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Drachenkralle - Die Klaue des Morero (Leseprobe) - Verlag 3.0

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dem Körper, die Vorderbeine davor ausgestreckt. Er erinnerte Simon<br />

an die Hunde aus dem Dorf, die so dalagen und auf diese Weise<br />

aus einem Zustand völliger Entspannung blitzschnell aufspringen<br />

konnten, wenn es nötig war. Mit einer vorsichtigen Drehung seines<br />

Kopfes stellte der Jugendliche fest, dass er sich nun in einer Art<br />

Halbkreis zwischen dem Körper <strong>des</strong> Drachen und <strong>des</strong>sen Schwanz<br />

befand. Der einzige Ausweg führte an seinem Kopf mit dem Maul<br />

voll dolchartiger Zähne vorbei. Simon war klar, dass er keinerlei<br />

Chance hatte, zu entwischen, und die Furcht drohte ihm das Bewusstsein<br />

zu rauben. Weshalb hatte der Drache ihn nicht sofort getötet<br />

wie die Männer auch? Wollte er Rache üben, obwohl Simon<br />

ihm ja eigentlich geholfen hatte? Verstanden diese Ungetüme etwas<br />

von Folter?<br />

Der Drache schaute ihn an. Einen Moment lang dachte Simon,<br />

dass die grünen Augen ihn gar nicht mehr so kalt und zornig anblitzen<br />

würden wie zuvor, dann verwarf er den Gedanken wieder. Er<br />

hatte gesehen, was dieses Ungetüm mit den Männern angerichtet<br />

hatte.<br />

Obwohl die Angst an seinen Eingeweiden nagte und ihm den<br />

Atem raubte, konnte er eine gewisse Neugier nicht unterdrücken.<br />

Vorsichtig besah er sich das Wesen genauer.<br />

Er war von den <strong>Klaue</strong>n bis zum Rücken über eineinhalb Meter<br />

groß, Hals und Schwanz waren lang und beweglich. <strong>Die</strong> Schuppen<br />

hatten eine blau-graue Farbe, Kopf und Hals zierten einige kleine,<br />

scharfe Zacken. Das Schwanzende war verknöchert. <strong>Die</strong> riesigen<br />

Flügel, die jetzt an den Körper angelegt waren, bestanden zum Teil<br />

nur aus einer dünnen, aber sehr stabilen Hautschicht. Jede der vier<br />

<strong>Klaue</strong>n bestand aus vier Krallen, die jeweils fast doppelt so lang<br />

waren wie Simons Hand. Gegen dieses Tier hatte er keine Chance.<br />

Der Drache hob den Kopf. Da geschah etwas Unerwartetes. Er<br />

öffnete das Maul und sprach! Entgeistert starrte Simon ihn an.<br />

»Hallo, ich bin Maya. Guck nicht so. Hast du noch nie einen sprechenden<br />

Drachen gesehen?«<br />

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