Humor - Prof. Dr. Horst Völz
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Erlkönig Computer<br />
Wer tastet sich nachts die Finger klamm?<br />
Es ist der Programmierer mit seinem Programm!<br />
Er tastet und tastet. Er tastet schnell,<br />
im Osten wird der Himmel schon hell.<br />
Sein Haar ist ergraut, seine Hände zittern,<br />
vom unablässigen Kernspeicherfüttern.<br />
Da - aus dem Kernspeicher ertönt ein Geflüster<br />
"Wer poltert in meinem Basisregister ?"<br />
Nur ruhig, nur ruhig, ihr lieben Bits,<br />
es ist doch nur ein kleiner Witz.<br />
Mein Meister, mein Meister, sieh mal dort!<br />
Da vorne schleicht sich ein Vorzeichen fort!<br />
Bleib ruhig, bleib ruhig, mein liebes Kind,<br />
ich hole es wieder. Ganz bestimmt.<br />
Mein Meister, mein Meister, hörst du das Grollen?<br />
Die wilden Bits durch den Kernspeicher tollen!<br />
Nur ruhig, nur ruhig, das haben wir gleich,<br />
die sperren wir in den Pufferbereich.<br />
Er tastet und tastet wie besessen,<br />
Scheiße - jetzt hat er das Saven vergessen,<br />
der Programmierer schreit in höchster Qual,<br />
da zuckt durch das Fenster ein Sonnenstrahl.<br />
Der Bildschirm schimmert im Morgenrot,<br />
Das Programm gestorben, der Programmierer TOT!<br />
Der Prügelminister steht wieder im Ring<br />
freischwimmer / 03.03.2001<br />
Joschka Fischer im OOHA-Interview: Unser erstes Gespräch mit Herrn Fischer vom 25. Januar 2001 endete in einem kleinen<br />
Zerwürfnis und für unsere Reporterin Ruth Geiger, die ein paar dumme Fragen zu viel stellte, in einer interessanten Nahtod-<br />
Erfahrung inklusive Lichttunnel, der Loslösung vom eigenen Körper und einem Schnuppergespräch mit Petrus. Anlässlich<br />
des Klein-Prozesses dachten wir, wir könnten mal wieder vorsprechen, um von unserem Außenminister noch ein bisschen<br />
was ins Mikrofon und den letzten Rest auf die Mütze zu bekommen.<br />
OOHA: Hallöchen, Herr Außenminister, wie geht's denn so?<br />
Fischer: Kann nicht klagen. Die Verletzung an der Hand, die ich mir durch die Brille Ihrer Kollegin zugezogen habe, ist ja so<br />
gut wie verheilt. Wie geht's denn eigentlich der Kollegin?<br />
OOHA: Danke der Nachfrage, sie wird in zwei Wochen in die Rehaklinik verlegt. Der Arzt sagt, auf einem Auge wird sie<br />
wieder sehen können.<br />
Fischer: Ja super, dann sind wir beide ja wieder wohlauf.<br />
OOHA: Ja, quasi ... Dann also nüscht wie ran an die Buletten, wie wir Spontis sagen! In der letzten Zeit tauchten ja einige<br />
Hinweise auf, dass Ihre Verstrickungen in die terroristische Szene der siebziger Jahre doch etwas über den von Ihnen<br />
zugegebenen Umfang hinausgegangen sei. Immerhin sagte Ihr Kumpel Hans-Joachim Klein, der auf der OPEC-Konferenz<br />
1975 in Wien einige Ölminister entführen wollte, Sie hätten ihn bei der Aktion unterstützt.<br />
Fischer: Quatsch, ich habe ihm nur meinen Wagen geliehen. Das macht man unter Freunden eben so.<br />
OOHA: Wie war das genau?<br />
Fischer: Na ja, ich hing gerade zuhause ab, als Klein und Carlos bei ...<br />
OOHA: Zuhause in Ihrer Gruppensex- und <strong>Dr</strong>ogenkommune in Frankfurt?<br />
Fischer: Gruppensex? Jaja, schön wär's. Richtigen Gruppensex gab's praktisch nie, weil die eine Hälfte der Kommunarden<br />
meistens in Stammheim saß und die Frauen immer irgendwas vorschützten. Man stellt sich das heutzutage viel zu rosig vor.<br />
Meistens musste ich mich sexuell mit fünf, sechs Jungs und bisschen gepanschten <strong>Dr</strong>ogen zufrieden geben.<br />
OOHA: Um auf die Frage zurückzukommen: Wie war das mit dem Wagen?<br />
Fischer: Klein und Carlos kamen rum und fragten mich, ob sie mal meinen Wagen, einen BMW 2002, für "'ne Aktion" haben<br />
könnten. Na, ich bin eigentlich nicht kleinlich, aber ich verleihe meinen Wagen ungern, gerade auch für Anschläge. Vor dem<br />
BMW hatte ich einen superschönen grasgrünen Audi 100, ein Auto mit Herz und Seele. Als ich den damals an die Baader-<br />
Meinhofs verliehen hatte, bekam ich ihn mit der bis zur Unkenntlichkeit verschimmelten Leiche des Arbeitgeberpräsidenten<br />
Schleyer im Kofferraum zurück. Also, na ja, ich dachte mir ... ich dachte ...<br />
OOHA: Sie dachten sich?<br />
Fischer: Genau, ich dachte mir. Aber nicht dauernd dazwischenquatschen, Kleiner. Also: Ich gebe den Jungs den Wagen<br />
nicht, sondern setze Klein und Carlos einfach in Wien ab. Ich wollte ohnehin mit meiner damaligen Frau Daffne Urlaub in<br />
Italien machen. Das ist ja praktisch kein Umweg.<br />
OOHA: Und das haben Sie gemacht?<br />
Fischer: Jetzt hör mal zu, Bürschchen: Die Jungs hätten ihren Anschlag so oder so gemacht, aber dadurch, dass wir sie in<br />
unserem Wagen mitgenommen haben, konnten wir wenigstens ein bisschen Benzin sparen und die Umwelt entlasten.<br />
Ökologie, verstehen Sie? Also, was ist daran verwerflich?<br />
OOHA: Sie und Ihre Frau haben also Klein und Carlos in Wien bei der OPEC-Konferenz abgesetzt und sind dann<br />
weitergefahren nach Italien?<br />
Fischer: J...ein. Wollten wir eigentlich, dann kam alles aber doch ein bisschen anders. Also, Klein und Carlos steigen aus dem<br />
Wagen, wir helfen ihnen ihre Waffen aus dem Kofferraum zu laden, dann verabschieden wir uns ...<br />
<strong>Humor</strong>.doc angelegt 21.2.02 aktuell 04.08.02 Seite 42/68