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Handlungspotenziale von Industrie- und Handelskammern

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tungsleistungen für die Mitgliedschaft, für die es einen funktionierenden regionalen<br />

Markt gibt, darf eine IHK aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht anbieten. Sie<br />

würde damit in Konkurrenz zu solchen Mitgliedern treten, die als gewerbliche<br />

Dienstleister auf den entsprechenden Märkten (z.B. Unternehmensberatung, Ges<strong>und</strong>heitsberatung<br />

<strong>und</strong> –coaching usw.) aktiv sind. Dies ist auch nicht mittelbar über<br />

ausgegliederte GmbHs möglich. IHKs können sich deshalb auch nicht am Betrieb<br />

<strong>von</strong> Pools für präventionsfachliche Betreuung nach BGV A2 beteiligen. Zulässig sind<br />

allenfalls initiierende Beratungen (Erstberatungen) sowie temporäre Aktivitäten, mit<br />

denen regionale Versorgungsdisparitäten ausgeglichen werden. Der Funktionsbereich<br />

„Einzelfallberatung“ kann demnach – im Gegensatz zu beträchtlichen Potenzialen<br />

im Bereich der Berufs- <strong>und</strong> Handwerkskammern sowie der Wirtschaftsverbände –<br />

für das IHK-System außer Betracht bleiben.<br />

Im Funktionsbereich Informationsangebote für die Mitglieder operieren IHKs – wie<br />

andere Kammern vergleichbarer Größe – auf hohem professionellen Niveau. Sie<br />

greifen dabei sowohl auf klassische Medien <strong>und</strong> Transferwege (wie Mitgliederzeitschriften,<br />

Broschüren <strong>und</strong> Veranstaltungen) als auch auf neue Medien (wie Homepages,<br />

Email-Newsletters etc.) zurück. Der mit der staatlichen Bestandsgarantie verknüpfte<br />

Modernisierungsauftrag hat auch auf diesem Sektor zu erheblichen Anstrengungen<br />

<strong>und</strong> Verbesserungen geführt. In etlichen IHKs ist dabei auch das Thema<br />

BGM mehr oder weniger differenziert abgebildet.<br />

Auf zwei Handlungsfeldern verfügen IHKs vor dem Hintergr<strong>und</strong> unserer Potenzialanalyse<br />

über ausgeprägte <strong>und</strong> spezifische operative Stärken:<br />

Dies ist zum einen die Weiterbildung <strong>von</strong> betrieblichen Fach- <strong>und</strong> Führungskräften.<br />

Hier kann die IHK-Organisation in der Fläche auf ein breit gefächertes Angebot,<br />

eine funktionierende Logistik (Bildungsabteilungen in allen IHKs, tw. Bildungszentren),<br />

curriculare Kompetenz (DIHK-Bildungs-GmbH) <strong>und</strong> nicht zuletzt auch auf eine<br />

enge Rückkopplung der Angebotsplanung <strong>und</strong> –gestaltung mit der regionalen Klientel<br />

verweisen. Ein Blick auf das inhaltliche Themenspektrum <strong>und</strong> seine curriculare<br />

Ausrichtung zeigt vielfältige, bislang offenbar aber noch unzureichend genutzte<br />

Schnittstellen zum Themenkreis BGM.<br />

Das zweite Feld, auf dem die IHKs sogar ein „institutionelles Alleinstellungsmerkmal“<br />

reklamieren können, ist die Moderation eines regionalen Wirtschaftsdialogs, der<br />

nicht an Branchengrenzen halt macht (machen darf) <strong>und</strong> verpflichtet ist, auch weiche<br />

Standortfaktoren, Gemeinwohlinteressen <strong>und</strong> Nachhaltigkeitsaspekte angemessen<br />

zu berücksichtigen. Die Fallbeispiele aus Hamburg <strong>und</strong> Berlin zeigen, dass dies offensichtlich<br />

erhebliche Thematisierungspotenziale für BGM eröffnet, die bislang aber<br />

nicht großflächig genutzt werden.

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