Drachenkralle - Die Klaue des Morero (Leseprobe) - Verlag 3.0
Drachenkralle - Die Klaue des Morero (Leseprobe) - Verlag 3.0
Drachenkralle - Die Klaue des Morero (Leseprobe) - Verlag 3.0
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Heute liefen Maya und er aus Spaß zu Fuß zur Schlucht. Dort<br />
angekommen machten sie es sich bequem und die Drachin erzählte<br />
ihm etwas von sich: »Ich bin vor zweieinhalb Jahren auf einem<br />
kleinen Berg, etwa zwei Tagesflüge von hier, aus meinem Drachenei<br />
geschlüpft. Meine Mutter hat mich immer gut versorgt und mir<br />
alles b<br />
ockte und blickte sich wachsam<br />
um. »Was ist?«, fragte Simon verwundert.<br />
»Still! Da ist jemand«, meinte Maya leise und fixierte eine Felsformation,<br />
neben der ein einsamer Busch wuchs. »Ich komme<br />
gleich wieder. Wartest du hier?«, fragte sie dann unvermittelt. »Ja,<br />
klar«, antwortete Simon verwirrt. Maya verschwand und Simon<br />
wartete ab.<br />
Plötzlich fuhr ein Mädchen mit einem Schrei aus dem Strauch,<br />
hinter ihr erschien Maya. Das Mädchen hob den Kopf und sah Simon<br />
an.<br />
»Katharina!«, rief dieser entgeistert. Katharina war seine beste<br />
Freundin im Dorf. Das große, schlanke Mädchen mit den langen,<br />
mittelblonden Haaren war fünfzehn Jahre alt und eigentlich sehr<br />
mutig. Doch jetzt sprang sie erschrocken auf und sprintete zu Simon.<br />
<strong>Die</strong>ser erkannte die Situation sofort: Als Maya dem Dorf heute<br />
einen Besuch abgestattet hatte, war Katharina nicht dabei gewesen.<br />
Sie hatte im Nachbardorf auf dem Markt verkauft und wahrscheinlich<br />
auch noch nichts von Mayas Besuch gehört. Kein Wunder<br />
also, dass sie Angst hatte. Simon versuchte sie zu beruhigen: »Kein<br />
Grund zur Panik, Katharina.« Dann machte er die beiden miteinander<br />
bekannt: »Katharina, das ist Maya; Maya Katharina.«<br />
»Oh, tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Es kam mir<br />
seltsam vor, dass wir belauscht wurden, ich wollte kein Risiko eingehen«,<br />
entschuldigte sich Maya. Sie trat einen Schritt näher, aber<br />
Katharina zuckte zurück. So ging Maya etwas mehr auf Abstand<br />
und stellte sich etwa zehn Meter entfernt von ihnen unter einen<br />
Felsvorsprung, damit Katharina sich beruhigen konnte. Katharina<br />
unterhielt sich leise mit Simon, der ihr Mayas und seine Ge-<br />
30