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ANSUCH9d1.DOC<br />

Atmung auf den Gegenstand ein; beim Betasten einer Oberfläche bewegen wir<br />

das Tastorgan in entsprechender Weise. Die Folge ist eine mehr oder weniger<br />

wuchtige Organempfindung von der Tätigkeit der Aufmerksamkeit.<br />

Nach JAMES haben aber auch alle geistigen Zustände unmittelbar körperliche<br />

Tätigkeit irgendwelcher Art zur Folge. Sie geben Veranlassung zu unscheinbaren<br />

Veränderungen der Atmung, der Zirkulation, der allgemeinen Muskelspannung,<br />

der Drüsen- und der Viszeraltätigkeit. Selbst bloße Gedanken sind also motorisch<br />

in ihren Konsequenzen. Gröbere Gemütsbewegungen wie Zorn, Furcht, Liebe,<br />

Hass, Freude, Kummer, Scham, Stolz und ihre Varietäten sind mit relativ starken<br />

körperlichen Rückwirkungen verbunden. Die feineren Gemütsbewegungen sind<br />

die moralischen, intellektuellen und ästhetischen Gefühle, und ihre körperlichen<br />

Reaktionen sind gewöhnlich viel weniger stark.<br />

2.1.1.6 Das Konzept der Zugangshinweise<br />

Als Beleg dafür, dass auch bloße Gedanken motorisch in ihren Konsequenzen<br />

sind, führt JAMES an, dass, wenn Menschen ihre Aufmerksamkeit auf<br />

Erinnerungsvorstellungen richten, sich z.B. die Augen nach aufwärts und auswärts<br />

bewegen.<br />

Nachdem schon PERLS, SATIR und ERICKSON auf sog. „minimale Hinweise“<br />

verwiesen hatten, entdeckten BANDLER & GRINDER, dass bei vielen Menschen<br />

deutliche Zusammenhänge zwischen der Blickrichtung, den verwendeten<br />

Prädikaten und dem im jeweiligen Augenblick bewusst erlebten Anteil einer<br />

Erinnerung bestanden.<br />

Die Begründer des NLP haben diese Zusammenhänge systematisch beobachtet<br />

und daraus das Konzept der Zugangshinweise („accessing cues“) entwickelt.<br />

Dieses Konzept besagt, dass ein geschulter Beobachter anhand der<br />

Augenbewegungen und anderer non-verbaler Verhaltensmuster erkennen kann,<br />

ob ein Mensch zu einem bestimmten Zeitpunkt innere Bilder (erinnerte oder<br />

konstruierte), innere Geräusche (erinnerte oder konstruierte), inneren Dialog oder<br />

aber Gefühle erlebt.<br />

Die visuellen Zugangshinweise stellen nur eine der Möglichkeiten dar, die<br />

Information des individuellen Zugangs zu gespeicherten Informationen zu<br />

bekommen. Es gibt vielerlei Hinweise: Auch Stimmlage, Sprechtempo,<br />

Atemmuster und andere beobachtbare Phänomene lassen ähnliche<br />

Zusammenhänge erkennen. Die Stimmlage ist höher bei visuellem Zugang und<br />

tiefer bei kinästhetischem. Das Tempo beschleunigt sich bei visuellem und<br />

verlangsamt sich bei kinästhetischem Zugang. Die Atmung geht höher in den<br />

Brustkorb bei visuellem Zugang und tiefer in den Bauch bei kinästhetischem. Es<br />

hat sich aber gezeigt, dass der Zugang zu der Information<br />

„Repräsentationssystem“ über die Augenbewegungen am leichtesten fällt.<br />

Informationen dieser Art ermöglichen es dem Therapeuten, seine eigene<br />

Kommunikation optimal auf den Klienten abzustimmen und zu verstehen, wie ein<br />

Klient sich sein „Modell der Welt“ zu schaffen pflegt.<br />

© Schütz, Schneider-Sommer, Gross, Jelem 1999<br />

Theorie und Praxis Neuro-Linguistischer Psychotherapie Seite 13/143

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