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Etatrede Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz als ... - Stadt Mannheim

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Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wieder einmal sind wir in der Situation, einen Haushalt einbringen zu müssen in Zeiten großer<br />

Verunsicherung über die wirtschaftliche Entwicklung. Die Erfahrungen der letzten Jahre<br />

haben uns dabei gezeigt, dass wir mit Ausschlägen in der volkswirtschaftlichen Entwicklung<br />

konfrontiert werden, die wir in so rascher Abfolge und in solchen Dimensionen nicht kannten.<br />

Mit diesen Ausschlägen müssen wir rechnen - ohne dass man mit ihnen im Wortsinne wirklich<br />

rechnen kann. Auf eine weitere Rezession müsste kurzfristig und vor allem abgestimmt<br />

mit einer nationalen, ja internationalen Strategie reagiert werden, wie dies vor zwei Jahren<br />

der Fall war.<br />

Die hohe Verunsicherung hat dieses Mal nicht allein mit dem Geschehen auf den Finanzmärkten<br />

zu tun und ist bei Weitem nicht allein verursacht durch objektive Problemlagen der<br />

Staatsverschuldung; sie hat etwas zu tun mit einer mangelnden zeitnahen und konsistenten<br />

Reaktion der Politik. Eine Politik, die auf ökonomische Fundamentalfragen im Fall Griechenland<br />

über Monate hinweg eine gleiche und für alle Betrachter erkennbar unpassende Antwort<br />

gibt, kann nur verunsichern. Die Argumentation vom Domino-Effekt ist dabei weder im Hinblick<br />

auf die europäische Währung, noch im Hinblick auf die Finanzierungsbedingungen der<br />

Staaten wirklich überzeugend.<br />

Niemand bestreitet drei Fakten:<br />

1. Griechenland kann seine Schulden nicht bezahlen,<br />

2. Griechenland braucht ein Modernisierungsprogramm, das auch aus nachhaltigen Investitionen<br />

besteht und<br />

3. ein „Geschäftsmodell“ für Griechenland wird erheblich erschwert durch die Zugehörigkeit<br />

zum Euroraum.<br />

Auf diese drei Befunde gab es durch die offizielle Politik - zumindest bis zum letzten Wochenende<br />

- nicht einmal ansatzweise eine Antwort, die irgendjemanden und damit auch die<br />

Märkte überzeugen konnte. In der Zwischenzeit hat lediglich die öffentliche Hand ihre Gläubigerstellung<br />

gegenüber Griechenland ausgeweitet, die privaten Banken haben ihre gemindert.<br />

Hinzu kommt der französische Versuch, die mangelnde Eigenkapitalausstattung der<br />

französischen Banken zum europäischen Problem zu machen. Die Hoffnung ist, dass diese<br />

wachsende Erkenntnis über die Zusammenhänge auch den <strong>Dr</strong>uck erhöht, nun zu entspre-

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