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Bullaug 2013 - Schifferverein Basel-Kleinhüningen

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Erste Nachweise über<br />

die Schifffahrt auf dem Neckar<br />

Als es noch keine Strassen im heutigen<br />

Sinn und keine Eisenbahn gab, boten<br />

sich die Flüsse als Transportwege regelrecht<br />

an. Früheste Hinweise auf<br />

die Schifffahrt auf dem Neckar ergeben<br />

sich aus einem 1779 bei Marbach<br />

aufgefundenen Römeraltar sowie aus<br />

einer Urkunde von Kaiser Ludwig dem<br />

Frommen aus dem 9. Jahrhundert,<br />

die ihrerseits auf Gegebenheiten des<br />

7. Jahrhunderts zurückzuverweisen<br />

scheint. Um das Jahr 1100 wird bereits<br />

eine «Schiffslände» (Umschlagsstelle)<br />

in Heilbronn erwähnt.<br />

Zuerst dürften Einbäume und Flösse<br />

als Transportmittel für die natürlichen<br />

Rohprodukte Holz und Stein gedient<br />

haben.<br />

Der Einbaum-Fund<br />

Im Jahre 1933 wurde beim Bau der<br />

Staustufe Gundelsheim an der linken<br />

Neckarseite, auf der Gemarkung Neckarmühlbach,<br />

in rund fünf Meter Tiefe,<br />

von Kies und Neckarschlick überlagert,<br />

an einem sich zum Fluss hin<br />

absenkenden Hang, etwa 50 Meter<br />

vom heutigen Verlauf des Neckars entfernt,<br />

ein 3,59 m langer, 39 cm breiter<br />

und 28 cm hoher Einbaum aufgefunden.<br />

Im Jahre 1999 wurde er bei der<br />

1225-Jahrfeier der Gemeinde Hassmersheim<br />

erstmals der Bevölkerung<br />

vorgestellt. Im Jahre 2005 fand er einen<br />

würdigen Platz im Hassmersheim<br />

Schifffahrtsmuseum. Der Museumsbeauftragte<br />

des Neckar-Odenwald-Kreises,<br />

Dr. Jörg Scheuerbrand, datierte<br />

den Einbaum nach Rücksprache mit<br />

Experten in das späte Mittelalter des<br />

13. bis 16. Jahrhunderts. Auf Grund<br />

von ähnlichen Funden in Volkach am<br />

Main und einem Fund 1953 in Höhe<br />

von Heilbronn, könnte es sich um einen<br />

Teil einer Fähre gehandelt haben.<br />

Von der Universität Bamberg, Lehrstuhl<br />

für Archäologie des Mittelalters<br />

und der Neuzeit, wird zurzeit ein Projekt<br />

vorbereitet, welches sich mit dem<br />

Fährwesen bzw. den Einbäumen an<br />

Main und Neckar beschäftigt. Von dieser<br />

Stelle wird von dem Einbaum eine<br />

dendrochronologische Probe entnommen,<br />

um eine genaue Altersbestimmung<br />

durchzuführen.<br />

Die Flösserei entwickelte<br />

sich hauptsächlich auf dem<br />

Oberneckar<br />

Die Stämme kamen aus dem Schwarzwald<br />

und waren untereinander mit<br />

sogenannten «Wieden» zusammengebunden,<br />

so dass immer noch eine<br />

gewisse Beweglichkeit blieb. So wanden<br />

sich die bis zu 200 m langen und<br />

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