Handlungspotenziale von Industrie- und Handelskammern
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dings für auf stärkere Verbindlichkeit angelegte Dialogformen <strong>und</strong> Netzwerkbildung<br />
wiederum ein Problem dar.<br />
In jüngster Zeit haben eine Reihe <strong>von</strong> Kammern „Krisenteams“ gebildet, um die Mitgliedsunternehmen<br />
bei Finanzierungsproblemen „vor Ort“ zu beraten. So gibt der<br />
Präsident der IHK Frankfurt/M. als Motto vor, dass die Kammer zu ihrer Klientel gehen<br />
müsse <strong>und</strong> nicht darauf warten dürfe, bis sie zu ihr komme (Frankfurter R<strong>und</strong>schau<br />
v. 22.08.09).<br />
3.1.3 Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
In den beruflichen Bildungszentren der IHKs werden jährlich über 20.000 Seminare<br />
b<strong>und</strong>esweit durchgeführt. Da<strong>von</strong> richten sich über 400 Seminare explizit an Führungskräfte<br />
(2% des Gesamtangebots), die in der Regel als berufsbegleitende Angebote<br />
gestaltet sind. Es handelt sich dabei sowohl um IHK-Veranstaltungen als auch<br />
Seminare externer Anbieter, die über das IHK-Weiterbildungssystem vertrieben werden.<br />
Das Spektrum reicht <strong>von</strong> eintägigen Veranstaltungen zu speziellen Themen (wie<br />
Arbeitsrecht, Betriebsverfassungsrecht, Haftungsrisiken) über mehrtägige Führungskräftetrainings<br />
mit IHK-Zertifikat bis hin zu einem berufsbegleitenden Bachelor-<br />
Studium für Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen an der Universität Oldenburg,<br />
das auf den IHK-Weiterbildungen aufbaut.<br />
Dem oben genannten methodischen Leitprinzip folgend, dass Unternehmer/innen vor<br />
allem <strong>von</strong> anderen Unternehmer/innen bereit sind zu lernen, sind im Prinzip auch alle<br />
Veranstaltungen der Kammern hier zu ergänzen, die sich üblicherweise an betriebliche<br />
Entscheider richtet. Veranstaltungen, die exklusiv für Unternehmer/innen angeboten<br />
werden, werden auch kammerbezirksübergreifend angeboten.<br />
Auch die „Wirtschaftsjunioren“ bieten Weiterbildung auf professioneller Basis, beispielsweise<br />
mit der „Unternehmer Akademie“ (www.unternehmer-akademie.org) an,<br />
die <strong>von</strong> den Landesverbänden Baden-Württemberg <strong>und</strong> Bayern getragen wird.<br />
Darüber hinaus werden im Rahmen der Ausbildung zum <strong>Industrie</strong>meister zukünftige<br />
Führungskräfte <strong>und</strong> ggf. spätere Unternehmensgründer/innen ausgebildet. Die Kosten<br />
der Meisterausbildung werden vollständig <strong>von</strong> den Teilnehmenden getragen,<br />
weshalb diese daran interessiert sind, in möglichst kurzer Zeit viel Ausbildungsstoff<br />
vermittelt zu bekommen. Von den befragten Expert/innen wurde berichtet, dass die<br />
Bereitschaft bei den Teilnehmenden daher als gering anzusehen sei, noch weitere<br />
Themen bzw. Lernmodule über den Standardthemenkanon hinaus aufzunehmen.