Drachenkralle - Die Klaue des Morero (Leseprobe) - Verlag 3.0

»Natürlich«, antwortete Maya, »das geht auch noch deutlich
schneller.«
»Deutlich schneller?«, fragte Katharina an Maro gewandt ungläubig
nach.
»Wir könnten wenn auch nur höchstens eine Viertelstunde, da
wir uns sonst zu sehr verausgaben und im schlimmsten Fall das Bewusstsein
verlieren würden mehr als doppelt so schnell fliegen«,
entgegnete dieser, »und das werdet ihr wohl auch noch erleben,
sowohl, wenn ihr uns zuguckt als auch, wenn ihr mitfliegt.«
Beunruhigt sahen Simon und Katharina sich an.
»Keine Sorge, wir fangen euch schon auf, falls einer von euch
runterfällt.« Die beiden Drachen begannen zu lachen und grinsten.
»Als ob ihr das nicht schon vorher gewusst hättet.«
Kurz darauf lachten sie alle vier und Simon und Katharina griffen
die Drachen spielerisch an, um ihre Stärke im Verhältnis zu den
beiden zu demonstrieren.
Doch mit einem Mal hob Maya misstrauisch den Kopf und die
anderen verstummten. Jetzt hörten auch sie es. Aus einem nahegelegenen
Busch ertönte lautes Rascheln und mit einem schwachen,
unterdrückten Schmerzensschrei fiel ein Mädchen aus dem Gestrüpp
heraus.
»Jana!«, riefen Simon und Katharina gleichzeitig überrascht und
auch die beiden Drachen hoben erstaunt ihre Köpfe, dann lief Maya
zu Simons Schwester, die erschöpft versuchte, aufzustehen. An diese
gelehnt schaffte sie es schließlich bis zu Simon, der ihr entgegenkam
und ihr auf Mayas Rücken half. Dann stieg er selbst hinter
Jana auf und hielt seine Schwester mit fest. Jana murmelte noch
kurz seinen Namen und schlief dann erschöpft ein.
Katharina saß bereits auf Maro. Die beiden Drachen nahmen
jeweils einen der Hirsche in die Vorderklauen, der dritte lag vor
Katharina über Maros Schultern. So beladen flogen sie zurück zu
ihrem Lagerplatz.
63