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Handlungspotenziale von Industrie- und Handelskammern

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Unternehmer/innen, mit eigenen, auch überregionalen Gremien, die <strong>von</strong> den Kammern<br />

am Ort organisatorisch betreut werden 38 . Und in ehrenamtlichen Projekten können<br />

besonders Jungunternehmer/innen interessierende Themen wie Vorbereitung in<br />

der Schule auf die Arbeitswelt, Lokale Bündnisse für Familie zur besseren Vereinbarkeit<br />

<strong>von</strong> Beruf <strong>und</strong> Familie sowie Beratung <strong>von</strong> Gründer/innen verfolgt werden.<br />

Die Beteiligung an den Plenar- bzw. Vollversammlungswahlen als Kriterium des Mitgliederengagements<br />

ist schwierig zu beurteilen, da es hierüber wenig öffentlich zugängliche<br />

Informationen gibt. Eine der wenigen mitteilsameren Kammern ist hier die<br />

Handelskammer in Hamburg. Sie gibt für die Plenarwahlen 2008 eine Wahlbeteiligungsquote<br />

für alle Handelsregister-Betriebe <strong>und</strong> Kleingewerbetreibende zusammen<br />

<strong>von</strong> knapp 10% <strong>und</strong> für die Handelsregister-Betriebe allein <strong>von</strong> gut 15% an. Nach<br />

Branchen differierten sie zwischen 10 <strong>und</strong> 30% (HK Hamburg 2008b). Nach Angaben<br />

der Kammerkritiker lagen die Beteiligungen bei den letzten Vollversammlungswahlen<br />

zwischen 4,5 <strong>und</strong> 17% (www.kammerwatch.de/wahlbeteiligungen-vollversammlung,<br />

Zugriff am 23.09.08). An demokratischen Maßstäben beispielsweise der kommunalen<br />

Selbstverwaltung gemessen fällt danach die demokratische Legitimation der Repräsentation<br />

der Mitglieder in der Vollversammlung bescheiden aus. Das hierin liegende<br />

Legitimationsproblem könnte durchaus – wie immer wieder in der Vergangenheit<br />

– auch in Zukunft die Kritik an den IHKs als Kammern mit Pflichtmitgliedschaft<br />

herausfordern. Daher sind Positionen, insbesondere vertreten <strong>von</strong> Kluth (2002,<br />

2008), berechtigt, die die Herausforderung der Zukunft für die Kammern in Deutschland,<br />

insbesondere für IHKs, darin sehen, die Selbstverwaltung zu stärken <strong>und</strong> die<br />

Gestaltungsspielräume des Ehrenamtes in den Kammern zu erweitern, denn sie richten<br />

das Augenmerk auf ein latentes, den Bestand gefährdendes Risiko für die IHKs.<br />

Ein gr<strong>und</strong>sätzliches Problem stellt darüber hinaus dar, die Vielzahl <strong>von</strong> kleinen Mitgliedsunternehmen<br />

in der Vollversammlung <strong>und</strong> den Gremien angemessen zu repräsentieren.<br />

Hier scheint neben der Sensibilität der Kammerverantwortlichen gegenüber<br />

diesem Mitgliederbereich auch ein erhebliches Maß an Eigeninteresse <strong>und</strong><br />

Kompetenz zur Selbstorganisation auf Seiten der kleinen Unternehmen notwendig zu<br />

sein. So konnte beispielsweise durch die Mobilisierung für eine Frauenliste bei der<br />

IHK Mülheim-Essen-Oberhausen bei der letzten Vollversammlungswahl der Anteil<br />

<strong>von</strong> Unternehmerinnen merklich erhöht werden.<br />

38 Es gibt über 200 Kreise <strong>von</strong> Wirtschaftsjunioren mit über 10.000 Mitgliedern (s. Wirtschaftsjunioren<br />

Dortm<strong>und</strong>-Hamm-Unna: www.wjd-do.de (Zugriff am 09.04.2009).

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