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ANSUCH9d1.DOC<br />

kunstvoll-vage und ungenau aus. Generalisierungen, Tilgungen und/oder<br />

Verzerrungen werden im besonderen Ausmaß und absichtlich verwendet. Diese<br />

Art der Sprache dient dazu, im Klienten bestimmte Suchprozesse auszulösen, ihn<br />

auf sein eigenes inneres Erleben zu fokussieren und Lösungsmöglichkeiten<br />

anzuregen. Inhaltlich werden möglichst wenig Vorgaben gegeben, auf der<br />

Prozessebene jedoch Stimulation ausgeübt. In dieser primär prozessorientierten<br />

Sprache geht es in erster Linie darum, zum Erleben des Klienten passende<br />

Aussagen zu machen und Wahlmöglichkeiten anzubieten. Dem Klienten bleibt<br />

dabei ein großer inhaltlicher Freiraum sowohl bei der Wahl der Lösungen, als<br />

auch bei der Suche nach Ressourcen und dem Aktivieren der<br />

Selbstheilungskräfte. Diese Art der Sprache wird besonders in der Arbeit mit<br />

Trancen oder mit tranceähnlichen Zuständen verwendet.<br />

3.4.3.6 Arbeit mit Trancezuständen<br />

Die Arbeit mit leichten und mittleren Trancezuständen ist ein integrierender<br />

Bestandteil der NLPt. Unter Trancezuständen versteht man im weitesten Sinn<br />

innerlich gelenkte Zustände, wobei die Aufmerksamkeit auf relativ wenige<br />

innerliche Wirklichkeiten konzentriert ist. Trancezustände können durch<br />

verschiedene Verfahren verbaler und nonverbaler Kommunikation, durch direkte<br />

und/oder indirekte Suggestionen induziert werden.<br />

Ziele der Tranceinduktion sind:<br />

1. die Zahl der Aufmerksamkeitsschwerpunkte zu reduzieren (gewöhnlich<br />

auf einige innere Realitäten),<br />

2. Veränderungen in den gewohnten Lenkungs- und Kontrollmustern des<br />

Individuums zu fördern,<br />

3. die Aufnahmefähigkeit des Klienten für die eigenen inneren Assoziationen<br />

und mentalen Fertigkeiten, die in therapeutische Reaktionen integriert<br />

werden können, zu fördern (ERICKSON, ROSSI u. ROSSI, 1986).<br />

Nach ERICKSON ist das Bewusste auf Grund der vielen erlernten Einstellungen,<br />

Ansichten, Haltungen und Verhaltensweisen äußerst begrenzt. Es wurde<br />

geschätzt, dass die meisten Menschen bestenfalls nicht mehr als 10% ihrer<br />

mentalen Fähigkeiten verwenden, ein großer Teil unserer Individualität bleibt<br />

unbewusst und ungeahnt. ERICKSON war der Meinung es sei für die Menschen<br />

sehr wichtig zu wissen, dass ihr Unbewusstes klüger ist, als sie es sind. Es gibt<br />

eine größere Fülle an gespeichertem Material im Unbewussten.<br />

Im Trancezustand werden die gelernten Begrenzungen durch die üblichen<br />

Bezugsrahmen gelockert, dadurch werden unbewusste Potentiale wirksam und<br />

können für die Lösung von Problemen genutzt werden. Lernen kann also auf einer<br />

autonomen oder unbewussten Ebene stattfinden, befreit von den gewöhnlichen<br />

Einstellungen, Vorurteilen und Bewusstseinshemmungen. Der Klient hat im<br />

Trancezustand die Möglichkeit, sich selbst von innen auf einer unbewussten<br />

Ebene zu formen und neu zu strukturieren, ohne bewusst gelenktes Denken<br />

einzuschalten. Trance wird daher auch als aktiver Prozess unbewussten Lernens<br />

angesehen, der verwandt ist mit dem Prozess des latenten Lernens oder des<br />

© Schütz, Schneider-Sommer, Gross, Jelem 1999<br />

Theorie und Praxis Neuro-Linguistischer Psychotherapie Seite 100/143

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