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Bestandsdichte und räumliche Verteilung von Wildtieren auf der ...

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Methoden<br />

__________________________________________________________________________<br />

1.3. Erfassung <strong>von</strong> Wildtierbeständen<br />

Zur Ermittlung <strong>von</strong> Wildtierbeständen wurden zahlreiche unterschiedliche Methoden<br />

entwickelt. Man kann gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen (1) absoluten <strong>und</strong> relativen Methoden,<br />

zwischen (2) Methoden vom Boden <strong>und</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> Luft aus <strong>und</strong> zwischen (3) direkten <strong>und</strong><br />

indirekten Methoden unterscheiden (SUTHERLAND 2006).<br />

Vom Boden aus können sogenannte „Field strip counts“ angewandt werden, um <strong>auf</strong><br />

kleineren Flächen die Zahl <strong>von</strong> <strong>Wildtieren</strong> direkt <strong>und</strong> absolut zu ermitteln, <strong>auf</strong> größeren<br />

Flächen eine Hochrechnung <strong>von</strong> innerhalb eines festgelegten Streifens gesichteten<br />

Individuen <strong>auf</strong> das gesamte Gebiet vorzunehmen (direkte, relative Methode). Hierbei<br />

bewegen sich mehrere Beobachter zu Fuß parallel zueinan<strong>der</strong> über das<br />

Untersuchungsgebiet. Die Routen können einmal o<strong>der</strong>, um die Genauigkeit zu erhöhen,<br />

mehrmals abgegangen werden (BOTHMA 2002).<br />

Auch bei den „Road Strip Counts“ erfolgt eine Hochrechnung <strong>der</strong> Anzahl gesichteter<br />

Individuen <strong>auf</strong> die Gesamtfläche, allerdings <strong>von</strong> Straßen bzw. Wegen aus (direkte, relative<br />

Methode). Es wird zu Gr<strong>und</strong>e gelegt, dass alle Individuen im Bereich <strong>der</strong> betrachteten Fläche<br />

(dem Streifen links <strong>und</strong> rechts des Weges) gesichtet werden (BOTHMA 2002).<br />

Verschiedene distanzbasierte Methoden sind um eine Verbesserung <strong>der</strong> Hochrechnung<br />

bemüht, indem in die Berechnung miteinbezogen wird, dass die Wahrscheinlichkeit für eine<br />

Sichtung mit zunehmendem Abstand <strong>von</strong> einer Linie auch innerhalb <strong>der</strong> untersuchten Fläche<br />

abnimmt. Diese Methoden werden zusammenfassend als „Distance Sampling“ bezeichnet<br />

(direkte, relative Methoden) (BUCKLAND et al. 1993). Hierzu zählen Punkt- wie auch<br />

Linientransekte. Während sich <strong>der</strong> Beobachter bei den Linientransekten entlang <strong>der</strong> Linie<br />

bewegt, verharrt er bei den Punkttransekten an zuvor festgesetzten Orten.<br />

Bei den „Track Counts“ werden Fußspuren einer Zielart gezählt, während bei den „Pellet<br />

Counts“ Faeces <strong>der</strong> Zielarten gesammelt werden. Bei diesen beiden handelt es sich um<br />

indirekte Methoden, bei denen zahlreiche Faktoren wie Reviergröße, Defäkationsrate <strong>und</strong><br />

Fortbewegungsgeschwindigkeit mit in Betracht gezogen werden müssen (NEFF 1968,<br />

CONNOLLY 1981, SUTHERLAND 2006).<br />

Auch beim Fang-Wie<strong>der</strong>fang handelt es sich um eine indirekte, relative Methode, die jedoch<br />

im Gegensatz zu den nicht-invasiven „Track Counts“ das Fangen <strong>und</strong> Markieren <strong>von</strong><br />

Individuen voraussetzt (OTIS et al. 1978, POLLOCK et al. 1990).<br />

Beim „Camera-Trapping“ handelt es sich um eine relativ neue indirekte Methode, die es mit<br />

Hilfe einer Individualerkennung ermöglicht, die Bestände in absoluten Zahlen anzugeben<br />

(KARANTH & NICHOLS 1998; TROLLE & KÉRY 2003). Ohne die Individualerkennung wird ein<br />

Index für die tatsächliche Dichte ausgegeben (O´BRIAN et al. 2003, MORUZZI 2002, JENKS<br />

2011). Auch die Ab<strong>und</strong>anz einer Art an einem jeden Kamerastandort kann ermittelt werden<br />

(ROYLE & NICHOLS 2003). ROWCLIFFE et al. (2008) entwickelten ein Modell, mit dessen Hilfe<br />

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