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ANSUCH9d1.DOC<br />
NLP geht davon aus, dass Menschen kontextbedingt zwischen beiden Formen<br />
der Zeit-Repräsentation wechseln können, habituell aber mehr zu einer von<br />
beiden tendieren.<br />
Eine solche räumlich-visuelle Kodierungsform beschreibt schon JAMES in den<br />
Principles of Psychology, wobei auch er die Bezeichnung „Zeitlinie“ verwendet.<br />
Die Gegenwart sei in Wirklichkeit eine ganz ideale Abstraktion, eine Art Zeitsattel<br />
von gewisser Ausdehnung, in dem wir sitzen und von dem aus wir nach zwei<br />
Richtungen in die Zeit blicken. „Wir fassen offenbar das Zeitintervall als ein<br />
Ganzes auf, mitsamt den beiden darin enthaltenen Enden. Die auf der Zeitlinie<br />
errichtete Vertikale, durch welche wir die Vergangenheit als „projiziert“ in einem<br />
bestimmten Augenblick der Erinnerung darstellten, ist nur eine ideale<br />
Konstruktion. Und doch lässt sich nichts finden, was mehr Breitenausdehnung<br />
besäße als diese Vertikale; denn die aktuelle Gegenwart ist nur der Punkt<br />
zwischen der Vergangenheit und der Zukunft und hat selbst keine Ausdehnung.“<br />
(JAMES, 1890) Auch die Arbeiten von Korzybski betonen die Relevanz des<br />
Zeiterlebens für den Menschen. Sein Hauptwerk „science and sanity“ war im<br />
Entwurf ursprünglich „Human beings as time binding individuals“ genannt .<br />
Das Wissen um die kognitive Zeitverarbeitung einer Person wird in der<br />
therapeutischen Arbeit des NLP vor allem in zweierlei Hinsicht genutzt:<br />
a) um in der Interaktion mit den Klienten das eigene verbale und nonverbale<br />
Verhalten auf spezielle Art der Zeitkodierung einstellen zu können, was<br />
die Kommunikation wesentlich verbessert und dem Therapeuten erlaubt,<br />
seine Anweisungen so präzise zu geben, dass sie sich in die<br />
Zeitrepräsentation des Klienten einfügen;<br />
b) um direkte Veränderungen an der Zeitlinie und/oder den sie steuernden<br />
Glaubenssätzen vorzunehmen, wenn das bearbeitete Problem oder der<br />
Veränderungswunsch selbst etwas mit Zeit- und/oder Zeitstrategie zu tun<br />
haben.<br />
Gewollte persönliche Veränderungen müssen alle drei Zeitebenen<br />
(Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) analog den logischen Ebenen<br />
berücksichtigen. Dies kann durch das symbolische Gehen auf bzw. entlang der<br />
Zeitlinie geschehen, assoziiert und dissoziiert im entsprechenden Wechsel.<br />
− In der Vergangenheit liegen sowohl die Ursachen für Probleme, als auch<br />
die Ressourcen zu deren Lösung und Veränderung<br />
− In der Gegenwart besteht die Möglichkeit, aktiv zu handeln und neue<br />
Schritte zu setzen<br />
− Die Vorstellung einer veränderten Zukunft gibt die notwendige Motivation<br />
zur Veränderung.<br />
© Schütz, Schneider-Sommer, Gross, Jelem 1999<br />
Theorie und Praxis Neuro-Linguistischer Psychotherapie Seite 48/143