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Bullaug 2013 - Schifferverein Basel-Kleinhüningen

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sich in Stuttgart, ein zweites Terminal<br />

wird in Heilbronn errichtet. Die auf<br />

dem Rhein verkehrenden Schub-, Koppel-<br />

und Gelenkverbände sind wegen<br />

der geringen Schleusenlänge von 110<br />

m auf dem Neckar nicht rentabel.<br />

Am 28. September 2008 forderten in<br />

einer Resolution 80 Unternehmer und<br />

Landesinstitutionen den Ausbau und<br />

die Verlängerung der Schleusen für<br />

das 135-Meter-Schiff. Das Bundesverkehrsministerium<br />

veranlasste hierauf<br />

ein Gutachten der Entwicklungspotenziale<br />

von Güterschiffen über 110 m<br />

Länge mit einem Prognose-Horizont<br />

bis zum Jahr 2025. Das Gutachten<br />

brachte folgendes Ergebnis: Güteraufkommen<br />

rund zehn Mio. Tonnen, Containertransporte<br />

rund 65.000 Stück,<br />

Anteil der 135-Meter-Schiffe rund 30<br />

Prozent. Auf Grund des Gutachtens<br />

wurde eine Planungskommission mit<br />

Sitz in Heidelberg gegründet, wonach<br />

mit der Bautätigkeit – Verlängerung<br />

je einer Schleusenkammer, Modernisierung<br />

der Schleusenanlagen, Anpassung<br />

der Vorhäfen und Strecken, Ausbau<br />

der Liegeplätze – im Jahre 2012<br />

begonnen und 2024 geendet werden<br />

kann. Die Ausgabenschätzungen belaufen<br />

sich auf 375 Millionen Euro.<br />

Lokale Unternehmen werden davon<br />

nur begrenzt profitieren können. In<br />

Hassmersheim gab es 2010 nur noch<br />

neun selbstständige Schiffseigner,<br />

Tendenz: weiter abnehmend. Die Ursachen<br />

sind vielfältig: Sie wurden zum<br />

Teil schon angeführt, zum Teil trägt<br />

auch die Vernachlässigung des Mittelstandes<br />

durch die jeweiligen Regierungen<br />

bei. Sicherlich spielt jedoch<br />

auch die lange Arbeitszeit und das<br />

Freizeitangebot an Land eine grosse<br />

72<br />

Rolle, so dass auch aus dem ehemaligen<br />

Schifferdorf keine Jugendlichen<br />

den Beruf des Binnenschiffers mehr erlernen<br />

wollen. Die traditionellen <strong>Schifferverein</strong>e<br />

an Rhein und Neckar sind<br />

somit zwangsläufig vom Aussterben<br />

bedroht, da sich kein Nachwuchs mehr<br />

einstellt.<br />

Schiffbauplätze,<br />

Schiffbauer und Werften<br />

In Hassmersheim gab es zwei Schiffsbauplätze<br />

unterhalb des Dorfes<br />

«unne drunne». Sie begannen unterhalb<br />

des Auweges bis etwa zum heutigen<br />

Verkaufsmarkt der Firma Lidl<br />

und gehörten den Schiffbauern Matheus<br />

und Franz Bauhardt. Das zum<br />

Bau erforderliche Eichenholz wurde<br />

im Hassmersheimer Wald geschlagen<br />

und die erforderlichen Bretter selbst<br />

von Hand gesägt und unter Hilfe von<br />

Feuer und Wasser entsprechend gebogen.<br />

Der Stapellauf mit Schiffstaufe war<br />

nicht nur für den Schiffseigner und<br />

die Schiffbauer, sondern auch für<br />

die gesamte Bevölkerung ein regelrechter<br />

Festtag. Für die Jugend gab<br />

es Bretzeln und für die Erwachsenen<br />

reichlich Bier.<br />

Das letzte 1895 in Hassmersheim gebaute<br />

Holzschiff «Anna Katharina»<br />

gehörte dem Schiffer Michael Raudenbusch.<br />

Der Schiffbaumeister Franz Bauhardt<br />

stammte aus einer alten Schiffbauerfamilie.<br />

Mit den Familien Ebert aus<br />

Neckarsteinach und Seibert aus Eberbach<br />

gehörten die Bauhardts über<br />

Generationen zu den bedeutendsten<br />

Schiffbauhandwerkern am Neckar.<br />

1842 überliess die Stadt Heilbronn

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