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Analysis IV (Funktionentheorie) Inhaltsv erzeichnis

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17. Biholomorphe Abbildungen 76<br />

75 16. Der Weierstraßsche Produktsatz<br />

17. Biholomorphe Abbildungen<br />

Zur Konvergenz: Sei R > 0. Wähle i0, so daß für i ≥ i0 gilt: |ai| ≥ R. Dies ist möglich, weil (ai)<br />

ohne Häufungspunkte in C ist. Für i ≥ i0 ist ui| UR(0) ohne Nullstellen. Für |z| < R definiere nun:<br />

17.1. Definition<br />

Sei U ⊂ C offen, V := {z ∈ C | 1<br />

z ∈ U} und D eine diskrete Menge.<br />

a) f : U → C heißt holomorph, wenn f| U\{∞} und die Abbildung V → C, z ↦→ f <br />

1<br />

39<br />

z holomorph sind.<br />

b) f : U \ D → C heißt meromorph auf U, wenn f| U\{∞} meromorph ist sowie z ↦→ f <br />

1<br />

z holomorph<br />

in 0 ist oder einen Pol in 0 hat. 40<br />

u ′ i (ξ)<br />

ui(ξ) dξ<br />

z<br />

gi(z) :=<br />

0<br />

z<br />

hi(ξ) dξ.<br />

=<br />

0<br />

c) f : U → C heißt holomorph, wenn das Urbild f −1 (∞) diskret in U ist, f| U\f −1 (∞) : U \ f −1 (∞) → C<br />

holomorph ist, und jeder Punkt z0 ∈ f −1 (∞) Pol von f ist.<br />

Dann gilt auf UR(0):<br />

e gi = ui.<br />

Da ∞ i=1 hi kompakt konvergiert nach der Wahl der ki, folgt nach der Vertauschung von Integration<br />

und Summation, daß <br />

i≥i0 gi auf UR(0) kompakt konvergiert. Wähle nun lokal einen Zweig lg des<br />

Logarithmus. Dann gilt lokal: gi = lg ui. Also konvergiert <br />

i≥i0 lg ui kompakt. Nach Hilfssatz 16.6.<br />

konvergiert dann auch <br />

Bemerkung<br />

f : U → C ist genau dann holomorph, wenn f −1 (∞) diskret, f| U\f −1 (∞) holomorph und f : U → C stetig<br />

ist. 41<br />

i≥i0 ui kompakt, was zu zeigen war.<br />

Beweis: Übung.<br />

17.2. Beispiel<br />

<br />

= ad − bc = 0. Definiere die Funktion<br />

<br />

a b<br />

c d<br />

Seien a, b, c, d ∈ C mit det<br />

16.12. Beispiel<br />

Sei D = Z und ni = 1 für i ∈ Z. Suche nun f ∈ O(C), so daß gilt: f(z) = 0 genau dann, wenn<br />

z ∈ Z. Dort soll die Nullstellenordnung 1 betragen. Eine solche Funktion ist f(z) = sin(πz). Nach dem<br />

Weierstraßschen Produktsatz gilt:<br />

sin(πz) = e g0 · z · <br />

1 − z<br />

<br />

e<br />

ν<br />

z<br />

ν ,<br />

ν∈Z<br />

ν=0<br />

az + b<br />

cz + d .<br />

f(z) :=<br />

<br />

nach Abschnitt 15. kompakt konvergiert. Die zugehörige Mittag-Leffler-<br />

1<br />

+<br />

ν<br />

<br />

1<br />

z − ν<br />

weil <br />

Dann gilt: f ∈ M(C), denn: Ist c = 0, so folgt d = 0 wegen der Determinanten-Bedingung. Also gilt:<br />

P (f) ⊂ {z | cz + d = 0}.<br />

f ist auch nicht konstant: Angenommen, f wäre konstant, also f = α ∈ C. Dann folgt: f(0) = b<br />

d = α.<br />

Für alle z ∈ C gilt dann:<br />

az + b b<br />

= α =<br />

cz + d d .<br />

Also: az + b = b<br />

bc<br />

d (cz + d). Daraus folgt: a = d , und somit: ad = bc. Dies ist aber ein Widerspruch zur<br />

Determinanten-Bedingung. Also ist f nicht konstant.<br />

ν∈Z\{0}<br />

Verteilung ist { 1<br />

z−ν | ν ∈ Z}. Wir wollen nun g0 bestimmen. Betrachte dazu die logarithmische Ableitung<br />

(f ′ ) n<br />

<br />

<br />

1<br />

z − ν<br />

f . Daraus folgt:<br />

.<br />

1<br />

+<br />

ν<br />

+ <br />

π cot(πz) = g ′ 0 + 1<br />

z<br />

ν∈Z\{0}<br />

Ein Vergleich mit Satz 15.7. liefert: g ′ 0 = 0, also: g0 = c ∈ C. Nun gilt aber:<br />

= π,<br />

sin(πz)<br />

z<br />

lim<br />

z→0<br />

b z + d . Daraus folgt: f ∈ O(C), f bijektiv und f −1 holomorph. Also<br />

1. Fall: c = 0. Dann gilt: f(z) = a<br />

d<br />

ist f : C → C gemäß der folgenden Definition biholomorph.<br />

Betrachte die biholomorphe Fortsetzung f : C → C mit f(∞) := ∞. f ist holomorph in ∞, denn<br />

<br />

1<br />

f =<br />

z<br />

a 1 b<br />

+<br />

d z d<br />

<br />

e z<br />

ν<br />

<br />

1 − z<br />

ν<br />

<br />

c<br />

= lim e<br />

z→0<br />

sin(πz)<br />

z<br />

lim<br />

z→0<br />

ν=0<br />

= e c .<br />

Also folgt: e c = π. Weiterhin gilt:<br />

z −<br />

e ν = 1 − z2<br />

ν<br />

<br />

<br />

1 + z<br />

ν<br />

<br />

<br />

<br />

a → C\ c<br />

hat einen Pol in 0. Da f einen Pol in ∞ hat, ist f holomorph.<br />

2. Fall: c = 0. f hat dann einen Pol 1. Ordnung im Punkte z = − d<br />

2 .<br />

e z<br />

ν<br />

<br />

1 − z<br />

ν<br />

c . Die Funktion f : C\ − d<br />

c<br />

−cw+a . Setze nun f fort zu f : C → C mittels<br />

ist biholomorph mit der Umkehrabbildung f −1 (w) = dw−b<br />

<br />

16.13. Folgerung (Wallissche Produktdarstellung von π)<br />

:= ∞,<br />

<br />

− d<br />

c<br />

f<br />

Es gilt:<br />

f(∞) := a<br />

c .<br />

(2ν) 2<br />

(2ν − 1)(2ν + 1)<br />

∞<br />

π<br />

2 =<br />

f ist nicht nur holomorph, sondern auch biholomorph.<br />

ν=1<br />

· . . .<br />

6 · 6<br />

·<br />

5 · 7<br />

4 · 4<br />

·<br />

3 · 5<br />

1 · 3<br />

= 2 · 2<br />

39A priori ist klar: f ist holomorph<br />

<br />

auf V \ {0}.<br />

40 1<br />

Mit anderen Worten: z ↦→ f ist meromorph.<br />

z<br />

41Dies bedeutet: Sei U ⊂ C und f ∈ M(U). Dann folgt: Für f : U → C hat f an jedem Pol den Funktionswert ∞, und f ist<br />

holomorph. Ist umgekehrt die Funktion f : U → C holomorph, so folgt definitionsgemäß: f ∈ M(U).<br />

in Beispiel 16.12.<br />

Beweis: Setze z = 1<br />

2

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