Bullaug 2013 - Schifferverein Basel-Kleinhüningen
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per wieviele und welche RS im Anhang<br />
hatten, ob geladen oder leer.<br />
Bei der Talfahrt war für Strasbourg-<br />
Orderstation an der Kehlerbrücke<br />
(M. Zandonella oder P. Diebold) auch<br />
die Lotsenbesetzung wichtig. Den<br />
Schiffsführern der Bergfahrt wurde<br />
mitgeteilt, wann und wo sie in <strong>Basel</strong><br />
löschen sollten. Bei der Bergfahrt<br />
bestimmte <strong>Basel</strong> und bei der Talfahrt<br />
Strasbourg die Prioritäten der Motor-<br />
und Schleppschiffe.<br />
Wohnen und Leben<br />
auf der AUGUSTA RAURICA<br />
Das Wohnschiff – es war einem Textilfabrikanten<br />
in Warmond (NL) abgekauft<br />
worden – war an der Böschung<br />
am Eingang des oberen Vorhafens<br />
gut gemehrt. Einerseits mit starken<br />
Drähten und andererseit mit 2 eisernen<br />
Teleskop-Schorbäumen, die auf<br />
der Schrägböschung auf Schlitten in<br />
fest einbetonierten U-Schienen – mit<br />
Änderung des Wasserstandes – auf<br />
und ab liefen. Die Schlitten konnten<br />
mittels Bolzen und Löchern in den<br />
U-Schienen auf verschiedenen Positionen<br />
blockiert werden. Für das Telefon<br />
bestand eine Kabelverbindung<br />
vom Dach des Wohnschiffs zu einem<br />
Telefonmast auf der Kanalböschung<br />
mit genügend Lose, zwecks Verlängerung.<br />
Bei Absenkung des Wasserspiegels<br />
im Kanal (was hie und da<br />
vorkam) musste wegen der Schrägböschung<br />
das Wohnschiff gegen die<br />
Kanalmitte verschoben und vorher<br />
das Telefonkabel genügend verlängert<br />
werden. Ich habe da einmal<br />
eine einschlägige Erfahrung machen<br />
müssen. Ich dachte nicht ans Kabel,<br />
dieses riss, ich musste via Dach des<br />
24<br />
Jeeps am Mast hochklettern um die<br />
beiden Adern wieder zusammenzudrehen.<br />
Während des Zusammendrehens<br />
des 2. Drahtes läutete das<br />
Telefon im Büro und mir hat’s eine<br />
gejuckt. Vor Schreck wäre ich beinahe<br />
abgestürzt, aber es war zum Glück<br />
nur Schwachstrom und es passierte<br />
weiter nichts. Die Stromversorgung<br />
mit 24 Volt erfolgte mittels einer<br />
Schiffsbatterie, die wöchentlich mit<br />
einem mittels Handkurbel anzuwerfenden<br />
Dieselmotor, während 8–12<br />
Stunden aufgeladen werden musste.<br />
Batterie und Diesel befanden sich in<br />
der bugseitigen «Veranda», ein halb<br />
offener Glasverschlag. Der Trinkwassertank<br />
war der Zwischenraum unter<br />
der Wohnung des Schiffes und<br />
dem Schiffsboden. Bei Bedarf wurde<br />
Trinkwasser per Tanklastwagen angeliefert.<br />
Ein Hydrophor sorgte für die<br />
Einspeisung ins Leitungssystem und<br />
den nötigen Druck. Die Küche wurde<br />
mit Gas aus Flaschen versorgt. Die<br />
Gasflaschen mussten in der halboffenen<br />
«Achter-Veranda» an die Leitung<br />
angeschlossen werden.<br />
Im Parterre des Wohnschiffes gab<br />
es ein Doppelschlafzimmer, ein Bad,<br />
ein WC, eine Küche, daneben ein<br />
Kinderzimmer (wo ich jeweils schlief)<br />
und einen Salon mit eingebautem<br />
Cheminée. Geheizt wurde mit einer<br />
Koks-Zentralheizung, die in der<br />
Küche stand. Der benötigte Koks<br />
lag auf der Böschung des Kanals. Im<br />
1. Stock befand sich das Büro und<br />
beidseitig davon eine grosszügige<br />
Dachterrasse. Von dort aus hatte<br />
man eine gute Sicht bis zur Schleuse.<br />
Nach Eröffnung der Schleuse Vogel-<br />
grün und Verschiebung der Order