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Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

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13. Der Residuensatz 54<br />

53 13. Der Residuensatz<br />

Es gilt: F ∈ O(U \ D), und z1, . . . , zn sind hebbare Singularitäten. Also ist F holomorph in einer<br />

Umgebung I(K). Sei D ′ = D \ {z1, . . . , zn} ⊂ A(K). Dann folgt: F ∈ O(U \ D ′ ). Mit dem<br />

13. Der Residuensatz<br />

<br />

Cauchyschen Integralsatz folgt:<br />

F (z) dz = 0<br />

K<br />

1<br />

2πi<br />

Der Cauchysche Integralsatz lieferte uns bisher eine Aussage, wenn f : U → C holomorph ist und K eine<br />

geschlossene Kette mit I(K) ⊂ U. Dann gilt nämlich: <br />

f(z) dz = 0.<br />

∂K<br />

Wir möchten nun den Wert des obigen Integrals bestimmen, wenn f : U \ D → C holomorph ist, wobei<br />

D ⊂ U diskret ist mit D ∩ K = ∅. Dies wird der Residuensatz 13.4. beantworten.<br />

<br />

n<br />

hν(z) dz.<br />

K<br />

auf einer Umgebung von I(K). Somit ergibt sich:<br />

<br />

1<br />

f(z) dz =<br />

2πi K<br />

ν=1<br />

−1<br />

13.1. Definition<br />

Sei U ⊂ C offen, D ⊂ U diskret, f ∈ O(U \ D) und z0 ∈ D. Als Residuum von f bei z0 bezeichnet man:<br />

<br />

1<br />

resz0f := f(z) dz,<br />

2πi ∂Uϱ(z0)<br />

aνµ (z − zν) µ . Beachte (∗):<br />

Sei hν(z) =<br />

µ=−∞<br />

wobei ϱ so sei, daß Uϱ(z0) ⊂ U und D ∩ Uϱ(z0) = {z0}. 26<br />

<br />

0 µ = −1,<br />

n(zν, K) µ = −1.<br />

<br />

(z − zν) µ dz =<br />

K<br />

Bemerkung<br />

Nach dem Cauchyschen Integralsatz ist obige Definition unabhängig von der Wahl von ϱ.<br />

Dann folgt:<br />

<br />

−1<br />

<br />

(z − zν) µ dz<br />

aνµ<br />

hν dz =<br />

K<br />

1<br />

2πi<br />

1<br />

2πi<br />

µ=−∞<br />

K<br />

13.2. Satz<br />

Sei U ⊂ C offen, D ⊂ U diskret, f ∈ O(U \ D) und z0 ∈ D. Sei f(z) = ∞ ν=−∞ aν(z − z0) ν die<br />

Laurententwicklung um z0. Dann gilt:<br />

resz0f = a−1.<br />

1<br />

2πi aν−1 · n(zν, K)<br />

1<br />

2πi reszν f · n(zν, K).<br />

(∗)<br />

=<br />

=<br />

<br />

0 ν = −1,<br />

2πi ν = −1.<br />

Beweis: Mit Satz 12.3. gilt (∗):<br />

<br />

(z − z0) ν dz =<br />

∂Uϱ(z0)<br />

13.5. Satz<br />

Einsetzen liefert nun:<br />

Sei U ⊂ C offen, z0 ∈ U und f ∈ O(U \ {z0}). Dann gilt:<br />

∞<br />

<br />

1<br />

2πi<br />

<br />

aν(z − z0) ν dz<br />

f(z) dz =<br />

∂Uϱ(z0)<br />

∂Uϱ(z0)<br />

1<br />

2πi<br />

a) Sei z0 ein Pol 1. Ordnung. Dann gilt:<br />

ν=−∞<br />

<br />

∞<br />

f = lim (z − z0)f(z).<br />

z→z0<br />

(z − z0) ν dz<br />

aν<br />

1<br />

2πi<br />

=<br />

resz0<br />

∂Uϱ(z0)<br />

ν=−∞<br />

(∗)<br />

= a−1.<br />

b) Sei g ∈ O(U). f habe in z0 einen Pol 1. Ordnung. Dann gilt:<br />

Dabei ist ϱ so klein ist, daß die Laurentreihenentwicklung auf Uϱ(z0) existiert.<br />

resz0 (g · f) = g(z0) · resz0 f.<br />

13.3. Folgerung<br />

c) Seien f, g ∈ O(U). f habe in z0 eine Nullstelle 1. Ordnung. Dann gilt:<br />

f = 0.<br />

Sei z0 eine hebbare Singularität. Dann folgt: resz0<br />

g(z0)<br />

=<br />

f ′ (z0) .<br />

g<br />

f<br />

resz0<br />

d) f habe in z0 einen Pol n-ter Ordnung. Es sei g(z) = (z − z0) n f(z). Dann gilt:<br />

1<br />

(n − 1)! g(n−1) (z0).<br />

f =<br />

resz0<br />

13.4. Satz (Residuensatz)<br />

Sei U ⊂ C offen und D ⊂ U diskret. Sei K eine geschlossene Kette in U \ D mit I(K) ⊂ U. Sei<br />

f ∈ O(U \ D). Dann gilt: <br />

1<br />

f(z) dz =<br />

2πi K<br />

<br />

n(z, K) · reszf.<br />

z∈D∩I(K)<br />

Beweis:<br />

a) Da z0 ein Pol 1. Ordnung ist, ist (z − z0)f(z) holomorph. Sei g(z) = ∞ ν=0 aν(z − z0) ν . Betrachte<br />

nun die Laurentreihenentwicklung von f:<br />

Beweis: Da I(K) kompakt ist, ist D ∩ I(K) endlich. Sei also D ∩ I(K) = {z1, . . . , zn}. Sei hν der<br />

Hauptteil der Laurentreihenentwicklung von f um zν. Dann folgt: hν ∈ O(C \ {zν}). Definiere nun<br />

n<br />

hν.<br />

F := f −<br />

∞<br />

bν(z − z0) ν .<br />

f(z) =<br />

ν=1<br />

26 Dies ist immer richtig, wenn ϱ genügend klein ist. Ein solches ϱ ist zu finden, da D diskret ist.<br />

ν=−1

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