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Schriftenreihe - E+S Rück

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Reha Management<br />

Stärken-Schwächen-Analyse<br />

Stärken<br />

Präsenz vor Ort<br />

Starke Kernkompetenz<br />

• Berufliches Reaktivierungsmanagement<br />

• Pflegemanagement<br />

• Hausumbau<br />

• Fahrzeugumbau<br />

Chancen<br />

Unabhängigkeit<br />

Ausweitung der Netzwerke<br />

Schwächen<br />

Fehlende umfassende Fallsicht<br />

Flächendeckung<br />

• Starke Schwankungen in der Qualität<br />

• Geschäftsmodell (Freelancer)<br />

• Starke Bindung an wenige Kooperationspartner<br />

• Fehlende Kostentransparenz beim Einsatz von<br />

Kooperationspartnern<br />

Eingeschränkte Kompetenz Schadenrecht<br />

Komplexes Berichtswesen<br />

Risiken<br />

Eingeschränkte Kompetenz außerhalb der<br />

Kernkompetenz<br />

• Fehlende medizinische Kompetenz<br />

• Einsatz von Allzweckwaffen<br />

Zeitraubender Abstimmungsbedarf<br />

Dr. Grüber / Reha- und Personenschadenmanagement – eine Zwischenbilanz – / 30. April 2008 / GDSM<br />

Das Personenschadenmanagement kann man nicht outsourcen, weil der enge Kontakt in allen Fragen der<br />

Schadenregulierung zu dem Anspruchsteller nur durch den Sachbearbeiter der Versicherung gewährleistet<br />

ist. Dabei steht die Heilverfahrenssteuerung unter einem großen zeitlichen Druck, denn Fähigkeiten,<br />

die in der medizinischen Versorgung verloren gehen, können in der beruflichen Rehabilitation nicht<br />

„gerettet“ werden. Unsere Erfahrungen mit den Reha-Diensten gehen dahin, dass die Reha-Dienste in<br />

der beruflichen Reintegration hoch qualifizierte Mitarbeiter vor Ort haben. Die Reha-Dienste halten aber<br />

eine überzeugende medizinische Qualifikation nicht vor. Sie verlassen sich zu sehr auf wenige Kooperationspartner<br />

(Allzweckwaffen) und sind überregional nicht ausreichend vernetzt, um in schwierigen<br />

Fällen eine notwendige Spitzenversorgung zu organisieren. Der Fallmanager vor Ort hat in der Regel das<br />

Vertrauen des Anspruchstellers und muss sich dennoch den Vorgaben der Versicherung unterordnen,<br />

damit ein optimales Reha-Ergebnis erreicht werden kann.<br />

Das Durchsetzen der Heilverfahrensstrategie der Versicherung gegen den Fallmanager ist häufig schwierig<br />

und dennoch, wie das folgende Beispiel zeigt, notwendig. Ein Anspruchsteller mit Problemen nach<br />

einer Oberschenkelamputation, die zu einer erheblichen Verzögerung der Mobilisation führen und eine<br />

Arbeitsunfähigkeit auf Dauer wahrscheinlich werden lassen kann. Der Reha-Manager vermittelt eine<br />

Untersuchung und Beratung durch seine „Allzweckwaffe“. Erfahrungen in der Betreuung von Amputationsstümpfen<br />

sind bei diesem Arzt nur eingeschränkt vorhanden. Die monatelange Therapie auf Privatliquidation<br />

war erfolglos, und die Arbeitsfähigkeit wird nicht wiedererlangt. Erst, als der Sachbearbeiter<br />

den Anspruchsteller gegen den Rat des Reha-Beraters in die stationäre Behandlung in eine Spezial-Klinik<br />

verlegt, wird das Problem erkannt: Das Anpassen des Prothesenköchers, eine Gangschulung von drei<br />

Monaten. Eine Arbeitsfähigkeit konnte wieder erreicht werden.<br />

Ein Problem der Reha-Dienste ist der Code of Conduct, der die Neutralität des Reha-Managers sicherstellen<br />

soll. Wenn der Reha-Dienst lediglich in Teilen des Reha-Prozesses eingesetzt wird, ist der Reha-Manager<br />

nicht Interessenvertreter des Anspruchstellers, sondern Dienstleister des Versicherers. Hier muss<br />

der Code of Conduct an die heutige Situation angepasst werden, denn Personenschadenmanagement und<br />

Reha-Management haben sich weiterentwickelt. Wurde anfangs die vollständige berufliche Rehabilitation<br />

an einen Reha-Dienst im Sinne eines Outsourcing vergeben, behalten sich heute viele Versicherer vor,<br />

die aktive Fallsteuerung selbst vorzunehmen und setzen den Reha-Dienst nur als gezielten Dienstleister<br />

ein.<br />

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