Etatrede Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz als ... - Stadt Mannheim
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teten Kürzung der Finanzausgleichsmasse. Danach sieht es aber nicht aus. Mit der alten<br />
Landesregierung wurde lediglich eine Reduzierung der Kürzung ab 2012 um rund 40 Mio.<br />
Euro von 405 Mio. Euro auf 365 Mio. Euro vereinbart. Auch die neue Landesregierung sieht<br />
derzeit leider keine Veranlassung, trotz der stark gestiegenen Steuereinnahmen des Landes<br />
und der Entscheidung, im Jahr 2012 im Landeshaushalt ohne Neuverschuldung auszukommen,<br />
die damalige Kürzung zurückzunehmen und damit die Kommunen nachhaltig zu entlasten.<br />
Für <strong>Mannheim</strong> würde die Rücknahme der Kürzung zu Mehreinnahmen von ca. 17 Mio.<br />
Euro pro Jahr führen.<br />
Um ähnliche Dimensionen geht es bei der Frage, ob endlich das Konnexitätsprinzip bei der<br />
Kleinkindbetreuung beachtet wird. Das Konnexitätsprinzip - kurz: „Wer bestellt, bezahlt!“ -<br />
beruht auf der normativen Leitidee, dass Entscheidungsverantwortung und Finanzierungslasten<br />
grundsätzlich in einer Hand liegen sollen. In der Praxis tut sich die Landesgesetzgebung<br />
hiermit allerdings schwer. Besonders augenscheinlich wurde dies bei der Verabschiedung<br />
und Umsetzung des Kinderförderungsgesetzes (KiföG) des Bundes vom 10. Dezember<br />
2008. Im Gesetzgebungsverfahren versuchten die Länder vergeblich, die Aufhebung des<br />
bisher im Bundesrecht vorhandenen Zuständigkeitsdurchgriffs auf die Kommunen zu verhindern,<br />
um ihrerseits Konnexitätsfolgen im Verhältnis zu ihren Kommunen auf Landesebene zu<br />
vermeiden. Doch obwohl sich die Länder nicht durchsetzen konnten, sah sich im Nachgang<br />
kein einziges Flächenland veranlasst, die Konnexität der durch das KiföG erweiterten Aufgaben<br />
anzuerkennen - mit dem Argument, Verursacher der neuen Regelungen sei allein der<br />
Bund. In einem wegweisenden Urteil vom 12. Oktober 2010 (Az.: VerfGH 12/09) hat der Verfassungsgerichtshof<br />
Nordrhein-Westfalen dieser Argumentation - jedenfalls für Nordrhein-<br />
Westfalen - einen Riegel vorgeschoben. Auch die neue Landesregierung in Baden-<br />
Württemberg bekennt sich derzeit noch nicht zur Konnexität. Hier stehen in den nächsten<br />
Monaten noch schwierige Verhandlungen mit dem Land an. Falls es zu keiner Einigung<br />
kommt, werden Städte mit Unterstützung der kommunalen Spitzenverbände den Klageweg<br />
beschreiten. Entsprechende Vorbereitungen wurden noch im letzten Jahr getroffen. Wenn<br />
das Land sich hier nicht bewegt, gibt es keinen anderen Weg.<br />
Ein erster Schritt ist immerhin getan. Mit dem zwischen den kommunalen Spitzenverbänden<br />
und dem Land geschlossenem „Pakt mit den Kommunen für Familien und Kinder“ beteiligt<br />
sich das Land an der Finanzierung folgender Aufgaben:<br />
• Schulsozialarbeit (gedeckelt auf landesweit 15 Mio. Euro),<br />
• Ausbau der Kleinkindbetreuung,<br />
• Einstieg in den Orientierungsplan,<br />
• Aufsicht beim Mittagessen an Ganztagesschulen.