Drachenkralle - Die Klaue des Morero (Leseprobe) - Verlag 3.0

Rücken, nahm seine Schwester in die Arme und versuchte sie zu
beruhigen. »Ist ja gut, Jana, jetzt bin ich ja da. Was ist denn passiert?«
Jana begann in seinen Armen verzweifelt zu weinen. »Oh,
es ist so schrecklich! Da sind bewaffnete Männer ins Dorf gekommen,
haben Jonathan vor seiner Gerberei getötet und dann begonnen,
die Häuser anzuzünden!« Simon, Maya, Katharina und Maro
hatten erschrocken zugehört. Jetzt zögerte Simon keine Sekunde,
lief zu Maya und kletterte auf ihren Rücken. »Schnell, steig auf !«,
rief er Jana zu, die seiner Aufforderung folgte und sich dabei von
ihrem Bruder helfen ließ. Erst als sie oben war, kehrte die leichte
Restfurcht vor der Drachin zurück; auch Maro, den sie ebenfalls
erst jetzt wahrnahm, war ihr zunächst ganz und gar nicht geheuer.
Doch dann spürte sie wieder das Gefühl, Maya vertrauen zu können,
und auch Maro schien für sie persönlich mit einem Mal keine
Gefahr mehr zu sein.
»Was hast du vor?«, fragte sie ihren Bruder. Dieser drehte sich
entschlossen erst zu ihr, dann zu Maya und schließlich zu Maro und
Katharina um. »Wenn das für Maya und Maro in Ordnung ist, helfen
wir den Dorfbewohnern«, antwortete er mit mühsam beherrschter
Stimme. »Ich lasse es nicht zu, dass diese Männer unseren Freunden
und Nachbarn noch mehr antun, als sie es schon getan haben.« Er
spürte in sich eine unbeschreibliche Wut, aber auch nie gekannte
Entschlossenheit aufsteigen.
Maya blickte ihn an. Sie spürte, was er fühlte, so stark war ihre
Verbundenheit inzwischen. Sie nickte, ebenfalls entschlossen.
Auch Katharina und Maro stimmten in stillem Einvernehmen zu
und Maro knurrte angriffslustig.
»In Ordnung«, meinte Maya, »aber Jana kommt nicht mit. Es ist
zu gefährlich für sie.«
»Das ist kein Problem für mich«, meinte Jana sofort. Ihr war
der Gedanke, zu fliegen, immer noch nicht ganz geheuer, außerdem
klang Mayas Ankündigung sehr bedrohlich. Schnell stieg sie
ab und kroch in einen dichten Busch. »Also dann. Jana, pass gut auf
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