Bullaug 2013 - Schifferverein Basel-Kleinhüningen
Bullaug 2013 - Schifferverein Basel-Kleinhüningen
Bullaug 2013 - Schifferverein Basel-Kleinhüningen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
momentan bei 105 m ist, mussten wir<br />
wieder abkuppeln, rückwärts aus der<br />
Schleuse fahren, und mit der nächsten<br />
freien Schleuse hochschleusen. Natürlich<br />
hatten wir Vorschleuse, ab und zu<br />
mussten halt einige Kollegen mit ihren<br />
Schiffen ein bisschen warten, was<br />
aber teilweise zu großem Unmut über<br />
Kanal 10 führte. Aber auch das haben<br />
wir überstanden.<br />
Hochgeschleust, mussten wir mit dem<br />
«Vogel Gryff» übers Steuer in andere<br />
die Schleuse, die «Hanna Krieger»<br />
auch, wieder aufpacken, so dass wir<br />
als geschlossener Verband simuliert<br />
aus der Schleuse und dem Vorhafen<br />
fuhren. Wir mussten also bei jeder<br />
Schleuse ab- und wieder auf-kuppeln,<br />
was natürlich ein körperlicher<br />
Aufwand war, welche die Besatzung<br />
am Abend spürte. Nichts desto trotz.<br />
Bei Sonnenuntergang waren wir in<br />
Heidelberg, legten uns mitten in der<br />
Stadt an die Mauer und gingen über<br />
die Strasse an den Christkindel-Mark,<br />
um uns einen Glühwein zu genehmigen.<br />
Am andern Morgen ging es weiter bis<br />
Schleuse Rockenau.<br />
So wurde die Vermessung Schleuse<br />
um Schleuse durchgeführt.<br />
Natürlich wurde es stellenweise sehr<br />
eng, das heißt dass man dort nur im<br />
Einbahn verkehren kann, was aber<br />
nach Absprache mit den Schleusen<br />
und Kanal 10 kein Hindernis darstellen<br />
dürfte. Unterhalb Kannstadt gibt<br />
es im kanalisierten Teil eine Stelle in<br />
der Kurve, wo der Kanal verbreitert<br />
werden muss, damit der Verband ausholen<br />
kann.<br />
Mitte März 2010 wurde diese Fahrt<br />
noch mal bei einem andern Wasser-<br />
stand wiederholt. Jetzt ist aber vieles<br />
zur Routine geworden. Beide Fahrten<br />
wurden ohne Probleme durchgeführt.<br />
Situation heute<br />
Laut einem Artikel vom 17. September<br />
2012 der Stuttgarter Zeitung wehrt<br />
sich der momentane Verkehrsminister<br />
Ramsauer gegen die Ausbaupläne.<br />
Laut der Zeitung weist Ramsauer auf<br />
das «Konzept der Bundesregierung<br />
zur Neuordnung der deutschen Wasser-<br />
und Schifffahrtwege» hin.<br />
Auf einen kurzen Nenner gebracht:<br />
Auf dem mittleren Neckar wird zu<br />
wenig Fracht transportiert, als dass<br />
eine Verlängerung der Schleusen mit<br />
Kosten von jeweils etwa sechs Millionen<br />
Euro gerechtfertigt wäre.<br />
Ramsauer bleibt bei seiner Haltung:<br />
Ausbau nur bis Heilbronn. Sein Ministerium<br />
habe «alle Bundeswasserstraßen<br />
entsprechend ihrer Bedeutung<br />
kategorisiert». Demnach wurden<br />
Rhein, Main, Mosel und Teile von Elbe<br />
und Neckar in die höchste, die Kategorie<br />
A, der Neckar von Heilbronn bis<br />
Plochingen jedoch nur in Kategorie<br />
B eingestuft. Eine höhere Einstufung<br />
des Neckars respektive dessen kompletter<br />
Ausbau «könnte nur zulasten<br />
deutlich wichtigerer Wasserstraßen<br />
erfolgen», schreibt Ramsauer in seinem<br />
Antwortbrief an Kretschmann<br />
und Schuster.<br />
Für mich war es interessant, dass ich<br />
an so einer «Expedition» bei so einer<br />
schönen Umgebung teilnehmen durfte,<br />
und auch mal hinter die Kulissen<br />
vom Wasserbau zu sehen.<br />
Adrian Ludwig<br />
49