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Humor - Prof. Dr. Horst Völz

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allenfalls einen Grenzfall dar, weil sie das Schreckliche (die Tabuverletzung) nur mehr als Medium zur Übermittlung einer<br />

Moral und einer Kritik an menschlichem Fehlverhalten funktionalisieren. MS-Enzyklopädie<br />

Rundfunksendungen<br />

Die Lust am Lachen; Licht- und Schattenseiten einer Gottesgabe. Von Gisela Maler Lachen, heißt es, sei die beste Medizin.<br />

Das mag für den Lacher stimmen, den, über den gelacht wird, wird es eher kränken, also krank machen. Wenn wir also auch<br />

in bestimmten Situationen lachen müssen, ob wir wollen oder nicht, unterwerfen wir es doch strengen gesellschaftlichen<br />

Regeln: wer wann wo auf welche Weise mit wem oder über wen lachen darf - ein Zeichen dafür, dass das Lachen eben doch<br />

nicht das harmlose, entspannende Vergnügen ist, als das es so gern hingestellt wird. Götter lachen, Kinder und Narren tun's -<br />

aber es gibt auch das höllische Lachen des Teufels. S2 Kultur, 23.05; 18.2.1996 + S2 Kultur, 23.05-24.00; 5.1.97<br />

»Es darf gelacht werden»: Ein Nachspiel mit Sport und <strong>Humor</strong> Von Bernd Dassel Nicht erst seit der berühmte bayerische<br />

Sportreporter Josef Kirmayr sein »Frrräulein! Frrräulein!« durch den Äther jagte, als er in den 50er Jahren ein Radio-<br />

Reportage von Italien nach Deutschland übersprechen wollte und nicht merkte, dass er längst auf Sendung war, ist allgemein<br />

bekannt: Im Sport gibt es manchmal etwas zu lachen. War das im genannten Fall noch unfreiwilliger <strong>Humor</strong>, so gab es später<br />

produzierte Sketche und Szenen, die sich mit dem Phänomen Sport befassten. Die Berliner Stachelschweine, die Münchner<br />

Lach- und Schießgesellschaft und viele andere haben das Thema Sport mit <strong>Humor</strong> aufgegriffen. Deutschlandradio Berlin,<br />

17.35; 30.06.96<br />

Unsinn mit Methode; Hofnarren im Mittelalter; Von Thomas Kernert Die Narren sind los. Sie stürmen Rathäuser,<br />

schwingen ihre Narrenzepter und reißen selbst in Bonn für ein paar Stunden die Macht an sich. Doch selbst die<br />

respektlosesten Gecken von heute sind harmlos im Vergleich zu den professionellen Spaßvögeln und Hanswursten an den<br />

Fürstenhöfen des Mittelalters. Sie nahmen sie jede Narrenfreiheit, konnte es sich doch kein Fürst, der etwas gelten wollte,<br />

leisten, auf einen Hofnarren zu verzichten. Vor allem im 15. und 16. Jahrhundert wuchs ihr Einfluss enorm - nicht nur allzeit<br />

schussbereite Stimmungskanonen, sondern auch und vor allem als politische Souffleure. Wer waren diese Narren? Wie<br />

wurden sie behandelt? Wie kam es, dass sie ihren Dienstherren, ob Fürst, König oder Kaiser, so nahe standen? Diesen<br />

Fragen geht Thomas Kernert in der Sendung »Unsinn mit Methode - Hofnarren im Mittelalter- nach. Er unterscheidet<br />

zwischen den »natürlichen« Narren, die meist körperlich oder geistig behindert waren, und den »Schalknarren«, gerissene<br />

und schlagfertige Lästermäuler, die den Wahnsinn nur imitierten, um das Recht auf freie Rede um so dreister in Anspruch zu<br />

nehmen. Ihre Waffe war die spitze Zunge, ihr Schutzschild das Lachen, das sie ernteten, und Sicherheit gab ihnen ein<br />

religiöses Tabu: Aus dem Wahnsinnigen spricht Gott. Die Hofnarren waren die außerparlamentarischen Ein-Mann-<br />

Oppositionen in Zeiten, die davon noch nichts wussten. Die mittelalterliche und frühneuzeitliche Narrenszene hatte sogar ihre<br />

Stars: die Franzosen Triboulet, Chicot oder Meister Guillaume und die Deutschen Kunz von der Rosen oder Claus von<br />

Rannstedt. Sie waren nicht nur mit feudalistischen Herrschern per Du, sondern auch noch gut bezahlt, wie die<br />

Ausgabenbücher von damals belegen. Je näher die Neuzeit rückte, desto schwächer wurde aber die Position der frechen,<br />

bissigen und subversiven Toren bei Hofe, bis ihrem Stand schließlich das Vernunftdenken der Aufklärung und die Eifersucht<br />

der Mätressen den Garaus machten. Doch nicht ganz: So mancher von ihnen wechselte als Alleinunterhalter auf die<br />

Theaterbühne oder als Schmeichler, Informant und Intrigant in die Politik. BR 2, 09.30; 9.2.97<br />

Die beste Medizin; Von der Heilkraft des Lachens; Von Brigitte Jäger Bereits ein einfaches Lächeln fahrt im Gehirn zu<br />

einer Sauerstoffdusche, die zu angenehmen Gefühlen führt, und sechzig Sekunden Lachen ersetzen gar 45 Minuten<br />

Entspannungstraining. Denn: Jede Angst hat ihren Gegenspieler - das Lachen. Obwohl über das Lachen unendlich viel<br />

nachgedacht, sogar philosophiert worden ist, haftet ihm immer noch etwas Rätselhaftes an. Es ist eine Sprache ohne Worte,<br />

grenzüberschreitend. Der Funke, der überspringt im spontanen, im überquellenden Lachen oder im zärtlichen Lächeln.<br />

Lachen will gelernt sein, deshalb gibt es jetzt Lachseminare. Psychotherapeuten und Managertrainer entdecken die<br />

Kraftquelle des <strong>Humor</strong>s. Mehr über die Wirkung des Lachens berichtet Brigitte Jäger in ihrer Sendung »Die beste Medizin -<br />

von der Heilkraft des Lachens«.hr2, 09.30-10.00; 28.2.97<br />

B 4 spezial; Das befreiende Lachen; Von Christine Fischer Lachen - mit kaum einer anderen Gefühlsäußerung des<br />

Menschen hat man sich so früh und bis in die heutige Zeit mit kaum nachlassendem Interesse wissenschaftlich<br />

auseinandergesetzt. Welche musikalischen Möglichkeiten, zu lachen oder lachen zu erzeugen, gibt es? Wird in<br />

lautmalerischen Nachahmungen des Lachens in Madrigalen des 16. Jahrhunderts gehöhnt oder gekichert; wie geht die<br />

barocke Figurenlehre mit dem Lachen in der Musik um? Sei es Adeles »Mein Herr Marquis« oder Konstanzes Verlachen der<br />

»Martern aller Arten«, auch hier handelt es sich um Verhaltensweisen der Befreiung aus sozialen Zwängen. Und was, wenn<br />

gar die Götter anfangen zu lachen, oder verlacht werden, wie Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt«? Doch auch im Feld<br />

der Instrumentalmusik stellt neben der geräuschhaften Nachahmung des Lachens der große Bereich des musikalischen<br />

<strong>Humor</strong>s einen wenig beleuchteten Aspekt der Musikgeschichte dar, der seinen Ursprung ebenfalls in einem Akt der<br />

momentanen Befreiung von Musikalischen Normen durch bewusste Regelverstöße hat. BR 4, 14.03; 19.4.97<br />

»Das ist nicht witzig« Lachend durch die Geistesgeschichte; Von Rolf Cantzen; Wer lacht, argumentiert nicht. Wer etwas<br />

verlacht, wirkt subversiv. Wer jemanden lächerlich macht, kann ihn ruinieren. Menschen lachen, Tiere nicht - das behaupten<br />

jedenfalls Anthropologen und ignorieren dabei ebenso lachende Hühner wie lachende Wale. Das Lachen kann so etwas<br />

spezifisch Menschliches sein, das Weinen übrigens auch. Philosophen haben lange Zeit gezögert, sich mit dem Lachen<br />

auseinander zusetzen, und in der Theologie galt das Lachen lange Zeit als unwürdig, dumm oder gar als Sünde. dass die<br />

Götter des Altertums lachten, beeindruckte die christlichen Gegner des Lachens nicht. Deutschlandradio Berlin, 19.05<br />

26.3.98<br />

Spott aus heiligem Zorn. Witz und Satire als Mittel der Religionskritik; Schon in der Bibel findet er sich: Spott über falsche<br />

Götter, die nichts bewirken und über die dummen Menschen, die ihnen glauben. Aufklärerische Kritik am Glauben und am<br />

<strong>Humor</strong>.doc angelegt 21.2.02 aktuell 04.08.02 Seite 56/68

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