Handlungspotenziale von Industrie- und Handelskammern

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tung gewonnen. Im Jahr 2008, einem im Vergleich zu den Jahren davor relativ gründungsschwachen
Jahr, haben die IHKs insgesamt über 260.000 Einstiegsgespräche
und fast 60.000 ausführliche Beratungsgespräche mit Gründungsinteressierten geführt.
Zu über 23.000 Anträgen zur Förderung der Existenzgründung haben sie fachliche
Stellungnahmen abgegeben. Fast 32.000 Personen haben an Gründerseminare
der Kammern teilgenommen (s. zu allen Angaben DIHK 2009a).
Im Bereich der Unternehmensnachfolge in der mittelständischen Wirtschaft nahm der
Beratungsbedarf im Jahr 2008 deutlich zu. Insgesamt wurden 23.800 Gespräche zur
Unternehmensnachfolge geführt, davon 4.800 mit Senior-Unternehmer/innen (plus
7% gegenüber Vorjahr), die ihren Betrieb abgeben möchten, und fast 7.900 Gespräche
(plus 23%) mit Übernahmeinteressierten. Außerdem haben über 11.000 Senior-
Unternehmer/innen und Gründer/innen an entsprechenden Seminaren teilgenommen
(s. zu allen Angaben DIHK 2009b).
Erstberatung für Gründungsinteressierte ist eines der neuen Dienstleistungsangebote
für (potenzielle) Mitglieder, die mit den Modernisierungsprozessen in den IHKs seit
den 1990er Jahren eingeführt worden sind. An weiteren Strukturen und Instrumenten,
durch die das organisationsinterne Handlungspotenzial in Bezug auf Mitgliederkommunikation
und -betreuung deutlich erweitert wurde, sind z. B. zu nennen die
Online-Akademie, das Weiterbildungs- und Umweltinformationssysteme, Unternehmensnachfolge-
und Existenzgründungsbörsen, Recycling- und Technologiebörse,
Online-Schlichtung, digitale Signatur und das IHK24-Konzept für den Internetauftritt.
Um die Qualität der Leistungen zu verbessern, wurden Betriebsvergleiche zwischen
den Kammern und Zertifizierungen nach ISO-Normen vorgenommen. Zur Effizienzsteigerung
wurden Maßnahmen der Personalentwicklung und ein computergestütztes
Wissensmanagement eingeführt sowie Buchführung und Rechnungslegung auf
die kaufmännische Kostenrechnung umgestellt. Mit einem einheitlichen Marketing
und jährlichen Themen- und Arbeitsschwerpunkten in der gesamten IHK-
Organisation sollen die Leistungen für die Wirtschaft deutlicher sichtbar werden. Im
Interesse von mehr Transparenz wurde den Mitgliedern ermöglicht, an der Vollversammlung
teilzunehmen und Einsicht in die Haushaltspläne zu nehmen.
Allerdings sind Dienstleistungen für IHKs ebenfalls kein unumstrittenes Feld, ihre
Leistungsfähigkeit gegenüber den Mitgliedern zu zeigen, denn sie müssen dabei das
Gebot der Wettbewerbsneutralität beachten. Das heißt, sie - wie auch alle anderen
Kammern - dürfen mit ihrem Angebot, insbesondere ihren Dienstleistungen nicht in
Konkurrenz mit den Geschäftsinteressen privatwirtschaftlicher Anbieter treten, die