mit f ∈ M(C) löst die vorgegebene Mittag-Leffler-Verteilung. Die hν hängen von den aν ab.<br />

b) Sei speziell aν = ν, cν = 1 für ν ∈ Z. Bei a) können wir nun kν = 0 setzen. Dafür müssen wir<br />

zeigen: Die Funktion<br />

f(z) = 1 <br />

<br />

1 1<br />

+ +<br />

z z − ν ν<br />

a) Sind Pν ∈ O(C), so daß f := h0 + ∞ ν=1 (hν − Pν) kompakt konvergiert, so ist f Lösung von M.<br />

b) Ist Pν das Taylorpolynom von hν um 0 mit ν ≥ 1 und genügend hohem Grad, so ist f := h0 +<br />

∞<br />

ν=1 (hν − Pν) kompakt konvergent, also Lösung. 34<br />

ν=0<br />

ν∈Z<br />

Beweis:<br />

a) Mit 15.4. gilt: f ∈ M(C). Es bleibt zu zeigen: f hat Hauptteil hν0 in zν0 : Pν ist holomorph, und<br />

hν ist ebenfalls holomorph in U(zν0 ) für alle ν = ν0. Weil D diskret ist, gibt es eine Umgebung<br />

U(zν0 ), so daß gilt: U(zν0 ) ∩ D = {zν0 }.<br />

b) Setze rν := 1<br />

2 |zν|, ν ∈ N und Uν := Urν (0). Wähle eine Folge (εν) in (0, ∞) mit ∞ ν=1 εν < ∞,<br />

konvergiert kompakt. Dann würde nämlich folgen: Diese Funktion f ∈ M(C) hat einfache Pole mit<br />

Residuum 1 in Z, ansonsten ist sie holomorph.<br />

Wir weisen nun die Konvergenz nach. Es gilt:<br />

<br />

<br />

<br />

1 1 <br />

+ <br />

z − ν ν =<br />

|z|<br />

|ν| · |z − ν| .<br />

ν2 . Dann gilt: hν ∈ O(Uν) und<br />

. . .<br />

hν =<br />

+ . . . nν (z − z0)<br />

zum Beispiel εν = 1<br />

ist holomorph auf C \ {z0}. Somit erfüllt das Taylorpolynom Pν von genügend hohem Grad von<br />

Damit gilt für |z| ≤ R und |ν| > 2R, also |z − ν| ≥ R<br />

2 :<br />

<br />

<br />

<br />

1 1 <br />

+ <br />

2R<br />

z − ν ν ≤ .<br />

ν2 hν in 0 die Gleichung 35<br />

< εν.<br />

hν − Pνnν<br />

Also folgt:<br />

Sei nun U = Ur(0) und r > 0 beliebig. Wähle ν0, so daß für alle ν ≥ ν0 gilt: U ⊂ Uν. Dies ist<br />

möglich, weil D (ohne Einschränkung sei D nicht endlich) keine Häufungspunkte besitzt. Also<br />

gilt: |zν| → ∞, d.h. rν → ∞. Also gilt für alle ν ≥ ν0:<br />

1<br />

ν 2<br />

∞<br />

|f(z)| ≤ 2R<br />

hν − PνU < εν.<br />

ν=1<br />

< ∞.<br />

Weil ∞ ν=1 εν < ∞, folgt nach dem Majoranten-Kriterium: f := h0 + ∞ ν=1 (hν − Pν) konvergiert<br />

kompakt auf U. Da dies für alle r gilt, gilt die kompakte Konvergenz auf ganz C. Mit 15.4. folgt:<br />

f ∈ M(C).<br />

Also gilt: f ∈ M(C) mit Polen 1. Ordnung in Z und Residuum 1, ansonsten holomorph. Die<br />

Funktion<br />

f(z) = π · cot(πz)<br />

hat obige Eigenschaften.<br />

33Diese lautet: Für alle k existiert ein ν0, so daß für alle ν ≥ ν0 gilt: P (fν) ∩ K = ∅.<br />

34Der Satz von Mittag-Leffler gilt auch für beliebige G ⊂ C.<br />

35 Dies ist eine Potenzreihenentwicklung von hν um 0.

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