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ANSUCH9d1.DOC<br />

ist. Der Bereich der Partizipation erstreckt sich auf alle Bereiche des<br />

Zusammenlebens, insbesondere der Ressourcenverteilung und bedarf daher<br />

der genauesten weiterführenden Differenzierung.<br />

Dieses aus dem Prozess des selbsterhaltenden Handelns entworfene ethische<br />

Konstrukt ist gut eingebettet und ableitbar in die Ökologiemetapher, wie<br />

G.Bateson sie fasst: „Ökologie im weitesten Sinne erweist sich als die<br />

Untersuchung der Interaktion und des Überlebens von Ideen und Programmen<br />

(d.h. Unterschieden, Komplexen von Unterschieden usw.) in Kreisläufen“<br />

(Bateson 1992, S.621).<br />

Bateson hat die systemischen Zusammenhänge von Mensch und Natur<br />

dargestellt und ebenso herausgearbeitet, wo in dem Missverstehen, bzw.<br />

Nichtwahrnehmen seiner Rolle/Bedingtheit im System dieser Welt durch den<br />

Menschen weichenstellende Fehlentwicklungen auszumachen sind. Komprimiert<br />

findet sich seine Erkenntnis in folgendem Zitat: „Einerseits haben wir die<br />

systemische Natur des individuellen menschlichen Wesens, die systemische<br />

Natur der Kultur, in der es lebt, und die systemische Natur des biologischökologischen<br />

Systems um es herum; und andererseits die eigenartige Verdrehung<br />

in der systemischen Natur des individuellen Menschen, durch welche das<br />

Bewusstsein fast notwendig blind wird für die systemische Natur des Menschen<br />

selbst.“ Obwohl Bateson die systemische Selbsterhaltungtendenz konzediert fährt<br />

er fort: „Mangel an systemischer Weisheit rächt sich immer... Die Systeme rächen<br />

sich nichtsdestoweniger an jeder Spezies, die so unklug ist, mit ihrer Ökologie in<br />

Konflikt zu geraten“ (Bateson 1992, S.560). In Anlehnung an ein paulinisches Zitat<br />

mahnt er: „Die ökologischen Prozesse lassen sich nicht spotten“ (Bateson 1992,<br />

S.647), und sieht gerade darin den „Reiz und den Schrecken der Ökologie-, dass<br />

die Ideen dieser Wissenschaft irreversibel zu einem Teil unseres eigenen<br />

ökologischen Systems werden“ (Bateson 1992, S.647).<br />

Dieser weitreichende Gedanke führt in der NLPt zur radikalen Verstärkung der<br />

individuellen Verantwortung. Der sich in und durch die Sozialität entwerfende<br />

Mensch verantwortet sein Handeln auf der konsensuellen Plattform des<br />

Diskurses. Gerade auf der Basis dieser Überlegungen bekommen die oben<br />

ausgeführten ethischen Konkretionen, über die Brisanz ihrer aktuellgegenwärtigen<br />

Umsetzung hinaus dann ihre Reichweite und Verbindlichkeit, wenn<br />

aufgrund der Zukunft des Menschen (die durch die Selbsterhaltung vorausgesetzt<br />

werden kann) eine Mehrgenerationenperspektive in den Blick kommt.<br />

Zusammenfassend kann man sagen: Ökologisch orientiertes Handeln des<br />

Menschen gewährleistet im weitreichendsten Maße die Freiheit, Gleichheit und<br />

Partizipation aller davon Betroffenen unter der generellen Prämisse der<br />

Selbsterhaltung im Sinne von gesamtökologischer Systemerhaltung und der<br />

Berücksichtigung der basalen Zirkularität allen Handelns.<br />

© Schütz, Schneider-Sommer, Gross, Jelem 1999<br />

Theorie und Praxis Neuro-Linguistischer Psychotherapie Seite 54/143

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