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Schriftenreihe - E+S Rück

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3.5. Inhalt einer typischen KH-Police<br />

Die meisten Autoversicherer in den USA verwenden die sogenannte Personal Auto Police (PAP) für die<br />

Versicherung von Privatfahrzeugen. PAP wurde von dem Insurance Services Office (ISO) entworfen und<br />

wird regelmäßig an aktuelle Entwicklungen angepasst. PAP ist zwar eine US-weite Standardpolice, jedoch<br />

gibt es Abweichungen, um den gesetzlichen Anforderungen des jeweiligen Staates gerecht zu werden.<br />

Über die KH-Versicherung, die vorher besprochene PIP, beinhalten Personal Auto Policen regelmäßig<br />

zwei für die USA typische Deckungen:<br />

• Deckung für Unfälle mit einem unversicherten Verkehrsteilnehmer und<br />

• Deckung für einen Verkehrsunfall mit einem unterversicherten Verkehrsteilnehmer.<br />

3.5.1. Unfälle mit unversicherten Verkehrsteilnehmern<br />

Verursacht der Fahrer eines Fahrzeugs ohne Versicherung einen Unfall, so kann dies erhebliche Konsequenzen<br />

für den Geschädigten haben. Fahrer können solch einer Situation mittels Deckung durch die<br />

Uninsured Motorist Coverage (UM) vorbeugen, gegenüber der sie ihre eigenen Schäden geltend machen.<br />

Diese greift auch im Falle einer Fahrerflucht oder der Insolvenz der Versicherung des Schädigers ein.<br />

Da sich viele Fahrer in den USA die Versicherung oder die Zusatzzahlung wegen schlechten Fahrverhaltens<br />

gar nicht leisten können, hat eine solche Deckung durchaus Relevanz. Dazu kommt, dass in einzelnen<br />

Staaten das Gesetz keine Vorlagepflicht des Versicherungsnachweises bei der Fahrzeuganmeldung vorsieht,<br />

der Nachweis muss lediglich im Auto mitgeführt werden.<br />

Dies alles führt dazu, dass sich in manchen Staaten bis zu 30 % unversicherte Fahrzeuge im Straßenverkehr<br />

befinden und Experten davon ausgehen, dass diese Zahl aufgrund der Wirtschaftskrise weiter zunehmen<br />

wird.<br />

3.5.2. Unfälle mit unterversicherten Verkehrsteilnehmern<br />

Deckung für Schäden aus einem möglichen Verkehrsunfall mit einem unterversicherten Verkehrsteilnehmer<br />

kann mittels einer Zusatzdeckung genommen werden. Diese Deckung greift nur dann ein, wenn der<br />

Schädiger eine KH-Versicherung hat, diese aber nicht ausreicht, um den Gesamtschaden abzudecken und<br />

die Limits des Schädigers niedriger sind als die Deckungen für einen Verkehrsunfall mit einem unterversicherten<br />

Verkehrsteilnehmer.<br />

Um die Notwendigkeit einer solchen Deckung nachvollziehen zu können ist es wichtig, einen Blick auf<br />

die Mindestdeckungen der einzelnen Staaten zu werfen. Die Gesamtmindestdeckung besteht aus drei<br />

Einzelmindestdeckungen, die üblicherweise in der folgenden Reihenfolge angegeben werden (Angaben<br />

in 1.000):<br />

(1) Mindestdeckung Personenschaden pro Person<br />

(2) Mindestdeckung Personenschaden pro Verkehrsunfall<br />

(3) Mindestdeckung Sachschaden<br />

Die geringsten Mindestdeckungen hat unter anderem Florida mit der Mindestdeckung 10/20/10, aber<br />

auch die höchsten Mindestdeckungen liegen in Maine lediglich bei 50/100/25. Im Licht dieser doch sehr<br />

geringen „Mindestanforderungen“ ergibt sich die Notwendigkeit einer zusätzlichen Deckung für einen<br />

Verkehrsunfall mit einem unterversicherten Verkehrsteilnehmer.<br />

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