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ANSUCH9d1.DOC<br />

wie sie wirklich sind, sondern immer nur auf seinen begrifflichen Fassungen und<br />

seiner individuellen Bedeutungsgebung, muss der Einzelne sich stets bewusst<br />

sein, dass diese seine abstrahierten Begriffe (in Form von Worten oder<br />

Gedankenbildern) es sind, die seine Einstellung beeinflussen, nicht die Dinge<br />

selbst oder Situationen.<br />

KORZYBSKI vergleicht die Sprache mit einer Landkarte, sie ist eine Landkarte<br />

von der Wirklichkeit. Dies ist ein treffender Vergleich. Eine gewöhnliche Landkarte<br />

dient dazu, die Lage wichtiger Punkte im Gelände zu markieren. Die Landkarte ist<br />

gut, wenn die räumlichen Beziehungen zwischen den auf ihr markierten Punkten<br />

genau den räumlichen zwischen den dargestellten Örtlichkeiten entsprechen. Eine<br />

Karte von den Vereinigten Staaten müsste also zeigen, dass Chicago zwischen<br />

New York und San Francisco liegt. Die Struktur der Landkarte sollte also der<br />

Struktur des dargestellten Geländes entsprechen.<br />

2.1.2.1.1 Die Landkarte ist nicht das Territorium<br />

Die drei Postulate von KORZYBSKI lauten:<br />

1. Die Landkarte ist nicht das Gelände<br />

2. Die Landkarte zeigt nicht das ganze Gelände<br />

3. Die Landkarte spiegelt sich selbst wider<br />

"Die Landkarte ist nicht das Gelände" ist eine Umschreibung von A.B.<br />

JOHNSONS Satz "Das Wort ist nicht die Sache", wie er auch bei KORZYBSKI<br />

vorkommt. Dieser Satz besagt z.B.: das Wort 'Stuhl' besteht aus fünf Buchstaben.<br />

Der Gegenstand STUHL besteht nicht aus Buchstaben. Auf dem nicht aus<br />

Buchstaben bestehenden Stuhl kann man sitzen, dagegen kann man nicht auf<br />

dem Wort 'Stuhl' sitzen.<br />

Nach KORZYBSKI verabsäumt es die Sprache, zwischen den "Karten" in<br />

unserem Kopf und dem Gebiet, auf das sich die Karten beziehen, zu<br />

unterscheiden. Die Beziehung zwischen Wort und Ding gleicht der einer<br />

Landkarte oder Seekarte zum dargestellten Gebiet.<br />

Tatsächlich kann keine Landkarte das ganze Gelände darstellen, schon weil die<br />

Landkarte so viel kleiner ist als das Gelände. Wollen wir z.B. irgendeinen<br />

Gegenstand 'vollständig' beschreiben, stellen wir fest, dass wir immer etwas<br />

auslassen 'müssen', wenn wir Dinge benennen oder gar genau beschreiben.<br />

Ähnlich ist es bei den Landkarten; nicht nur wegen ihres begrenzten Umfangs<br />

lassen sie Dinge aus, sondern auch weil für verschiedene Zwecke verschiedene<br />

Landkarten angefertigt werden.<br />

Jede Landkarte wird für einen bestimmten Zweck hergestellt. Die Landkarte sollte<br />

nicht mehr darzustellen versuchen, als was sie für ihren Zweck braucht, weil<br />

unwichtige Eintragungen nur unsere Aufmerksamkeit ablenken.<br />

Mit dem Satz "Die Landkarte spiegelt sich selbst wider" meint KORZYBSKI<br />

folgendes: wenn eine Landkarte auf das von ihr dargestellte Gelände gelegt<br />

© Schütz, Schneider-Sommer, Gross, Jelem 1999<br />

Theorie und Praxis Neuro-Linguistischer Psychotherapie Seite 15/143

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