Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen
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Es kann passieren, dass Menschen, die einen Partner verloren<br />
haben, sich in ihrer Trauer auf verschüttet gegangene musische<br />
Begabungen und Neigungen besinnen, für die sie vorher keine<br />
Zeit fanden. Unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterin im Arbeitskreis<br />
Öffentlichkeitsarbeit Wiltrud Sahl ist es so ergangen. Aber<br />
sie hat erst bei den Vorbereitungen zu diesem <strong>Freundesbrief</strong> erkannt,<br />
dass es für sie ein Weg aus der Trauer war.<br />
Wann endet die Trauer?<br />
Sie kennen das Märchen mit<br />
den drei offenen Wünschen?<br />
Was war schon immer Ihr<br />
größter Wunsch?<br />
Mein größter Wunsch war<br />
schon als Kind „Klavier<br />
spielen zu können“. Zwei<br />
Jahre Klavierunterricht<br />
waren mir während meiner<br />
Schulzeit vergönnt. Dann<br />
kam der Zweite Weltkrieg,<br />
und das Leben führte mich<br />
andere Wege.<br />
Viele Jahre später, nach dem<br />
Tod meines Mannes, dachte<br />
ich wieder an meinen Kindheitstraum.<br />
Ich kaufte ein<br />
Klavier und hatte das Glück,<br />
von einer sehr guten, einfühlsamen<br />
Klavierlehrerin<br />
unterrichtet zu werden. Ich<br />
übte sechs Jahre lang jeden<br />
Tag mit größter Begeisterung<br />
etwa ein bis zwei<br />
Stunden Klavier. Klavier<br />
üben und spielen wurde ein<br />
fester Bestandteil in meinem<br />
Tagesablauf. Ich hatte dadurch<br />
für viele andere Dinge<br />
keine Zeit mehr, was mich<br />
aber nicht störte. Meine<br />
Lehrerin war mit meinen<br />
Fortschritten sehr zufrieden,<br />
und ich war glücklich.<br />
Dann auf einmal merkte ich,<br />
dass ich mich immer öfter<br />
zwingen musste, täglich zu<br />
üben. Doch ich übte weiter,<br />
nicht mehr so oft, aber um<br />
meine Lehrerin nicht zu enttäuschen,<br />
die sich sehr viel<br />
Mühe mit mir gab. Aber<br />
schließlich wollte ich einfach<br />
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