Drachenkralle - Die Klaue des Morero (Leseprobe) - Verlag 3.0

und sogar verpflichtet zu sein.
Am nächsten Morgen wollte sich Simon gerade fröhlich auf den
Weg machen, als Jana ihn aufhielt. »Du, Simon, kann ich mitkommen
zu Maya?«, fragte sie.
»Nicht heute«, antwortete Simon. »Ich muss mich beeilen und
ich glaube nicht, dass du da mithalten kannst. Aber nachher bringt
sie mich direkt ins Dorf, dann kannst du sie ja sehen.«
»Ich kann wohl mithalten! Bitte Simon!«, flehte seine Schwester
weiter, aber er blieb fest. Schnell schlüpfte er aus dem Haus heraus,
gefolgt von Jana. »Pass auf, ich renne einmal um unser Haus herum,
dann siehst du, wie schnell ich bin und ich darf mitkommen!«,
schlug sie vor.
»Nein!« Simon war etwas genervt. Als Jana trotzdem losrannte,
schnappte er sich die vier Eimer, eilte los und ließ das Dorf im
Nu hinter sich. Eilig lief er durch den Wald und nahm einige Umwege,
um sie, falls sie ihm folgen sollte, zu verwirren. Tatsächlich
folgte Jana ihm unauffällig, aber Simons Plan funktionierte: Schon
bald gab sie auf und kehrte enttäuscht ins Dorf zurück, während er
die Lichtung erreichte. Diesmal war er früher dort, aber schon bald
hörte er das Rauschen ihrer Flügelschläge und im nächsten Moment
tauchte Maya über den Baumwipfeln auf. »Guten Morgen Simon!«,
rief sie und landete. »Na, bereit?«
»Immer!«, erwiderte Simon enthusiastisch, was von Maya mit
einem Lachen quittiert wurde. Er kletterte auf ihren Rücken, woraufhin
sie zwei der Eimer in die Vorderkrallen nahm, sich in die Luft
erhob, die anderen zwei Eimer mit den Hinterkrallen packte und
sich auf den Weg machte.
Kurz darauf erreichten sie den Fluss, aber Maya landete gar
nicht erst, sondern flog knapp über dem Wasser und füllte die Eimer
im Flug. Anschließend flog sie wieder höher und nahm Kurs
auf Simons Heimatdorf.
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