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ANSUCH9d1.DOC<br />
Während des Suchprozesses auftauchende Hinderungsfaktoren müssen in neue<br />
wohlgeformte Ziele umgewandelt werden.<br />
Man muss aber nicht nur auf Modelle zurückgreifen, die die Ziele bereits<br />
verwirklicht haben und sie sozusagen leben, sondern kann auch mit der<br />
Vorstellung arbeiten, dass das Ziel bereits erreicht ist ("Als-ob-Rahmen")<br />
(VAIHINGER, 1911).<br />
3.4.2.4 Future pacing - Projektion in die Zukunft<br />
Als Abschluss der meisten Interventionen, die anschließend vorgestellt werden,<br />
führt der NLP-Therapeut mit dem Klienten ein sogenanntes Future-pacing, einen<br />
mentalen Brückenschlag in die Zukunft, durch. Das erwünschte Ziel wird dabei in<br />
einer mentalen Probe so deutlich, echt und sinnesspezifisch realistisch wie nur<br />
möglich antizipiert - in dem jeweiligen Kontext und zu der Zeit, für die das Ziel<br />
angestrebt wird. Ziel dieses Future-Pacing ist es, dass der Klient in der mentalen<br />
Vorstellung die Veränderung gleich in sein spezifisches Umfeld überträgt und<br />
integriert. Die kognitive und emotionale Repräsentation, die in der Therapiestunde<br />
aufgebaut wurde, wird dadurch auch auf den gewünschten Alltagskontext<br />
übertragen und noch einmal gefestigt und verstärkt.<br />
Das tatsächliche Erreichen des Zieles wird somit wahrscheinlicher (CAMERON-<br />
BANDLER 1978/1985 in Anlehnung an VAIHINGER). Vom Therapeuten wird die<br />
sogenannte Ziel-Physiologie beobachtet. Etwaige zum Ausdruck kommende<br />
Inkongruenzen können iterrativ korrigierend in den therapeutischen Zielfindungsprozess<br />
eingebracht werden.<br />
Außerdem kann noch einmal mental überprüft werden, ob sich das neue Ziel<br />
harmonisch-ökologisch in das System des Klienten (z.B. Familie, Arbeit) einfügt<br />
und auf den entsprechenden logischen Ebenen eine Bereicherung darstellt.<br />
3.4.3 Grundfertigkeiten, Interventionsmodelle und Techniken<br />
Je nachdem, auf welcher Ebene die Störung liegt und wie die Erklärungsversuche<br />
eines Klienten bzw. der Therapieauftrag lauten, werden eine Reihe von<br />
psychotherapeutischen Interventionen und Strategien angewandt, die darauf<br />
abzielen:<br />
− die Mitteilung des Symptoms zu verstehen<br />
− hindernde Blockaden und einschränkende Beziehungsmuster in der<br />
Vergangenheit bewusst zu machen und für die Problemlösung zu nutzen<br />
− passende Ressourcen ins System zu bringen und dadurch relevante Veränderungen<br />
auf einer oder mehreren logischen Ebenen zu erzielen<br />
(Entwickeln von konstruktiven Alternativen im Handeln bis zum Erreichen<br />
von tiefgreifenden, generativen Persönlichkeitsveränderungen), die sich<br />
auch auf das soziale Netzwerk des Patienten auswirken.<br />
© Schütz, Schneider-Sommer, Gross, Jelem 1999<br />
Theorie und Praxis Neuro-Linguistischer Psychotherapie Seite 95/143