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Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

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17. Biholomorphe Abbildungen 80<br />

79 17. Biholomorphe Abbildungen<br />

az + b<br />

Sei nun g(z) =<br />

cz + d .<br />

1. Fall: c = 0. Ohne Einschränkung sei d = 1, also: g(z) = az + b. Betrachte nun die Fixpunktgleichung<br />

g(z) = z für z = ∞. Daraus folgt: z = b<br />

1−a , wenn a = 1. Dann gibt es zwei<br />

Fixpunkte, nämlich ∞ und b<br />

1−a . Für a = 1 und b = 0 gibt es nur einen Fixpunkt, nämlich<br />

∞. Daraus folgt: a = 1 und b = 0, d.h. g = id.<br />

2. Fall: c = 0. ∞ ist kein Fixpunkt, da g(∞) = a<br />

c = ∞. Betrachte nun die Fixpunktgleichung<br />

z = az+b<br />

cz+d . Daraus folgt nach dem Auflösen die quadratische Gleichung<br />

17.8. Bestimmung von Aut( C)<br />

Sei Φ: GL(2, C) → Aut( C) 46 <br />

a b<br />

mit<br />

↦→ f und f(z) =<br />

c d<br />

az+d<br />

cz+d . Durch Nachrechnen kann man sich<br />

davon überzeigen, daß Φ ein Gruppenhomomorphismus ist. Satz 17.6. liefert, daß Φ surjektiv ist.<br />

<br />

a 0 <br />

∗<br />

Beh.: Ker Φ =<br />

a ∈ C .<br />

0 a<br />

<br />

<br />

a b<br />

a b<br />

Bew.: Sei<br />

∈ GL(2, C), daß f = Φ<br />

= id<br />

c d<br />

c d<br />

C . Für alle z ∈ C gilt dann:<br />

cz 2 + (d − a)z − b = 0.<br />

Diese Gleichung hat nur zwei Lösungen, obwohl es drei Fixpunkte gibt. Dies ergibt den<br />

Widerspruch.<br />

= z.<br />

az + b<br />

cz + d<br />

Also folgt:<br />

Ab jetzt sei D := U1(0) = {z ∈ C |z| < 1}.<br />

az + b = z(cz + d)<br />

= cz 2 + dz.<br />

17.10. Schwarzsches Lemma<br />

Sei f : D → D holomorph mit f(0) = 0. Dann gilt:<br />

a) |f(z)| ≤ |z| für alle z ∈ D.<br />

b) |f ′ (0)| ≤ 1.<br />

c) Gibt es ein 0 = z0 ∈ D mit |f(z0)| = |z0| oder gilt |f ′ (0)| = 1, so gibt es ein λ ∈ R mit f(z) = eiλz für alle z ∈ D.<br />

Durch Koeffizientenvergleich folgt nun: a = d und b = c = 0. Also gilt:<br />

Aut( C) ∼ <br />

a 0 <br />

∗<br />

= GL(2, C)<br />

a ∈ C<br />

0 a<br />

∼= GL(2, C)/C ∗ .<br />

Da Aut( C) von drei Parametern abhängt, ist Aut( C) dreidimensional.<br />

Beweis: Sei g : D → D mit<br />

z = 0,<br />

f(z)<br />

z<br />

⎧<br />

⎨<br />

g(z) :=<br />

f ′ (0) z = 0.<br />

⎩<br />

Also gilt: g ∈ O(D). Aus f(z) = ∞ j=1 ajz j folgt: g(z) = ∞ j=1 aj+1zj .<br />

a) Sei r < 1 und |z| < r, dann folgt mit dem Maximumsprinzip:<br />

17.9. Satz<br />

Seien (z1, z2, z3), (w1, w2, w3) ∈ ( C) 3 mit zi = zj und wi = wj für i = j. Dann gibt es genau ein<br />

f ∈ Aut( C), so daß für i = 1, 2, 3 gilt:<br />

f(zi) = wi.<br />

|g(z)| ≤ g∂Ur(0) = 1<br />

r · f∂Ur(0) ≤ 1<br />

r .<br />

Insbesondere ist f durch die Angabe von drei Werten eindeutig bestimmt.<br />

Beweis:<br />

a) Existenz: Definiere<br />

<br />

z2 − z3<br />

,<br />

<br />

<br />

z − z1<br />

·<br />

z − z3<br />

<br />

w − w1<br />

ϕ1(z) =<br />

w2 − w3<br />

z2 − z1<br />

Für r → 1 folgt nun aus |z| ≤ 1: |g(z)| ≤ 1, also: |f(z)| ≤ |z|.<br />

b) Aus a) folgt insbesondere: |g(0)| = |f ′ (0)| ≤ 1.<br />

c) Gilt |f(z0)| = |z0| für ein z0 ∈ D \ {0} oder |f ′ (0)| = 1, so folgt: |g(z0)| = 1 oder |g(0)| = 1.<br />

Aus dem Maximumsprinzip folgt: |g| = 1. Also gibt es ein λ ∈ R, so daß für alle z ∈ D gilt:<br />

g(z) = eiλ . Also: f(z) = eiλz. .<br />

·<br />

w − w3<br />

ϕ2(w) =<br />

w2 − w1<br />

Dann folgt:<br />

ϕ1(z1) = ϕ2(w1) = 0,<br />

ϕ1(z2) = ϕ2(w2) = 1,<br />

ϕ1(z3) = ϕ2(w3) = ∞.<br />

17.11. Satz<br />

Sei f ∈ Aut(D). Dann gibt es ein λ ∈ [0, 2π) und ein z0 ∈ D, so daß für z ∈ D gilt:<br />

ϕ1 bildet also z1, z2 und z3 auf 0, 1 und ∞ ab, analog ϕ2. Definiere nun f := ϕ −1<br />

2 ◦ ϕ1. Dann<br />

gilt: ϕ(zi) = wi.<br />

z − z0<br />

1 − z0z .<br />

f(z) = e iλ ·<br />

b) Eindeutigkeit: Seien f1, f2 ∈ Aut( C) mit f1(zi) = f2(zi) für i = 1, 2, 3. Definiere nun g := f −1<br />

2 ◦f1.<br />

Dann folgt: g(zi) = zi für i = 1, 2, 3. g ist also ein Automorphismus mit drei Fixpunkten. Wir<br />

wollen nun zeigen: g = id, dann folgt nämlich: f1 = f2.<br />

Jedes solche f ist tatsächlich ein Automorphismus.<br />

Beweis:<br />

a) f(z) ist ein Automorphismus: Es reicht zu zeigen, daß f(z) = z−z0<br />

1−z0z ein Automorphismus ist, also<br />

<br />

1<br />

für λ = 0. Für z0 = 0 ist f : C \ → C \ − z0<br />

1<br />

<br />

biholomorph mit − z0<br />

1<br />

z0 ∈ C \ D. Für z0 gilt<br />

der triviale Fall f(z) = z.<br />

46 Die Menge<br />

GL(n, K) = {A ∈ M(n × n, K) | A invertierbar}<br />

mit der Multiplikation von Matrizen als Verknüpfung ist eine Gruppe mit neutralem Element En. Sie heißt allgemeine lineare<br />

Gruppe ( general linear group“).<br />

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