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ANSUCH9d1.DOC<br />

dem Grundton verkörpert das Unbewusste. Eine Trennung zwischen beiden ist<br />

nicht möglich.<br />

Mit dem "Konzept der unbewussten Wahlmöglichkeit" (siehe auch<br />

"Grundannahmen des NLP", Kapitel 2.1.4.2) wird vor allem das im<br />

kommunikativen Prozess wichtige Verhältnis von bewussten und unbewussten<br />

Vorgängen angesprochen.<br />

Die Neuro-Linguistische Psychotherapie (NLPt) bietet viele Interventionsmethoden<br />

für eine "Ausdehnung" der Wahrnehmungsfähigkeit auf vormals unbewusste<br />

Abläufe an (nach BATESON ein Wissen um größere systemische Kreisläufe) mit<br />

dem Ziel, die Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten zu erweitern (z.B. das<br />

Meta-Modell der Sprache, die Arbeit mit kognitiven Strategien und mit<br />

Submodalitäten. Vgl. Kapitel 3.4.3, "Grundfertigkeiten, Interventionsmodelle und<br />

Techniken").<br />

Gregory BATESON und Paul WATZLAWICK haben in ihren Büchern immer<br />

wieder die Grundstruktur von zwischenmenschlichen Beziehungen offengelegt.<br />

WATZLAWICK betont, "dass wir alle viel mehr wahrnehmen und<br />

Wahrnehmungen viel mehr bewusst werden, als wir wissen, in anderen Worten,<br />

dass wir in einem dauernden Austausch von Kommunikationen begriffen sind,<br />

über die wir uns nicht bewusst Rechenschaft geben, die unser Verhalten aber<br />

weitgehend bestimmen". "In der Gegenwart eines anderen Menschen hat alles<br />

Verhalten - aktiv oder passiv, absichtlich oder unabsichtlich - Mitteilungscharakter<br />

und ist daher Kommunikation. Da es kein Nicht-Verhalten gibt, kann man auch<br />

nicht nicht kommunizieren". (WATZLAWICK, 1988)<br />

In jeder Botschaft, Meinungsäußerung, Mitteilung eines Menschen schwingen<br />

unvermeidbar zwei Aspekte mit, die sich wechselseitig durchdringen:<br />

a) Zunächst enthält jede Form der Kommunikation (verbal oder averbal) eine<br />

Information, die als Inhaltsaussage angesehen werden kann.<br />

b) Über die inhaltliche Ebene hinausgehend hat sie aber auch einen<br />

metakommunikativen Charakter, indem eine Kommunikation darüber<br />

erfolgt, wie die Botschaft vom Empfänger aufzufassen ist. Die<br />

Metakommunikation definiert dabei zugleich auch die Beziehung des<br />

Senders zum Empfänger, d.h. den Beziehungsaspekt einer Aussage:<br />

"Obwohl wir eben feststellten, dass alle Kommunikation beide Aspekte<br />

hat, ist der Anteil des Beziehungsaspektes von weitaus überragender<br />

Bedeutung" (WATZLAWICK, 1988, S. 16).<br />

Das von BANDLER und GRINDER entwickelte "Konzept der multiplen<br />

Botschaften“ weicht zwar von der von BATESON und WATZLAWICK vertretenen<br />

Zweidimensionalität "verbal-nonverbal" ab, dennoch entspricht die hier<br />

beschriebene Gegenüberstellung von Inhalt und Beziehung in ähnlicher Weise<br />

dem Grundgedanken des NLP-Konzeptes. Nach dem Konzept der multiplen<br />

Botschaften werden sowohl verbale und bewusste Vorgänge als letztlich<br />

situationsrelevant und -bestimmend erachtet, als auch die Gesamtheit aller<br />

sensorisch erfassbaren Vorgänge in ihrem situativen Kontext.<br />

© Schütz, Schneider-Sommer, Gross, Jelem 1999<br />

Theorie und Praxis Neuro-Linguistischer Psychotherapie Seite 60/143

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