Der Hund der Baskervilles - Librito
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traurigste Teil dieser ganzen dunklen Affäre, dass er von ihr<br />
getäuscht wurde.“<br />
„Bleibt nur noch <strong>der</strong> Anteil zu klären, den sie an <strong>der</strong> ganzen<br />
Sache hatte. Es kann keinen Zweifel geben, dass Stapleton<br />
großen Einfluss auf sie ausübte, mag es Angst, Liebe o<strong>der</strong> sehr<br />
wahrscheinlich beides gewesen sein, da das zwei miteinan<strong>der</strong><br />
nicht unvereinbare Gefühle sind. Jedenfalls war es letzten Endes<br />
wirkungsvoll. Auf seine Anordnung hin gab sie sich als seine<br />
Schwester aus, doch erreichte er die Grenzen seiner Macht<br />
über sie, als sie ihm direkte Hilfe bei seinen Morden leisten<br />
sollte. Sie war bereit dazu, Sir Henry zu warnen, sofern sie das<br />
tun konnte, ohne ihren Ehemann zu belasten, was sie mehrfach<br />
versuchte. Stapleton selbst war zu Eifersucht fähig, und als er<br />
sah, wie <strong>der</strong> Baronet seiner Frau den Hof machte – obwohl das<br />
Teil seines Plans war –, ging er mit einem leidenschaftlichen<br />
Gefühlsausbruch dazwischen, wodurch er sein hitziges Gemüt<br />
offenbarte, welches sonst sein selbstbeherrschtes Auftreten so<br />
geschickt verbarg. Indem er diese Vertrautheit noch ermutigte,<br />
stellte er sicher, dass Sir Henry oft nach Merripit House käme<br />
und sich ihm so früher o<strong>der</strong> später die gewünschte Gelegenheit<br />
böte. Am Tag <strong>der</strong> Entscheidung jedoch stellte sich seine Frau<br />
plötzlich gegen ihn. Sie hatte vom Tod des Sträflings erfahren<br />
und wusste, dass <strong>der</strong> <strong>Hund</strong> an jenem Abend, als Sir Henry zum<br />
Essen kam, im Gartenhaus versteckt war. Als sie ihren Mann<br />
mit dem beabsichtigten Verbrechen konfrontierte, kam es zu<br />
einer heftigen Auseinan<strong>der</strong>setzung, in <strong>der</strong>en Verlauf er sie zum<br />
ersten Mal wissen ließ, dass sie eine Rivalin hatte. Sofort kehrte<br />
sich ihre Treue in erbitterten Hass, und er erkannte, dass sie<br />
ihn verraten würde. Daher fesselte er sie, damit sie keine Gelegenheit<br />
bekäme, Sir Henry zu warnen, und bestimmt hoffte er,<br />
dass, wenn die ganze Grafschaft den Tod des Baronets wie zu<br />
erwarten auf den Familienfluch schieben würde, er seine Frau<br />
wie<strong>der</strong> dazu bringen könne, eine vollendete Tatsache zu akzeptieren<br />
und Stillschweigen zu bewahren. Hier hatte er sich<br />
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