Andi Kroiss - alpinstil
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1 Beschreibung der Sportart Slackline<br />
gefragt: ersteres befähigt durch die Informationsverarbeitung vorwiegend vom kin-<br />
ästhetischen und taktilen Analysator dazu, „in relativer Ruhestellung oder bei sehr<br />
langsamen Bewegungen“ das Gleichgewicht zu erhalten. Dagegen haben bei letzterem<br />
„die vestibularen Informationen die dominierende Bedeutung“ (ebenda) und dadurch ist<br />
man in der Lage, nach Drehungen oder Sprüngen das Gleichgewicht wiederzuerhalten.<br />
Oben erwähnte „Wackler“ der Slackline erfordern eine gute Reaktionsfähigkeit, also die<br />
Fähigkeit zur schnellen Einleitung und Ausführung zweckmäßiger Ausgleichsbewegun-<br />
gen auf ein Signal hin. Dieses wird meistens auf kinästhetischem oder taktilem Weg<br />
übertragen, man spürt also die Schwankungen der Leine, es kann aber auch aus opti-<br />
schen Reizen bestehen (vgl. Meinel/Schnabel, 1998, S. 215). Um richtig reagieren zu<br />
können und damit nicht herunterzufallen, müssen die Informationen, die hier vorwie-<br />
gend aus dem eigenen Körper kommen, schnell und genau verarbeitet werden. Die<br />
Entscheidung über die passende motorische Reaktion sowie ihre richtige Ausführung<br />
kann beim Slacklinen allerdings nicht mehr willentlich gesteuert werden, denn dann<br />
würde man schon am Boden liegen. Hier passiert alles viel zu schnell, um es gedanklich<br />
fassen zu können. „,Gedanken sind zu groß, um sie so schnell zu denken‘, sagt Mr.<br />
Balcom“ (Bryant, 2006, Abs. 16). „Man kann nur antizipieren, zu welcher Seite man<br />
schwanken wird“ (Balcom, 2005, S. 62).<br />
Unter dem Begriff Differenzierungsfähigkeit versteht man die Feinabstimmung von<br />
Bewegungen, auch bezeichnet als Körpergefühl. Auf der Slackline sind das u.a. die<br />
präzise räumliche und zeitliche Ausführung von Schritten, Dreh- und Ausgleichsbewe-<br />
gungen. „Ebenso ist die Muskelentspannungsfähigkeit ein Aspekt der Differenzierungs-<br />
fähigkeit“ (Meinel/Schnabel, 1998, S. 213), der hier eine große Bedeutung hat. Balcom<br />
(2005, S.58) rät: „Versuche dich fast völlig zu entspannen“, denn angespannte Musku-<br />
latur kann schlecht ausgleichen.<br />
Eng mit der Differenzierung zusammen hängt die Orientierungsfähigkeit, mit der man<br />
„Lage und Bewegung des Körpers im Raum bezogen auf ein (..) Aktionsfeld“ (Meinel/<br />
Schnabel, 1998, S. 216) bestimmt. Mit optischen, statico-dynamischen und kinästheti-<br />
schen Rückmeldungen nimmt man die Körperlage in Relation zur Slackline war und<br />
macht sich ständig bewusst, ob sich der Körperschwerpunkt über der Leine befindet.<br />
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