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Schriftenreihe - E+S Rück

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4. Reha- und Personenschadenmanagement –<br />

eine Zwischenbilanz<br />

von Dr. med Jörg Grüber,<br />

Abteilungsleiter Personenschadenmanagement, AMB Generali Schaden management GmbH<br />

Der Frage: „Kann ein Versicherer bei Leistungsausgaben sparen und können gleichzeitig die Leistungsberechtigten<br />

trotzdem von einer besseren Versorgungsqualität profitieren?“ sind wir 2001 in der Volksfürsorge<br />

in einer Studie nachgegangen. Die Antworten dieser Studie sind bekannt.<br />

• Voraussetzung ist ein Paradigmenwechsel bei der Assekuranz: Statt nur zu verwalten und Geld<br />

auszuzahlen, muss die Versicherung aktiv und frühzeitig in den Schadenverlauf mit einem aktiven<br />

Personenschadenmanagement eingreifen.<br />

• Dazu brauchen die Sachbearbeiter nicht nur juristisches, sondern vor allen Dingen medizinisches<br />

Know-how.<br />

• Der Aufwand lohnt sich: Durchschnittlich 5 %, in Einzelfällen bis zu 30 %, des Schadenaufwandes<br />

können eingespart werden.<br />

• Vom aktiven Personenschadenmanagement profitieren Geschädigte und Versicherer gleichermaßen.<br />

Als ersten Schritt haben die Versicherer das Reha-Management angenommen und meinten eigentlich<br />

Personenschadenmanagement. Die Abgrenzung der Begriffe ist eindeutig:<br />

• Die Begriffe Personenschadenmanagement und Reha-Management werden häufig als Synonyme<br />

verwandt.<br />

• Personenschadenmanagement und Reha-Management stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern<br />

sie ergänzen sich.<br />

• Das Reha-Management ist „die verlängerte Werkbank“ des Großschadensachbearbeiters im Personenschadenmanagement<br />

vor Ort.<br />

Ziel des Personenschadenmanagements ist es, den medizinischen Heilverlauf und die berufliche Reintegration<br />

des Unfallverletzten zu optimieren, um damit einen möglichst positiven weiteren Leidensweg<br />

zu eröffnen. Der Haftpflichtversicherer sollte seine besondere Situation als derjenige, bei dem alle Kosten<br />

zusammenlaufen, nutzen, um mit dem Geschädigten, dessen Anwalt, dem eingeschalteten Rehabilitations-Dienst<br />

und auch dem zuständigen Sozialversicherungsträger einvernehmlich den bestmöglichen<br />

Weg einer Rehabilitation zu finden. 1<br />

Ziel des Reha-Managements ist es, vor Ort die individuelle Rehabilitation effektiv zu planen und die<br />

Ausführung zu überwachen, damit eine qualitativ hochwertige Versorgung unter Einbindung der behandelnden<br />

Ärzte, Therapeuten und des Verletzten, seiner Angehörigen sowie seines Rechtsanwaltes gewährleistet<br />

wird.<br />

Einsparpotenziale können durch den Versicherer nur durch eine erhebliche Qualitätsverbesserung in der<br />

Heilversorgung der Anspruchsteller generiert werden.<br />

Kostentreiber in unserem Sozialversicherungssystem sind<br />

• fehlende Verzahnung der einzelnen Reha-Phasen,<br />

• Kontrolle der Dauer und Intensität der einzelnen Reha-Phasen,<br />

• verspätete Beschaffung ergänzender Leistungen zur Reha,<br />

• lang dauernde Wiedereingliederung,<br />

• sinkende bis fehlende Motivation des Anspruchstellers.<br />

1 Detlef Schröder, Goslar, 24. Januar 2008 – Arbeitskreis I – Personenschadenmanagement<br />

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