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ANSUCH9d1.DOC<br />
unterscheidet an seiner eigenen Rolle, seiner Einstellung, seinen Glaubens- und<br />
Wertsystemen, seinen Gefühlen und seinem Verhalten etc. gearbeitet hat und<br />
seine Weiterentwicklung durch Lebenserfahrung, Fortbildung und Berufs-<br />
Supervision fördert.<br />
Weiters fühlt sich der NLP-Therapeut in seiner Haltung den NLP-Grundannahmen<br />
(siehe Kap. 2.1.4.2) verpflichtet. Z.B. macht es die Grundannahme: "Die<br />
Bedeutung deiner Kommunikation ist die Reaktion, die du bekommst, nicht die<br />
Absicht, die du im Sinn hast", erforderlich, ständig genau zu beobachten und<br />
flexibel zu reagieren.<br />
Der NLP-Therapeut ist sich bewusst, dass die eigene Wirklichkeit, ebenso wie die<br />
seines Partners, nur eine subjektive Wirklichkeit ist und demnach Aussagen über<br />
Beziehungen weder „objektiv“ wahr noch falsch sein können, nur mehr oder<br />
weniger von den Partnern geteilt werden. Gleichzeitig ist anzunehmen, dass der<br />
NLP-Therapeut über eine gut geschulte Wahrnehmungs- und<br />
Interpretationsfähigkeit verfügt, um offensichtliche Wahrnehmungsverzerrungen<br />
des Klienten gegenüber sozialen und technischen Realitäten und langfristigen<br />
Entwicklungen wahrnehmen zu können. Er ist überzeugt, dass ein Klient –<br />
innerhalb biologischer Grenzen - bereits alle Entwicklungspotentiale und<br />
Ressourcen in sich trägt und diese als Quelle für ein befriedigendes Leben<br />
genutzt werden können.<br />
3.4.1.3 Der Umgang mit Widerstand im NLP<br />
In der Neuro-Linguistischen Psychotherapie (NLPt) orientieren wir uns an der<br />
interpersonalen Widerstandskonzeption von Milton ERICKSON und der<br />
Kommunikationstherapie (Vgl. dazu PETZOLD 1983). Das traditionelle intrapsychische<br />
Widerstandskonzept wird in der NLPt und auch in der Arbeit von<br />
ERICKSON berücksichtigt.<br />
Sowohl in der Hypnotherapie ERICKSONs als auch in der Neuro-Linguistischen<br />
Psychotherapie (NLPt) bietet sich die Möglichkeit, ganz unabhängig mit dem<br />
Unbewussten zu arbeiten und "Widerstände" durch das Bewusste zu umgehen.<br />
Dem Unbewussten wird oft sogar eine Schutzfunktion für das Bewusste<br />
zugeschrieben, die als motivierende Kraft utilisiert werden kann.<br />
ERICKSON sagt in diesem Zusammenhang: "...Experimente (mit Hypnose) haben<br />
wiederholt gezeigt, dass klare unbewusste Einsichten, wenn ihnen der Weg ins<br />
Bewusstsein freigegeben ist, bevor dort eine Bereitschaft für sie vorhanden ist, zu<br />
bewusstem Widerstand, zur Zurückweisung, zur Verdrängung und sogar - via<br />
Verdrängung - zum Verlust unbewusster Gewinne führen. Die separate Arbeit mit<br />
dem Unbewussten bietet also die Möglichkeit, die Fortschrittsrate des Patienten<br />
so zu mäßigen und zu kontrollieren, dass die Reintegration in einer Weise<br />
stattfindet, die für das Bewusste akzeptierbar ist."<br />
Das NLP-Interventionsmuster des "Reframing" (siehe 3.4.3.7) ermöglicht es dem<br />
Klienten, den Prozess der Umdeutung teilweise oder ganz auf unbewusster<br />
Ebene zu durchlaufen.<br />
© Schütz, Schneider-Sommer, Gross, Jelem 1999<br />
Theorie und Praxis Neuro-Linguistischer Psychotherapie Seite 89/143